Analyse
08:25 Uhr, 07.03.2023

ZALANDO – Umsatzwachstum kommt zum Erliegen

Der Ausblick des Zalando-Konzerns für das neue Geschäftsjahr liest sich fast schon ein wenig so, wie der eines reifen Kaufhaus-Konzerns, der seine besten Tage hinter sich hat.

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  • Zalando SE
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    Kursstand: 39,120 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Zalando SE - WKN: ZAL111 - ISIN: DE000ZAL1111 - Kurs: 39,120 € (XETRA)

Das Unternehmen erwartet demnach ein Umsatzwachstum zwischen -1 und +4 Prozent. Der GMV (Gross Merchandise Value) soll um 1 bis 7 Prozent zulegen. Immerhin will Zalando zumindest beim bereinigten EBIT deutlicher zulegen und peilt 280 bis 350 Mio. EUR an. Im Geschäftsjahr 2022 wurden an dieser Stelle nur 184,6 Mio. EUR erzielt. Deutlich weniger als die 468,4 Mio. EUR im Jahr zuvor.

Bis 2025 sollen die Margen oben sein

Bis zum Jahr 2025 peilt Zalando zudem an, die Marge an das obere Ende der bisherigen Guidance von 3 bis 6 Prozent zu steigern. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 liegt zumindest schon einmal bequem über den Analystenschätzungen. Diese haben bislang nur mit einem bereinigten EBIT von 279 Mio. EUR gerechnet. Die Zalando-Prognose liegt rund 13 Prozent höher.

Spannend sind auch die Aussagen zur mittelfristigen Margenentwicklung. Für das Jahr 2025 rechnet der Markt derzeit nur mit 4,7 Prozent EBIT-Marge. Wenn Zalando hier 6 Prozent schafft, wäre das deutlich besser als gedacht. In den Jahren bis 2030 plant Zalando dann sogar mit zweistelligen Margen. Der Gewinn könnte bis 2025 dann in Richtung 2 EUR pro Aktie steigen. 2022 waren es nur wenige Cents.

Der Markt erwartet für das Geschäftsjahr 2023 derzeit etwa 6 Prozent Umsatzwachstum. Somit fällt die Prognose umsatzseitig zwar enttäuschend aus, doch unter dem Strich soll Zalando besser abschneiden. Der Markt hat heute also die Wahl zwischen Wachstum oder Profitabilität. Die mittelfristigen Aussagen dürften positiv ankommen.

Fazit: Zalando baut Stellen ab und schrumpft sich gesund. Der Wachstumspfad soll ab 2024 dann wieder aufgenommen werden. Gelingt es, die Margen wie prognostiziert zu steigern und glaubt der Markt an die mittelfristige Vision zweistelliger EBIT-Margen, dürften die Papiere noch einige PS unter der Haube haben. Kurzfristig schaut es allerdings erstmal trübe aus. 2023 wird ein Jahr der Konsolidierung. Das fehlende Wachstum dürfte Anleger nach der Kursrally eher von Engagements abhalten.

Schätzungen aktueller Konsens / Zahlen wie berichtet

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 10,34 11,04 12,53
Ergebnis je Aktie in EUR 0,10 0,53 0,94
KGV 228 43 24
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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