ZEW-Konjunkturindex: Zukunftssorgen - das war einmal
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Mannheim (BoerseGo.de) - Finanzmarktakteure bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so gut wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die ZEW-Konjunkturerwartungen kletterten im März um 16,9 auf 22,3 Punkte, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 300 Anlegern und Analysten mit. Volkswirte hatten zuvor zwar mit einer Verbesserung gerechnet, aber nicht auf diesem hohen Niveau. Sie prognostizierten im Schnitt eine Aufhellung auf 12,0 Punkte.
Der erneute deutliche Anstieg der ZEW Konjunkturerwartungen zeige an, dass sich der positive Ausblick in Bezug auf die deutsche Konjunktur weiter festigt, so das ZEW-Institut laut Mitteilung. Die befragten Börsenexperten sehen sich offenbar durch die positiven Zahlen zur Industrieproduktion im Januar darin bestärkt, "dass die jüngste Flaute die insgesamt robuste Konjunktur in Deutschland nicht nachhaltig beeinträchtigt".
Der Indikator ist nun zum vierten Mal in Folge gestiegen und steht auf seinem höchsten Niveau seit Juni 2010. Erst im Vormonat waren die Konjunkturerwartungen erstmals seit Mai 2011 wieder im positiven Bereich gestiegen. „Im Moment scheint die Krise im Euroraum eine Atempause eingelegt zu haben“, kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die aktuellen Daten. „In Deutschland dürfte zudem die günstige Lage am Arbeitsmarkt dazu beitragen, dass die Binnenwirtschaft weiterhin konjunkturelle Impulse gibt. Risiken bleiben jedoch aufgrund der Konjunkturschwäche in wichtigen europäischen Volkswirtschaften und den Verwerfungen im Bankensektor bestehen", so Franz.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland bleibt im März praktisch unverändert. Der entsprechende Indikator sinkt leicht um 2,7 Punkte und notiert nun bei 37,6 Zählern.
Unter den befragten Analysten hat sich offensichtlich auch die Erleichterung über den erfolgreichen Schuldenschnitt Griechenlands breit gemacht. Dafür spricht auch die Entwicklung der Konjunkturerwartungen für die gesamte Eurozone. Hier verbesserten sich die Konjunkturerwartungen um satte 19,1 Punkte auf plus 11,0 Punkte. Ähnlich wie in Deutschland war es bereits der dritte kräftige Zuwachs in Folge. Dagegen wird die aktuelle Lage in der EWU nach wie vor von einem Großteil der Befragten als schlecht eingestuft. Die Lageeinschätzung stieg marginal um 0,7 Punkte auf minus 48,4 Zähler.
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