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11:43 Uhr, 07.06.2017

Zinn: Deutlich bessere Versorgungslage als befürchtet

Sollte der bisher wichtigste Zinnimporteur China zu einem Nettoexporteur werden, dürfte dies die Preise den Analysten der Commerzbank zufolge weiter belasten.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Zinnpreis hat sich seit Jahresbeginn schwächer als die Preise der meisten anderen Industriemetalle entwickelt. Auf den ersten Blick scheint die Schwäche übertrieben. Denn das International Tin Research Institute (ITRI) rechnet auch in diesem Jahr mit einem Produktionsdefizit, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „Tagesinfo Rohstoffe“ schreiben.

Außerdem sollten die knappen LME-Lagerbestände für Unterstützung sorgen. Diese hätten sich seit Februar gedrittelt und lägen nun mit lediglich 1.900 Tonnen auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedereinführung des Zinnhandels an der LME im Jahr 1989. Doch die Versorgungslage sei wohl deutlich besser als befürchtet. So habe der weltgrößte Zinnexporteur, Indonesien, im Mai mit fast 7.000 Tonnen seine Ausfuhren auf den höchsten Stand seit September gesteigert. Insgesamt habe Indonesien in den ersten fünf Monaten des Jahres mit 31.400 Tonnen rund 43 Prozent mehr Zinn als vor einem Jahr exportiert, heißt es weiter.

„Zusätzlich sorgt die Nachricht für Unruhe, dass Yunnan Tin aus China eine Tolling-Genehmigung erhalten hat, importiertes Zinnerz zu verarbeiten und die Raffinade zollfrei zu exportieren. Während die Importe von Zinnerz und -konzentraten in diesem Jahr im Jahresvergleich stark gestiegen waren, hat China zuletzt kaum noch Zinnraffinade importiert. In den ersten vier Monaten des Jahres sind Chinas Importe mit 1.760 Tonnen im Jahresvergleich um 36 Prozent gefallen, wobei im April die Netto-Importe nur noch bei 21 Tonnen lagen. Sollte der zuvor wichtigste Zinnimporteur China zu einem Nettoexporteur werden, dürfte es die Preise weiter belasten“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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