Fundamentale Nachricht
21:13 Uhr, 02.12.2015

Yellen freut sich auf baldige Zinserhöhung

Die Anzeichen für eine baldige Leitzinserhöhung in den USA mehren sich. Fed-Präsidentin Janet Yellen sieht "große Fortschritte" der Wirtschaft seit der Finanzkrise und warnt vor einer Verschiebung der ersten Zinserhöhung.

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Fed-Präsidentin Janet Yellen hat erneut eine mögliche US-Leitzinserhöhung bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 15. und 16. Dezember angedeutet. Die seit der Fed-Sitzung im Oktober veröffentlichten Wirtschaftsdaten stünden im Einklang mit weiteren Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, betonte Yellen in einer Rede vor dem Economic Club von Washington D.C. Gleichzeitig stütze die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die Erwartung, dass sich die Inflationsrate dem Ziel von zwei Prozent annähere. Zuvor hatte die Fed eine weitere Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt und die Überzeugung, dass sich die Inflationsrate mittelfristig wieder dem Ziel von zwei Prozent annähere, zur Bedingung für eine Leitzinserhöhung gemacht.

Die Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren "große Fortschritte" in Richtung der Ziele von "Vollbeschäftigung" und "Preisstabilität" gemacht, sagte Yellen. "Wenn der Offenmarktausschuss beginnt, die Geldpolitik zu normalisieren, wird das auch ein klares Zeichen sein, wie stark sich unsere Wirtschaft von den Auswirkungen der Finanzkrise und der großen Rezession erholt hat", betonte Yellen. "In diesem Sinne ist es ein Tag, auf den wir uns alle freuen können", sagte Yellen mit Blick auf die nahende Zinswende.

Bei einer zu starken Verschiebung der Zinswende riskiert die Fed laut Yellen, dass die Leitzinsen später schneller angehoben werden müssten, was Risiken für die Finanzstabilität bedeute. "Eine solche abrupte Anhebung könnte eine Störung der Finanzmärkte auslösen und die Wirtschaft vielleicht sogar unabsichtlich in eine Rezession stürzen", warnte Yellen.

Der Arbeitsmarkt habe nach Einschätzung der meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses das Niveau der Vollbeschäftigung beinahe erreicht, sagte Yellen. Die aktuell noch feststellbare Schwäche der Inflation sei vor allem auf den schwachen Ölpreis zurückzuführen. Eine anhaltende Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt stärke auch die Zuversicht, dass sich die Inflationsrate wieder dem Ziel von zwei Prozent annähere.

Gleichzeitig betonte Yellen, dass eine Zinserhöhung datenabhängig sei. "Zwischen heute und der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses werden wir zusätzliche Daten erhalten, die den ökonomischen Ausblick beeinflussen", sagte Yellen. Bei der Zinsentscheidung werde man "alle verfügbaren Daten und deren Konsequenzen für den wirtschaftlichen Ausblick" beachten, so Yellen. Am Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten für November veröffentlicht, die von der Fed stark beachtet werden.

Nach dem expliziten Hinweis der Fed auf eine mögliche Zinserhöhung im Dezember beim letzten Zinsentscheid und nach einer unerwartet starken Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Oktober waren die Erwartungen bezüglich einer baldigen Leitzinserhöhung deutlich gestiegen. Der Terminmarkt taxiert die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im Dezember aktuell auf 75 Prozent, wie Daten der CME Group zeigen.

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7 Kommentare

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  • Austrochris
    Austrochris

    Ja spannend werden die nächsten Monate allemal . Die FED macht eine oder mehrere leichte

    Zinsanhebungen bei schwächelnder Wirtschaft und die EZB das Gegenteil bei eher guten Wirtschaftsdaten.

    Die Gretchenfrage was unternimmt die Fed gegen den starken Dollar. Auf Dauer wird die amerikanische Wirtschaft das nicht aushalten .

    Und was noch viel wichtiger ist, viele Bric Staaten inklusive China stehen am Rande der Verzweiflung durch den starken Greenback .

    Time will tell us the future dabei wenn man fundamental auf den Dollar schaut mit fast 19 000 Milliarden Schulden am Rücken weiss man eh wie das enden wird !!!

    13:28 Uhr, 03.12.2015
  • HumphreyWeyden
    HumphreyWeyden

    Es wird recht bald eine Belastungsprobe der BRIC werden. Drei der Staaten sind bereits bzw. werden durch höhere Zinsen herunter gedimmt. Die USD-Bedeutung in der Welt ist aber auch keine neue Erkenntnis mehr :-)

    06:53 Uhr, 03.12.2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Frau Yellen erhöht die Zinsen, davon kann man definitiv ausgehen, denn aus dieser Nummer kommt die FED-Chefin ohne völligen Gesichtsverlust nicht mehr raus. Super - Mario wird am morgigen Donnerstag vermutlich das Gegenteil von Frau Yellen verkünden und die Zinsen noch weiter absenken und eventuell das Anleihenkaufprogramm ausweiten. Eine höchst brisante Situation wird dadurch an den Märkten erzeugt. Profitiert die EU auf Kosten der USA ? Was werden die USA unternehmen, um in diesem Währungskrieg nicht noch weiter unter Druck zu kommen? Die aktuellen Wirtschaftsdaten stellen der EU ein gutes Zeugnis aus und lassen die USA ziemlich alt aussehen. Wenn die US-Zinserhöhung kommt wird z.B. Brasilien und anderen Schwellenländern der Boden unter den Füßen komplett weggezogen. Wenn ich nicht völlig daneben liege, dann stehen uns höchst spannende und volatile Monate ins Haus

    23:29 Uhr, 02.12.2015
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Yellen liefert, Draghi liefert! Ich verstehe gar nicht, warum im Markt diesbezüglich noch Zweifel bestehen. Soweit sich beide Notenbanken die letzten Wochen aus dem Fenster gelehnt haben, können die gar nicht anders.

    21:28 Uhr, 02.12.2015
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Ich auch!

    21:25 Uhr, 02.12.2015

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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