Analyse
12:40 Uhr, 31.05.2023

WÜSTENROT & WÜRTTEMBERGISCHE – Wann kommt endlich Schwung in die Aktie?

Ein stabiler Kapitalmarkt und ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis haben dem Finanzkonzern W&W einen ordentlichen Start ins Geschäftsjahr 2023 beschert.

Erwähnte Instrumente

  • Wüstenrot& Württembergische AG - WKN: 805100 - ISIN: DE0008051004 - Kurs: 15,880 € (XETRA)

Der Quartalsüberschuss stieg von Januar bis März auf 64,1 Mio. EUR von 62,1 Mio. EUR im Vorjahr. Pro W&W-Aktie wurden 0,68 (VJ 0,66) Euro verdient.

Erfreuliches Bauspar-Neugeschäft

Im Segment Wohnen stieg das Neugeschäftsvolumen um 28,6 Prozent auf 6,9 (VJ 5,4) Mrd. EUR. Davon entfiel der Hauptanteil mit 6,1 (VJ 3,5) Mrd. EUR auf das Brutto-Neugeschäft beim Bausparen, was den besten Quartalswert in der Historie von W&W bedeutet. Auch das Netto-Neugeschäft stieg deutlich auf 4,9 VJ 2,2) Mrd. EUR. Unter dem Vorjahresquartal lag dagegen das Kreditneugeschäft mit 0,8 (VJ 1,9) Mrd. EUR. Dies lag an den sich verschlechternden Rahmenbedingungen auf dem Immobilienmarkt. Das Nachsteuerergebnis ging im Segment Wohnen auf 20,9 (VJ 52,1) Mio. EUR zurück, was an den neuen IFRS-Bilanzierungsstandards liegt.

Im Geschäftsfeld Personenversicherung ging das Neugeschäft bei Lebensversicherungen mit 821,2 (VJ 985,0) Mio. EUR rückläufig. Dies lag an geringeren Einmalbeträgen. Bei der betrieblichen Altersvorsorge wurde mit 319,3 (VJ 324,5) Mio. EUR das Vorjahresniveau fast erreicht. Das Nachsteuerergebnis stellte sich auf 12,4 (VJ 13,2) Mio. EUR.

Ein deutlicher Zuwachs wurde hingegen im Segment Schaden-/Unfallversicherung erzielt. Das Neugeschäft stieg um 31,5 Prozent auf 167,7 (VJ 127,5) Mio. EUR, was nach Unternehmensangaben deutlich über Plan lag. Dazu beigetragen haben vor allem der Kfz- und der Firmenkundenbereich. Das Nachsteuerergebnis expandiere auf 23,9 (VJ minus 4,9) Mio. EUR.

Das Konzerngesamtergebnis, welches W&W als Ergänzung zur Gewinn- und Verlustrechnung ausweist, enthält auch die erfolgsneutral erfassten Gewinn und Verluste, die sich aus der IFRS-Bilanzierung ergeben. Dieses lag im ersten Quartal bei 159,5 Mio. EUR nach minus 88,8 Mio. EUR im Vorjahr.

Aufgrund der positiven Gewinnentwicklung stieg das Eigenkapital zum Quartalsende auf 5,05 Mrd. EUR an nach 4,89 Mrd. EUR zum 31. Dezember 2022. Dies entspricht einem Wert von 53,54 (VJ 51,88) Euro pro W&W-Aktie.

Für das Gesamtjahr geht der W&W-Vorstand trotz anhaltender Volatilität an den Finanzmärkten und der globalen Herausforderungen weiterhin von einem Konzerngewinn in Höhe von 220 bis 250 (VJ 261,5) Mio. EUR aus.

Fazit: Obwohl die Geschäfte bei den Schwaben weiter ordentlich laufen, kommt die W&W-Aktie nicht richtig vom Fleck. Seit Jahresanfang bewegt sich der Anteilsschein in einer engen Spanne zwischen 16 und 18 Euro. Derzeit ist mit 16 Euro wieder das untere Ende erreicht. Bewertungstechnisch sieht die Aktie mit einem KGV von lediglich 6 nach wie vor interessant aus. Anleger müssen hier aber einen langen Atem mitbringen, da Finanzwerte derzeit einfach „out“ sind.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,55 6,51 6,80
Ergebnis je Aktie in EUR 2,77 2,63 2,70
KGV 6 6 6
Dividende je Aktie in EUR 0,65 0,75 0,75
Dividendenrendite 4,06 % 4,69 % 4,69 %

*e = erwartet

Wüstenrot& Württembergische AG - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten