ZEW-Konjunkturerwartungen China: "Länger anhaltende Probleme"
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Mannheim/Shanghai (Godmode-Trader.de) - Die ZEW-Konjunkturerwartungen für China bleiben verhalten. Der Indikator CEP (China Economic Panel ) legte im Juli geringfügig um 1,2 Punkte auf 31,7 Punkte zu. „Die Veränderungen der Konjunktureinschätzungen gegenüber dem Vormonat weisen darauf hin, dass eine Abschwächung der aufwärtsgerichteten Dynamik erwartet wird“, sagte ZEW-Senior Researcher Michael Schröder.
So sei der Anteil der befragten Experten, die eine starke Verbesserung erwarteten, von 33,3 auf jetzt 21,1 Prozent zurückgegangen. Eine Mehrheit von 52,6 Prozent erwarte für die nächsten 12 Monate nur noch eine leichte Verbesserung. „Das kürzlich publizierte und überraschend hohe Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal von 3,2 Prozent zum Vorjahr dürfte sich entsprechend diesen Einschätzungen im zweiten Halbjahr wieder abschwächen“, erwartet Schröder.
Für das dritte Quartal erwarten die Umfrageteilnehmer demnach nur einen Anstieg des realen BIP von 1,0 Prozent zum Vorjahr, für das vierte Quartal von 2,7 Prozent. Damit gehen die Wachstumsschätzungen für das gesamte Jahr ebenfalls weiter zurück und liegen in der Juli-Umfrage nur noch bei 0,8 Prozent. Auch für 2021 verschlechtern sich die Wachstumsprognosen. Sie liegen nun bei 4,0 Prozent zum Vorjahr. „Ein wichtiger Faktor für diesen für chinesische Verhältnisse recht verhaltenen Ausblick könnte eine weiter bestehende Zurückhaltung der privaten Haushalte bei den Konsumausgaben sein“, so Schröder. Sowohl für den privaten Konsum als auch die privaten Investitionen haben sich die Erwartungen für die nächsten 12 Monate deutlich verringert.
Als Folge der prognostizierten anhaltenden konjunkturellen Schwäche sollte sich nach Ansicht der befragten Experten auch die Beschäftigungssituation deutlich verschlechtern. Der Anstieg der Erwartungen für den Staatskonsum zeige, dass weiterhin mit einem starken konjunkturpolitischen Engagement des Staats gerechnet werde. Als Folge dauerhafter, aktiver Konjunkturpolitik und trotzdem relativ schwachem Wachstum werde eine signifikante Zunahme der Verschuldung prognostiziert, erwartet das ZEW. Vor diesem Hintergrund relativiere sich das überraschend hohe Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. „Die im Rahmen des CEP Indikators befragten Expertinnen und Experten rechnen deshalb mit länger anhaltenden Problemen für die chinesische Wirtschaft“.
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