Analyse
14:40 Uhr, 15.11.2024

WÜSTENROT & WÜRTTEMBERGISCHE – Kann die Dividende gehalten werden?

Der Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische ist im dritten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auf Jahressicht ergibt sich aber immer noch ein klarer Ergebnisrückgang.

Erwähnte Instrumente

  • Wüstenrot& Württembergische AG - WKN: 805100 - ISIN: DE0008051004 - Kurs: 11,860 € (XETRA)

Mit 5 Mio. EUR hat Wüstenrot & Württembergische (W&W) nach neun Monaten zumindest wieder eine schwarze Null erreicht. Im Vorjahr lag der Gewinn mit 101 Mio. EUR um ein Vielfaches höher.

Wie ich bereits an dieser Stelle berichtet hatte, wurde W&W im Frühsommer stark durch die Unwetter in Südwestdeutschland belastet, was zu einem Halbjahresverlust in Höhe von 14 Mio. EUR geführt hatte. Mit -115 (VJ 10) Mio. EUR lag das Ergebnis des Segments Schaden-/Unfallversicherung immer noch tief in der Verlustzone.

Kreditneugeschäft legt zu

Im Geschäftsfeld Wohnen ging der Gewinnbeitrag um rund 35 % auf 34 (VJ 52) Mio. EUR zurück. Das Neugeschäft blieb in diesem Bereich mit 11,64 Mrd. EUR klar hinter dem überdurchschnittlich starken Vorjahreswert von 17,14 Mrd. EUR zurück. Erfreulicherweise konnte das Kreditneugeschäft um 17,6 % auf 3,39 (VJ 2,89) Mrd. EUR gesteigert werden. Beim Brutto-Bausparneugeschäft war dagegen ein kräftiger Rückgang von 42 % auf 8,25 (VJ 14,25) Mrd. EUR zu verzeichnen.

Das Segment Personenversicherung kam auf einen Ergebnisanstieg von 45,5 % auf 32 (VJ 22) Mio. EUR, obwohl die Beitragssumme im Leben-Neugeschäft um 3,1 % auf 2,37 (VJ 2,44) Mrd. EUR zurückging. Zu verdanken war das Ergebnisplus zum einen dem höheren versicherungstechnischem Ergebnis und zum anderen geringeren Verwaltungskosten.

In den sonstigen Geschäftsbereichen, zu denen unter anderem die Wüstenrot Immobilien GmbH und die W&W Asset Management GmbH zählen, gelang ein Ergebnissprung auf 54 (VJ 17) Mio. EUR. Ursächlich dafür waren ein verbessertes Bewertungsergebnis und niedrigere Verwaltungsaufwendungen.

An der im Juli gesenkten Prognose für das Konzernergebnis, das deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 141 Mio. EUR liegen soll, wird festgehalten. Auf Basis der AG wird weiterhin ein HGB-Jahresüberschuss auf dem 2023er-Niveau von 130 Mio. EUR erwartet. Dieser ist schlussendlich auch für die Dividendenzahlung relevant. Ob die Vorjahresdividende von 0,65 EUR aber tatsächlich gehalten werden kann, bleibt abzuwarten.

Fazit: Mit der W&W-Aktie war in den letzten Jahren kein Blumentopf zu gewinnen. Kurzfristig sind hier auch kaum Impulse für nachhaltig steigende Kurse zu erwarten. Es wäre in meinen Augen schon als Erfolg zu werten, wenn die Dividende stabil gehalten werden kann. Ansonsten droht ein weiterer Kursrutsch in den einstelligen Euro-Bereich.

Jahr 2023e* 2024e* 2025e*
Ergebnis je Aktie in EUR 1,48 0,68 2,37
KGV 8 18 5
Dividende je Aktie in EUR 0,65 0,65 0,65
Dividendenrendite 5,42 % 5,42 % 5,42 %
*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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