Zeitung: E 10 verteuert Nahrungsmittel
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Berlin (BoerseGo.de) - Der Bio-Kraftstoff E10 lässt in Deutschland nach Angaben von Verbänden und Unternehmen der Lebensmittelbranche die Preise für Nahrungsmittel spürbar steigen. Dies berichtet die Bild-Zeitung am Freitag. E10 verschärfe den Preisdruck dramatisch, weil viel Futtermittel in die Biogas- und Bioethanolgewinnung verschwindet, sagte der Geschäftsführer des größten deutschen Fleischwarenherstellers Tönnies Fleischwerk, Clemens Tönnies, der Zeitung. Für die Herstellung des Bio-Kraftstoffs E10 werde eine große Menge Getreide benötigt, das in der Landwirtschaft als Nahrungs- und Futtermittel fehle.
Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) rechnet mit steigenden Lebensmittelpreisen. "Bei Produkten aus Schweine und Rindfleisch rechnen wir mit Preiserhöhungen zwischen 15 und 20 Prozent", sagte BVE-Vorsitzender Jürgen Abraham dem Blatt.
Die Kritik an dem neuen Sprit kommt aus allen Richtungen. "142 Millionen Tonnen Getreide wurden weltweit im letzten Jahr für Biosprit verbraucht - genug, um 420 Millionen Menschen ein Jahr lang zu ernähren", sagte etwa Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter. Mit jeder 50-Liter-Tankfüllung des Biokraftstoffs E10 liefen 15 Kilogramm Getreide in den Tank. Die gleiche Menge Getreide reiche zur Herstellung und rund 18 Kilogramm Brot.
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