Fundamentale Nachricht
13:41 Uhr, 25.02.2016

Zahlenflut: DAX wagt neuen Erholungsversuch

Der DAX kann seine Kursgewinne gegen Mittag deutlich ausbauen. Im Fokus der Händler und Anleger steht eine wahre Zahlenflut deutscher Unternehmen. Ein neuerlicher Kurssturz in China wird hingegen ignoriert.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

DAX

Angetrieben durch gute Vorgaben von der Wall Street setzt der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag zu einem weiteren Erholungsversuch an. Der DAX legt bis Mittag um 1,6 Prozent auf 9.318 Punkte zu. Im Fokus der Händler und Anleger stehen Quartalszahlen zahlreicher Unternehmen. Am Mittwochabend hatten sich die Kurse an der Wall Street im späten Handel zusammen mit dem Ölpreis bereits deutlich erholt. Auch die Aussicht auf weitere EZB-Stimulierungsmaßnahmen im März beflügelt die Stimmung, nachdem die Inflationsrate im Februar weniger stark gestiegen war als zunächst gemeldet (siehe „Konjunktur“). Ein neuerlicher Kurssturz in China wird hingegen weitgehend ignoriert. Der CSI 300 Index war am Donnerstag um 6,1 Prozent abgestürzt.

Charttechnik

Die Erholung im DAX hat einen zentralen Widerstandsbereich bei 9.320-9.340 Punkten erreicht. Sollte dieses Niveau nicht nachhaltig überwunden werden, könnten zunächst wieder die Bären das Ruder übernehmen.

Aktien im Fokus

Die Deutsche Telekom hat im vergangenen Jahr vom schwachen Euro und dem gut gehenden US-Geschäft profitiert und die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn deutlich übertroffen. Der Umsatz legte um 10,5 Prozent auf 69,22 Milliarden Euro zu, während der Nettogewinn sogar um 11,3 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro kletterte. Die Dividende soll um 10 Prozent auf 0,55 Euro je Aktie angehoben werden. Die Aktien der Telekom legen um 1,8 Prozent zu.

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat 2015 ein Rekordergebnis verbucht und will im laufenden Jahr weiter wachsen. Der Umsatz erhöhte sich um 10,1 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 12,9 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, während das Konzernergebnis von 1,6 auf rund 1,9 Milliarden Euro zulegte. Die Dividende je Vorzugsaktie soll um 12,2 Prozent auf 1,47 Euro angehoben werden. Ergebnis und Ausblick lagen allerdings leicht unter den Erwartungen. Die Vorzugsaktien gehören mit einem Abschlag von 1,2 Prozent zu den schwächsten DAX-Werten.

Auch der Chemiekonzern Bayer hat mit seinen Geschäftszahlen für das Jahr 2015 enttäuscht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte zwar von 5,4 auf 6,25 Milliarden Euro zu, erreichte damit aber nicht die Erwartungen der Analysten von 6,35 Milliarden Euro. Der der bereinigte operative Gewinn lag deutlich unter den Erwartungen. Der Umsatz wuchs von 41,3 auf 46,3 Milliarden Euro, während der Nettogewinn von 3,4 auf 4,1 Milliarden Euro zulegte. Die Bayer-Aktien sind mit einem Minus von 2,8 Prozent am DAX-Ende zu finden.

Die Aktien der Deutschen Post können sich mit einem Plus von 5,6 Prozent an die DAX-Spitze setzen. JP Morgan hat die Aktie zum Kauf empfohlen.

Die Optikerkette Fielmann hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und den Überschiss um vier Prozent auf 170 Millionen Euro gesteigert. Die Dividende wird von 1,60 auf 1,75 Euro je Aktie angehoben. Die Fielmann-Aktien notieren rund 2,4 Prozent im Minus.

ProSiebenSat.1  hat 2015 vom robusten Werbegeschäft und starkem Wachstum im Digitalsegment profitiert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Dividende wird um 20 Cent auf 1,80 Euro je Aktie angehoben. Die Aktien des Unternehmens legen um 4,3 Prozent zu.

Der Baukonzern Hochtief hat seinen um Sondereffekte bereinigten Gewinn im vergangenen Jahr von 190 auf 265 Millionen Euro gesteigert und damit die Erwartungen von 254 Millionen Euro deutlich übertroffen. Die Dividende wird um 10 Cent auf 2,00 Euro angehoben. Mit einem Plus von 10,1 Prozent setzen sich die Aktien zeitweise an die MDAX-Spitze.

Die Aktien des Maschinenbauers Dürr sind mit einem Minus von 7,6 Prozent am MDAX-Ende zu finden. Auftragseingang und Gewinn lagen deutlich unter den Erwartungen. Auch ein schwacher Ausblick enttäuschte.

Konjunktur

Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich leicht aufgehellt. Das GfK-Konsumklima erhöht sich von 9,4 auf 9,5 Punkte im März, wie die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Donnerstag mitteilte. Damit seien die Grundlagen für ein „gutes Konsumjahr“ 2016 gelegt, erläuterte GfK-Experte Rolf Bürkl. Vor allem die Erwartung deutlicher Einkommenszuwächse sorgt für Optimismus bei den Verbrauchern.

Die Inflationsrate in der Eurozone hat im Februar nach endgültigen Angaben nur bei 0,3 Prozent gelegen. Zunächst waren 0,4 Prozent gemeldet worden, nach 0,2 Prozent im Januar. Die Kerninflationsrate ohne volatile Nahrungs- und Energiepreise legte von 0,9 auf 1,0 Prozent zu. Die weiterhin schwache Teuerung könnte die EZB bei ihrer Sitzung im März zu weiteren Stimulierungsmaßnahmen bewegen.

Die britische Wirtschaft ist im vierten Quartal um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen, wie am Donnerstag im Rahmen der zweiten Veröffentlichung bestätigt wurde.

Währungen

Am Devisenmarkt ist für EUR/USD und GBP/USD nach der Dollar-Rallye der vergangenen Tage am Donnerstag Durchatmen angesagt. EUR/USD bewegt sich oberhalb der 1,10er-Marke seitwärts, während GBP/USD in einer Spanne zwischen 1,3897 und 1,3963 gehandelt wurde. Der Anstieg des britischen Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent im vierten Quartal wurde in der Revision bestätigt.

USD/JPY wurde dank der gesunkenen Risikoaversion bislang zuhöchst bei 112,62 gehandelt, während USD/CHF nach schwachen Daten aus der schweizerischen Industrie bislang bei 0,9918 im Hoch notierte. USD/SEK legt bislang bis 8,5040 zu. Während sich das schwedische Verbrauchervertrauen aufgehellt hat, ist das Geschäftsvertrauen im Februar gesunken.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten