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13:35 Uhr, 26.06.2018

Xi Jingping: „Wir schlagen zurück“

Der Drache ist verärgert: Ab dem 6. Juli wollen die USA Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Mrd. Dollar erheben. Eine Einigung im Zollstreit erscheint immer unwahrscheinlicher. Peking droht mit heftigen Gegenschlägen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die Worte des chinesischen Präsidenten verdeutlichen, dass mit China nicht zu spaßen ist: „Im Westen gibt es die Neigung, die rechte Backe hinzuhalten, wenn jemand auf die linke geschlagen hat. In unserer Kultur schlagen wir zurück", sagte Chinas Präsident Xi Jinping nach einem Bericht des "Wall Street Journal" vor einer Gruppe von 20 Chefs multinationaler Konzerne größtenteils aus den USA und Europa. Moderate Aussagen und diplomatische Maßnahmen - diese Zeiten scheinen vorbei zu sein.

Ab dem 6. Juli wollen die USA Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Mrd. Dollar erheben. Eine Einigung im Zollstreit erscheint unwahrscheinlich. Insgesamt will Trump chinesische Waren mit einem Wert von 50 Milliarden Dollar mit Zöllen belegen.

Xi Jingping ist aber auch verärgert über die jüngsten Berichte, denen zufolge die USA Beschränkungen für Investitionen an US-Technologieunternehmen durch chinesische Konzerne prüfen. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, versuchte am Montagabend zwar, einen sachlichen Ton zu finden. Er sagte dem Fernsehsender CNBC, es gebe keine Pläne, Investitionen von Unternehmen aus speziellen Staaten zu beschränken, vielmehr gehe es darum, US-Technologie zu verteidigen, wenn sie bedroht wird. Doch, weiterhin steht offenbar China am Pranger.

US-Finanzminister Steven Mnuchin zufolge geht es nicht speziell um China, sondern um alle Länder, die versuchen, US-Technologie zu stehlen. Dem wiederum widersprach Navarro. Die Untersuchungen, auf denen die Pläne beruhen, hätten sich vor allem auf China bezogen. Die US-amerikanische Regierung will noch diese Woche verkünden, wie sie geistiges Eigentum von US-Konzernen besser schützen will.

Peking selbst könnte entsprechend restriktiv reagieren, was die Streitigkeiten gleichfalls verschärfen könnte. Chinesische Behörden könnten nun beispielsweise versuchen, Übernahmen von US-Konzernen zu blockieren. Zudem könnte Peking den Marktzugang für US-Unternehmen erschweren, indem etwa die Vergabe von Lizenzen verzögert würde. Die chinesische Regierung könnte auch an die Konsumenten appellieren, keine US-Produkte zu kaufen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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