ZEW: Konjunkturerwartungen brechen ein - Zuversicht schwindet auf Krisenniveau
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Mannheim (BoerseGo.de) – Schlimmer geht’s fast nimmer. Die Konjunkturzuversicht unter deutschen Investoren und Finanzexperten steht auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie zu Zeiten, als die weltweite Finanzkrise nach dem Lehman-Kollaps grassierte. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilte, ist die Konjunkturerwartung in Deutschland im September 2011 nahezu auf dem tiefen Stand aus Dezember 2008 angelangt.
Der die Stimmung an den Finanzmärkten einsammelnde ZEW-Konjunkturindex sei um weitere 5,7 Punkte auf minus 43,3 Punkte gefallen, so das Institut. Laut ZEW ist das der siebte Rückgang in Folge. Experten hatten für den September mit einem Zählerstand von minus 43,2 gerechnet. Im Vormonat August lag der Wert bei minus 37,6 Prozent. Mit dem aktuellen September-Wert befinden sich die ZEW-Konjunkturerwartungen unter ihrem historischen Mittelwert von 25,6 Punkten.
Zur Eintrübung der Konjunkturerwartungen dürfte die schwelende Schuldenkrise in einigen Ländern der Eurozone sowie die Angst vor einer weiteren Abschwächung der globalen Konjunktur geführt haben, vermutet das Institut. "Die Abwärtsdynamik der Konjunkturperspektiven schwächt sich in diesem Monat zwar etwas ab, gleichwohl ist die künftige Konjunkturentwicklung von hoher Unsicherheit geprägt, die die Stimmung von Investoren und Konsumenten nach Ansicht der Finanzmarktexperten eintrübt", kommentiert ZEW-Präsident Wolfgang Franz die aktuelle Erhebung.
Für den Euro-Raum ergibt sich ein ähnlich trübes Bild: Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im September um 4,6 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen bei minus 44,6 Punkten. Die Prognose von Volkswirten lag hier bei minus 42,3 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechtert sich laut ZEW um 8,8 Punkte auf minus 27,9 Punkte.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland bewegt noch immer deutlich im positiven Bereich, fällt aber schwächer aus als im Vormonat, wie das ZEW weiter angibt. Der entsprechende Indikator sei im September um 9,9 Punkte gesunken und notiere nun bei 43,6 Punkten.
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