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10:02 Uhr, 29.09.2014

Zinserhöhungspläne der US-Notenbank: Lieber früher als später

Je länger die US-Notenbank mit einer ersten Zinsanhebung wartet, desto wahrscheinlicher wird es GSAM-Experte Andrew Wilson zufolge, dass der Markt ihre Fähigkeit, schrittweise vorzugehen, anzweifeln wird.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Wenn die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beabsichtigt, die Normalisierung der US-Geldpolitik schrittweise anzugehen, sollte sie bald damit beginnen. Die US-Konjunktur zieht nämlich rapide an. Dennoch kündigen die aktuellen Verlautbarungen der US-Notenbank an, dass die Zentralbank noch einige Monate von Zinserhöhungen entfernt ist und diese in der Folge auch nur schrittweise umsetzen wird. Dies mag zwar angesichts des Ausmaßes der herrschenden Flaute in der Binnenkonjunktur sowie der Unsicherheit hinsichtlich des globalen Umfeldes eine vernünftige Haltung sein, sie ist jedoch mit dem Risiko verbunden, dass die Fed später möglicherweise aggressiver vorgehen muss, als sie sich dies derzeit vorstellt. Dies könnte eine Reihe neuer Herausforderungen für das US-Wachstum und die globalen Märkte heraufbeschwören, wie Andrew Wilson, CEO für EMEA bei Goldman Sachs Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Das wichtigste geldpolitische Instrument der Fed sei derzeit ihr Bekenntnis zu schrittweisen Zinserhöhungen. Dies habe dazu beigetragen, die Zinsen niedrig und die finanziellen Rahmenbedingungen auf einem äußerst günstigen Niveau zu halten. Angesichts des derzeitigen Konjunkturverlaufs rücke der Zeitpunkt, an dem die Fed mit dem Prozess der Anhebung der Zinsen auf normalere Werte zumindest beginnen sollte, allmählich näher. Sollte dieser Prozess nicht gut gesteuert, sondern abrupt und ungeordnet ablaufen, wäre das Risiko von Kollateralschäden erheblich höher. Je länger die US-Notenbank in einem Umfeld anziehenden Wirtschaftswachstums damit warte, diesen ersten Schritt anzudeuten, desto wahrscheinlicher sei es, dass der Markt ihre Fähigkeit, schrittweise vorzugehen, anzweifeln werde – insbesondere falls die Inflation weiter ansteigen sollte, heißt es weiter.

Das Protokoll der geldpolitischen Sitzung vom 29./30. Juli deute darauf hin, dass bei einer wachsenden Zahl von Fed-Repräsentanten die Besorgnis angesichts des Risikos, zu lange zu warten, allmählich wachse. „Die Bank of England hat die Möglichkeit angedeutet, dass sie früher mit der Anhebung der Zinsen beginnen könnte, um diesbezüglich langfristig ein langsameres Tempo beibehalten zu können. Die Fed hat bislang einen anderen Ansatz verfolgt und ihre offizielle Haltung bekräftigt, dass die Zinsen nach Abschluss ihres Anleihekaufprogramms im Oktober für längere Zeit unverändert bleiben und allfällige Zinserhöhungen schrittweise durchgeführt werden. Jedoch könnte es der Fed angesichts der aktuellen Konjunkturdaten schwerfallen, beide Versprechen einzuhalten. Der beste Weg, die Verpflichtung zu einem schrittweisen Vorgehen einzuhalten, könnte darin liegen, eher früher als später damit zu beginnen“, so

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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