Amazon verhängt Einstellungsstopp - Indus Holding nimmt Abschreibungen vor
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages
Moderna senkt Verkaufsziel für Covid-Impfstoff
Stimmung im US-Dienstleistungssektor trübt sich stärker ein als erwartet
US-Produktivität steigt weniger an als erwartet
Bank of England erhöht Leitzins um 75 Basispunkte
Hannover Rück besser als erwartet
Shop Apotheke und Zur Rose Group brechen ein
Hugo Boss besser als erwartet
Rational mit Rekordquartal
BMW übertrifft Analystenerwartungen
Elon Musk will Hälfte der Twitter-Belegschaft entlassen
Heidelberg Materials konkretisiert Gewinnziel
Großbritannien: Einkaufsmanagerindex auf Talfahrt
Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor gesunken
US-Notenbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte
Markt
Angesichts neuer Zinssorgen nach dem Fed-Zinsentscheid vom Vorabend hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag deutliche Kursverluste verzeichnet. Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 0,95 Prozent auf 13.130,19 Punkte. Die US-Börsen hatten nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed deutlich nachgegeben. US-Notenbankchef Jerome Powell signalisierte, dass es noch viel zu früh für eine Pause bei den Zinserhöhungen sei, stellte aber eine Verlangsamung der Anhebungen in Aussicht. Zugleich signalisierte Powell, dass die Zinsen höher steigen müssten als bisher erwartet, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Am Donnerstag stehen am deutschen Aktienmarkt die Quartalszahlen zahlreicher Unternehmen an. Darunter befinden sich auch die DAX-Konzerne BMW, Hannover Rück HeidelbergCement und Zalando.
Analysen & Artikel des Tages
Was heute wichtig ist: Termine für Donnerstag, 03. November 2022
US-Notenbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte
Unternehmen & Branchen
Der Onlinehändler und Cloud-Computing-Anbieter Amazon hat wegen der unsicheren Wirtschaftslage einen Einstellungsstopp für die kommenden Monate angekündigt. "Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage und der Tatsache, wie viele Mitarbeiter wir in den letzten Jahren eingestellt haben, haben Andy und das S-Team diese Woche beschlossen, bei der Einstellung neuer Mitarbeiter in unserem Unternehmen eine Pause einzulegen", schrieb Beth Galetti, Senior Vice President bei Amazon, in einem Blog-Post. "Wir gehen davon aus, dass diese Pause in den nächsten Monaten beibehalten wird, und werden weiterhin beobachten, was wir in der Wirtschaft und im Geschäft sehen, um uns anzupassen, wenn wir dies für sinnvoll halten", so Galetti weiter. Nachbesetzungen für Mitarbeiter, die zu neuen Stellen wechseln, sollen von dem Einstellungsstopp nicht betroffen sein, ebenso wie bestimmte Bereiche, in denen weiter schrittweise Mitarbeiter eingestellt werden sollen.
Freenet hat seinen Umsatz im dritten Quartal zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf 652,1 Millionen Euro, und das EBITDA um 3,2 Prozent auf 121,4 Millionen verbessert. Der Free Cashflow stieg um 3,1 Prozent auf 62,6 Millionen Euro, die Zahl der Abos kletterte um 2,6 Prozent auf 8,93 Millionen.
Der US-Fahrdienstvermittler und Uber-Rivale Lyft will rund 683 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit rund 13 Prozent der Belegschaft entlassen, wie das Unternehmen angekündigt hat.
Abschreibungen auf Beteiligungen haben bei der Indus Holding in den ersten neun Monaten des Jahres zu einem kräftigen Gewinnrückgang geführt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich von 78,6 Millionen Euro auf 11,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz der auf den Mittelstand fokussierten Beteiligungsgesellschaft stieg von 1,3 Milliarden Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen inklusive der Sondereffekte nun mit einem EBIT zwischen 15 bis 30 Millionen Euro und bereinigt um die Sondereffekte zwischen 115 und 130 Millionen Euro. Der Umsatz wird weiter zwischen 1,9 und 2,0 Milliarden Euro erwartet.
Der mRNA-Impfstoffhersteller Moderna hat sein Verkaufsziel für den Corona-Impfstoff nach einem schwachen dritten Quartal gesenkt. Der Umsatz für das Corona-Vakzin im Rahmen von vorab vereinbarten Lieferungen für 2022 wird nun zwischen 18 und 19 Milliarden Dollar erwartet, nachdem zuvor 21 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt wurden. Ein Teil der Lieferungen verschiebt sich dabei wegen Engpässen ins Jahr 2023. Im dritten Quartal sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal von 4,97 Milliarden Dollar auf 3,36 Milliarden Dollar, während der Gewinn je Aktie von 8,27 Dollar auf 2,67 Dollar abnahm.
