Kommentar
00:54 Uhr, 08.07.2011

Zinsanstieg: Gefahr für die Aktienmärkte?

Montag:
Feiertag in den USA: Independence Day; Börsen in den USA geschlossen
Die japanische Geldmenge ist im Juni saisonbereinigt um 17,0 % gestiegen.

Der australische Einzelhandelsumsatz ist im Mai saisonbereinigt um 0,6 % gefallen. Im Vormonat war der Umsatz des australischen Einzelhandels noch um 1,2 % geklettert.

Bei den Schweinen in Deutschland gab es im Zeitraum November letzten Jahres bis Mai ein Minus von 0,7 %. Im Mai-Vergleich 2011/2010 wurde ein Anstieg um 195.500. bzw. 0,7 % auf 26,7 Mio. Tiere verzeichnet.

Die Zahl der Rinder ist in Deutschland im Mai 2011 gegenüber November 2010 um 4.818 bzw. 2,8 % gesunken, gegenüber Mai 2010 jedoch um 6.227 bzw. 3,5 % auf 12,56 Mio. zurückgegangen.

Der sentix-Gesamtindex steigt im Juli auf 5,3, von 3,5 im Vormonat.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im Mai zum Vormonat um 0,2 % gefallen nach zuvor +0,9 %. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um 6,2 % geklettert nach zuvor +6,7 %.

Dienstag:

Die Australische Notenbank hat die Zinsen in ihrer heutigen Sitzung bei 4,75 % belassen. Zuletzt hatte die Notenbank die Zinsen am 2. November 2010 um 25 Basispunkte erhöht.

In den ersten drei Monaten 2011 flogen von deutschen Flughäfen 20,3 Millionen Passagiere ab. Das waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) 0,7 Millionen mehr als im Vorjahr (+ 3,6%). Während die Zuwächse im Januar (+ 7,9%) und Februar (+ 6,6%) deutlich waren, gab es im März einen Rückgang um 1,9%.

Der spanische Dienstleistungsindex notiert im Juni bei 50,2. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 50,9 notiert.

Die Schwedische Reichsbank erhöht die Zinsen um 25 Basispunkte auf nunmehr 2,00 % von zuvor noch 1,75 %.

Der italienische Dienstleistungsindex notiert im Juni bei 47,4. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 50,1 notiert.

Unser Kommentar:

Wichtige Wirtschaftsindikatoren in Italien (wie auch in Spanien) rutschen immer weiter ab. Nach dem Einkaufsmanagerindex in der vergangenen Woche ist nun auch der italienische Dienstleistungsindex unter die wichtige Marke bei 50 Punkten gerutscht.

Das heißt, den beiden Ländern der südlichen Eurozone droht eine Rezession. Nun wäre das nicht weiter schlimm, wenn die Staatshaushalte in Ordnung wären, das sind die aber nicht. Wegen der immensen Verschuldung müssen beide Länder große Sparprogramme auflegen.

Jetzt rächt sich, dass die europäischen Staaten jahrelang weit über ihre Verhältnisse gelebt haben. Sparen in der Krise ist jetzt ganz sicher keine Lösung - im Gegenteil, damit wird alles nur noch schlimmer...

Der französische Dienstleistungsindex notiert im Juni bei 56,1. Im Vormonat hatte der Index noch bei 62,5 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 56,7.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Juni notiert bei 56,7. Erwartet wurde der Index bei 58,3 nach bereits 58,3 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 56,1 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Juni bei 53,7. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 54,2 nach unten revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 56,0 gestanden.

Der britische CIPS Dienstleistungsindex für Juni notiert bei 53,9. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 53,8 gestanden.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im Mai gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 1,1 % gefallen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurozone im Berichtsmonat um 1,9 % gesunken.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im Mai um 0,8 % gefallen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 1,0 %. Im Vormonat waren die Industrieaufträge um 0,9 % gesunken. Damit wurde der Vormonatswert von -1,2 % nach oben revidiert.

Mittwoch:

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für Mai bei 99,8. Im Vormonat hatte der Index bei 96,2 gelegen.

Der Auftragseingang der Industrie ist im Mai in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 1,8 % gegenüber Vormonat gestiegen. Erwartet worden war ein Rückgang um etwa 0,5 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 2,9 % gestiegen.

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für Juni notiert bei 53,3. Erwartet wurde der NMI im Bereich 52,0 bis 54,0 nach zuvor 54,6.

Donnerstag:

Die Kernrate ohne volatile Orders ist im japanischen Maschinenbau im privaten Sektor im Monatsvergleich um 3,0 % gestiegen, nach -3,3 % im Vormonat.

Die Baupreisindices für Wohngebäude in Deutschland sind im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % gestiegen, für Bürogebäude um 2,7 % geklettert und für gewerbliche Betriebsgebäude sogar um 3,2 % gestiegen. Der Index für den Straßenbau legte um 2,4 % zu, während der Index für die Instandhaltung binnen gleicher Frist um 2,8 % kletterte.

Die Zahl der Einbürgerungen ist in Deutschland im Jahr 2010 zum Vorjahr um 5.500 bzw. 5,7 % auf 101.600 gestiegen. Den größten Anteil machten mit 26 % Einbürgerungen aus der Türkei aus. Hier waren im Jahr 2010 26.192 Einbürgerungen zu verzeichnen.

Die schweizerische Jahresteuerung lag im Juni bei 0,6 % nach zuletzt 0,4 %. Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,2 % gesunken.

Der britische Produktionsindex ist im Mai auf Jahressicht um 0,8 % gefallen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 1,2 % im Minus. Im Mai allein war die Produktion zum Vormonat um 0,9 % geklettert. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 2,8 %, nach +1,2 % zuvor.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.

Wie im Vorfeld erwartet hat die Europäische Zentralbank die Zinsen um 25 Basispunkte auf 1,50 % angehoben von zuletzt noch 1,25 %.

Unser Kommentar:

Der Europäischen Zentralbank ist die ansteigende Inflation nicht entgangen. In dieser Woche wurden daher die Zinsen erwartungsgemäß um ein Viertelprozent angehoben. Mit 1,5 Prozent sind die Zinsen allerdings immer noch so niedrig, dass zumindest von dieser Seite keine Gefahr für die Aktienmärkte droht: Da die Inflationsrate in Euroland bei gut zwei Prozent notiert, verliert unterm Strich derzeit Geld, wer in Staatsanleihen investiert. Spannend wird es im Herbst: Sollte die EZB dann signalisieren, dass noch weitere Zinsschritte notwendig sind, könnten die Börsen ins Trudeln geraten.

Im Juni ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 157.000 gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 38.000 gelegen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 418.000 gefallen. Erwartet wurden 425.000 neue Anträge nach zuvor 428.000.

Unser Kommentar:

Endlich wieder einmal erfreuliche Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Wegen 157.000 neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft von einer Trendwende zu reden, wäre allerdings verfrüht. Vor einige Wochen gab es schon einmal ein ähnliches Signal. Doch wenig später rutschten die Zahlen wieder ab.

Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bewegen sich hartnäckig über der wichtigen Marke von 300.000 Anträgen. Echte Entwarnung kann man erst geben, wenn diese Werte für längere Zeit unterhalb von 300.000 notieren.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 95 Bcf auf 2.527 Bcf gestiegen.

Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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