Zinn: Neues Handelsgesetz beeinträchtigt Indonesiens Exporte
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Stuttgart (BoerseGo.de) – Zinn setzt am Montag nach guten chinesischen Daten im Verbund mit einigen anderen Industriemetallen seinen Anstieg der vergangenen Woche fort und hat bei 23.124,00 US-Dollar je Tonne jüngst ein Fünfeinhalbmonatshoch erreicht.
Nach Angaben des U.S. Geological Survey konzentrierte sich die Zinnförderung 2012 zu rund 74 Prozent auf China, Indonesien und Peru. Mit einem Abbauvolumen von 100.000 Tonnen nahm China demnach eine Spitzenstellung ein, wenngleich das Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr spürbar rückläufig. Hierzu beigetragen hat unter anderem die Schließung von mehr als 100 kleinen Minen und Verarbeitungsbetrieben entlang des Mekong aus Umweltschutzgründen. Die entstandene Lücke wird mit Importen gefüllt. Letztes Jahr betrugen sie gut 31.300 Tonnen, die knapp zur Hälfte aus Indonesien stammten. Doch in den kommenden Monaten könnte der Nachschub aus dem Inselstaat Schwierigkeiten bereiten, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.
Bislang habe Indonesien vor allem Rohzinn exportiert, doch seit dem 1. Juli sei der Export von Barren mit einem Zinnanteil von weniger als 99,9 Prozent verboten. Die Regierung in Jakarta beabsichtige mit diesem Schritt, die heimische Industrie zu Investitionen in die Verarbeitungskapazitäten anzuregen. Das Ziel sei es, sich von einem reinen Rohstoffanbieter zu einer Industrienation zu wandeln und so die „Wertschöpfungskette hochzuklettern“. Dass die Exporte vermutlich zunächst einbrechen und deshalb auch Deviseneinnahmen fehlten, werde dabei in Kauf genommen, heißt es weiter.
„Ähnliche Maßnahmen wurden von der indonesischen Regierung in den letzten Jahren bereits mehrmals ohne nachhaltigen Erfolg durchgesetzt. Die chinesischen Abnehmer dürften nun zumindest vorübergehend auf alternative Anbieter in der Region wie Malaysia und Vietnam zurückgreifen. Höhere Verfügbarkeitsaufschläge in Asien und eine zunehmende Preisdifferenz zum Handel in London, wo die Lager gut gefüllt sind, wären mögliche Folgen“, so Proettel.
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