Der Chipkonzern Qualcomm hat mit einem schwachen Ausblick für Enttäuschung gesorgt. Für das laufende erste Geschäftsquartal erwartet Qualcomm einen Umsatz von 9,2 bis 10 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie soll auf bereinigter Basis bei 2,25 bis 2,45 USD pro Aktie liegen. Analysten hatten im Mittel deutlich mehr erwartet. Im vierten Quartal hatte der Gewinn je Aktie mit 3,13 Dollar leicht unter den Erwartungen von 3,15 Dollar gelegen, während der Umsatz mit 11,39 Milliarden Dollar etwas höher als erwartet lag.
Der Streaminggeräteanbieter Roku hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet, gleichzeitig aber mit einem schwachen Ausblick auf das vierte Quartal enttäuscht. Der Umsatz wird im vierten Quartal nur bei 800 Millionen Dollar erwartet, während die Analysten mit 895,22 Millionen Dollar gerechnet hatten. Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 761 Millionen Dollar über den Erwartungen von 702,41 Millionen Dollar. Der bereinigte Verlust je Aktie belief sich auf 0,88 Dollar, während Analysten einen Verlust von 1,29 Dollar erwartet hatten.
Die Aktien der beiden Online-Apotheken Shop Apotheke und Zur Rose Group brachen heute massiv ein. Grund ist, dass die Einführung des E-Rezeptes wieder auf Eis gelegt worden ist. (Ausführlicher Bericht: SHOP APOTHEKE & ZUR ROSE - Aktien im freien Fall)
Der Rückversicherer Hannover Rück befindet sich im dritten Quartal weiter auf Wachstumskurs. Das Bruttoprämienaufkommen stieg auf 8,91 Milliarden Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 7,15 Milliarden Euro und auch über den Erwartungen der Analysten in Höhe von 8,02 Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich auf 408,9 (Vorjahr 324,5) Millionen Euro und lag damit ebenfalls über den Schätzungen von 399 Millionen Euro. (Ausführlicher Artikel: HANNOVER RÜCK auf Wachstumskurs im 3. Quartal!)
Hugo Boss liefert auch im dritten Quartal gute Zahlen. Der Quartalsumsatz lag mit 933 Millionen Euro über den Analystenschätzungen von 903,4 Millionen Euro. Auch das erwartete EBIT von 88,1 Millionen Euro konnte mit 92 Millionen Euro übertroffen werden. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 wurde auf 3,5 bis 3,6 Milliarden Euro angehoben. (Ausführlicher Artikel: HUGO BOSS - Der Boss liefert wieder einmal ab)
Der Marktführer für Geräte zur thermischen Speisezubereitung in Großküchen Rational AG hat nach eigenen Angaben ein Rekordquartal hingelegt. Der Umsatz stieg um 33 Prozent auf ein Rekordhoch von 274,2 Millionen Euro und das EBIT legte um 22 Prozent auf 70,3 Millionen Euro zu. In den ersten neun Monaten stellten sich die Erlöse auf 731,9 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 25 Prozent entspricht. Das EBIT lag bei 163,4 Millionen Euro. Außer in Asien, war in allen Regionen ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum zwischen 23 und 28 Prozent aus bei einer EBIT-Marge im Bereich von 21,5 bis 22,5 Prozent. (Ausführlicher Bericht: RATIONAL - Geht die Wachstumsstory weiter?)
Der Autobauer BMW hat im dritten Quartal einen kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung verbucht, was unter anderem an einem schwachen Vergleichsquartal im Vorjahr und der zwischenzeitlichen Mehrheitsübernahme des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance Automotive (BBA) liegt. Der Umsatz stieg um 35 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 28 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zulegte. Unter dem Strich erhöhte sich der Überschuss von 2,58 Milliarden Euro auf 3,18 Milliarden Euro. Die Zahlen lagen insgesamt über den Analystenschätzungen, der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bekräftigt.
Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials (HeidelbergCement) hat sein Gewinnziel konkretisiert und rechnet nun mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) zwischen 2,35 Milliarden und 2,55 Milliarden Euro nach 2,61 Milliarden Euro im Vorjahr. Beim Umsatz wird bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe weiter ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Im dritten Quartal erhöhte sich der Umsatz um 15,7 Prozent auf 5,85 Milliarden, während das bereinigte EBIT mit 874 Millionen Euro stabil gegenüber dem Vorjahresquartal blieb.
Der Online-Modehändler Zalando ist im dritten Quartal noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich betrug das Nettoergebnis minus 35,4 Millionen Euro. Analysten hatten mit minus 10,5 Millionen Euro gerechnet, nach minus 8,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) stieg von 9,8 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 2,35 Milliarden Dollar. Das Bruttowarenvolumen wuchs im dritten Quartal um 7,1 Prozent auf 3,28 Milliarden Euro. Zalando bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum zwischen 0 und 3 Prozent und einem bereinigten EBIT zwischen 180 und 260 Millionen Euro. Das Ergebnis werde nun aber voraussichtlich am unteren Ende der prognostizierten Spanne liegen, so Zalando.
