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06:12 Uhr, 13.08.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

US-ZÖLLE - Der zwischen der EU und den USA vereinbarte Zoll-Deal hat nach Einschätzung der deutschen Autoindustrie bisher zu keinerlei Entlastung geführt. "Der Deal zwischen der EU und den USA hat bisher noch keine Klarheit und keine Besserung für die deutsche Automobilindustrie gebracht", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller dem Handelsblatt. "Die entstandenen Kosten gehen in die Milliardenhöhe und steigen weiter an." Müller forderte, "die USA müssen nun die sektoralen Zölle für die europäische und damit auch die deutsche Automobilindustrie zurücknehmen. Dafür müssen sich die EU-Kommission und die Bundesregierung mit Nachdruck einsetzen." Trotz ausbleibender Unterschrift aus Washington zeigt sich die EU-Kommission überzeugt, dass die USA die zugesagte Senkung der Autozölle von 27,5 auf 15 Prozent bald umsetzen werden. "Wir müssen jetzt nur noch die letzten Details organisieren", sagte ein Sprecher. (Handelsblatt)

REGIERUNGSPOLITIK - Deutschlands Ökonomen geben der Regierung von Friedrich Merz (CDU) schlechte Noten für die ersten 100 Tage. Die Renten- und Schuldenpolitik schneidet in einer Umfrage der FAZ und des Ifo-Instituts besonders schlecht ab: 42 Prozent der befragten Volkswirte werteten die Wirtschaftspolitik der ersten 100 Tage als eher oder sehr negativ. Lediglich 25 Prozent der Ökonomen sehen die wirtschaftspolitische Bilanz eher positiv. Als Hauptkritikpunkte kristallisieren sich ausbleibende Reformen der Sozialsysteme und die Reform der Schuldenbremse heraus, die Merz entgegen seiner Wahlversprechen noch vor seiner Wahl zum Kanzler im alten Bundestag angestoßen hatte. (FAZ)

SCHULDENBREMSE - Die Unionsfraktion im Bundestag lässt offen, ob, und wenn wie, die im schwarz-roten Koalitionsvertrag verankerte Reform der Schuldenbremse realisiert wird - mit der Linksfraktion will sie nicht über die nötige Zweidrittelmehrheit für eine Grundgesetzänderung sprechen. "Vereinbart ist eine Kommission, die sich mit der Reform der Schulbremse beschäftigt", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es sei nicht vereinbart, wie dazu Ergebnisse im Bundestag zu erzielen sind. Im Falle einer weitreichenden Reform ist eine Grundgesetzänderung nötig, wofür die Koalition Unterstützung der Linksfraktion bräuchte, wenn AfD-Stimmen nicht ausschlaggebend sein sollen. (RND)

GASMARKT - Am deutschen Gasmarkt hat es womöglich einen Fall von Marktmanipulation gegeben. Einem solchen Verdacht geht die Bundesnetzagentur nach, wie die Behörde der FAZ nun bestätigt hat. Zuvor hatten einzelne Fachmedien berichtet. Die mögliche Manipulation könnte im Kontext der Umwandlung einer Gasart in eine andere passiert sein. In jedem Fall sind bei der Umwandlung seit Mitte Mai ungewöhnlich hohe Kosten von etwa 60 Millionen Euro entstanden - die vermutlich bald auf die Verbraucher umgelegt werden. "Aufgrund der hohen Kosten ist es nicht unwahrscheinlich, dass künftig eine Konvertierungsumlage zu erheben ist", teilte die Bundesnetzagentur weiter mit. Umlagen werden laut der Behörde in der Regel von den Energieversorgern an die Endkunden weitergegeben. (FAZ)

BÖRSENSTROMPREIS - Mehrere Regierungschefs norddeutscher Bundesländer wollen das System einheitlicher Börsenstrompreise in Deutschland aufbrechen. Sie schlagen dafür parteiübergreifend die Abschaffung der einheitlichen Stromgebotszone vor - und erhoffen sich davon sinkende Strompreise zulasten der Verbraucher in Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, deren Preise wohl steigen würden. Zu den Unterstützern zählen Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und der brandenburgische Regierungschef Dietmar Woidke (SPD). Tschentscher sagte dem Handelsblatt, unterschiedliche Stromgebotszonen seien "ein starker marktwirtschaftlicher Anreiz für einen sinnvollen regionalen Ausbau der Stromnetze und der regenerativen Stromproduktion sowie für den Einsatz innovativer Technologien". (Handelsblatt)

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