Elon Musk will nach der Komplettübernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter mehr als die Hälfte der Belegschaft entlassen. Am Freitag sollen rund 3.700 Mitarbeiter von insgesamt 7.000 Mitarbeitern ihre Kündigung erhalten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Außerdem müssten künftig alle Beschäftigten bis auf wenige Ausnahmen an ihre Arbeitsplätze ins Büro zurückkehren, nachdem es den Mitarbeitern bisher freigestellt war, von wo sie arbeiten wollten.
Konjunktur & Politik
Stärker als erwartet ging der ISM-Einkaufsmanagerindex in den USA zurück. Im Oktober war ein Rückgang von 2,3 Punkten auf 54,4 Punkte zu verzeichnen. Dies ist der niedriegste Stand seit Mai 2020. Die Schätzungen lagen bei einem Rückgang auf lediglich 55,3 Punkte. Der ISM-Einkaufsmanagerindex misst die Stimmung im US-Dienstleistungssektor.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche leicht gesunken. Die Zahl reduzierte sich gegenüber der Vorwoche um 1.000 auf 217.000 Erstanträge. Erwartet wurden 220.000 Erstanträge, während der Vorwochenwert von 217.000 auf 218.000 Erstanträge nach oben revidiert wurde. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe stieg von 1,438 Millionen auf 1,485 Millionen.
Die Produktivität der US-Wirtschaft außerhalb der Landwirtschaft hat sich im dritten Quartal weniger stark erhöht als erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal wurde annualisiert ein Anstieg um 0,3 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte eigentlich mit einem Plus um 0,6 Prozent gerechnet hatten. Im zweiten Quartal war die Produktivität um 4,1 Prozent eingebrochen. Die Lohnstückkosten legten um annualisiert 3,5 Prozent zu, nach 8,9 Prozent im zweiten Quartal.
Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im September vergrößert. Der Handelsbilanzsaldo sank von minus 65,7 Milliarden Dollar auf minus 73,3 Milliarden Dollar. Die Exporte nahmen von revidiert 260,8 Milliarden Dollar im Vormonat auf 258,0 Milliarden Dollar ab, während die Importe von revidiert 326,5 Milliarden Dollar auf 331,3 Milliarden Dollar sanken.
Die Bank of England hat beim Zinsentscheid am Donnerstag den Leitzins um 75 Basispunkte angehoben und damit so stark wie seit 33 Jahren nicht mehr. Wie erwartet erhöhte die Bank of England den Leitzins von 2,25 % auf 3,00 %. Die Zinserhöhung um 75 Basispunkte war der größte Zinsschritt seit dem Jahr 1989. Die Entscheidung im geldpolitischen Rat (MPC) fiel mit sieben zu zwei Stimmen. jeweils ein MPC-Mitglied stimmte für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte sowie 50 Basispunkte. Die Mehrheit der MPC-Mitglieder geht davon aus, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein dürften für eine nachhaltige Rückkehr der Inflation zum Zwei-Prozent-Ziel. Die Inflationsrate im Vereinigten Königreich hatte mit 10,1 Prozent im September den höchsten Stand seit 40 Jahren erreicht.
Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent angehoben. Analysten hatten im Konsens mit einer deutlicheren Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte gerechnet, um die Inflation angesichts einer soliden Wirtschaftstätigkeit und eines angespannten Arbeitsmarktes einzudämmen. Die Norges Bank wies in ihrem Begleitstatement jedoch darauf hin, dass es Anzeichen für eine Abkühlung in einigen Bereichen der Wirtschaft gebe, während die Aussichten auf niedriger als erwartete Fracht- und Energiepreise die Inflation in Zukunft dämpfen könnten, was für kleinere Zinsschritte spreche.
In Großbritannien ist der Einkaufsmanagerindex im Oktober auf 48,2 Prozent gefallen nach 49,1 Punkten im Vormonat. Damit wurde der tiefste Stand seit Januar 2021 erreicht. Die Experten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang auf 47,2 Punkte gerechnet.
Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor ist von 49,3 Punkten im September auf 48,4 Zähler im Oktober gesunken und hat sich damit weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten entfernt. Der Index berücksichtigt im Gegensatz zum offiziellen Einkaufsmanagerindex auch stärker kleinere Unternehmen.
Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die US-Notenbank Fed den Leitzins erneut wie erwartet um 75 Basispunkte angehoben. Der Zins, zu dem sich Banken kurzfristig refinanzieren können, liegt damit künftig in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Es handelt sich bereits um die vierte Zinserhöhung um 75 Basispunkte in Folge. Fed-Chef Jerome Powell sagte auf der Pressekonferenz, dass die Zinsen wahrscheinlich insgesamt stärker steigen müssten als bisher erwartet. Zugleich deutete Powell eine mögliche Verlangsamung der Zinserhöhungen bei einer der beiden nächsten Zinsentscheide an. Für eine Pause bei den Zinsanhebungen sei es aber "sehr verfrüht", so Powell. (Ausführlicher Artikel: US-Notenbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte)
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