WSJ: Portugal benötigt schon bald ein zweites Hilfspaket
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Lissabon (BoerseGo.de) – An den Märkten geht ein neues, altes Gespenst um: Nach den schwierigen Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für Griechenland keimen Sorgen über ein mögliches zweites Rettungspaket für das taumelnde Portugal auf. Das Wirtschaftsblatt „Wall Street Journal“ (WSJ) bezweifelt, dass sich das Land bereits im nächsten Jahr -wie geplant- wieder selbstständig an den Kapitalmärkten refinanzieren kann.
In diesem Jahr sei die Finanzierung unter dem aktuellen Rettungsschirm noch in trockenen Tüchern, solange das Land die ihm verordneten Sparauflagen einhalte, schreibt die Zeitung. Doch im nächsten Jahr müsse das südwesteuropäische Land wieder vollen Zugang zum Kapitalmarkt haben. Allein im September 2013 müssen 9 Milliarden Euro Schulden zurückgezahlt werden.
Das Institute of International Finance (IIF), das die privaten Gläubiger in den Verhandlungen um einen Schuldenschnitt für Griechenland vertritt, zeigt sich laut WSJ skeptisch: "Die Annahme, dass die portugiesische Regierung 2013 wieder längerfristige Anleihen begeben kann, erscheint problematisch", zitiert das Blatt einen aktuellen Bericht der Organisation. „Da sich die Renditen portugiesischer Staatsanleihen, wenngleich leicht rückläufig, noch immer über 12 Prozent halten, scheint es unwahrscheinlich, dass die Annahme eintrifft, selbst wenn die Ziele beim Haushaltsdefizit erreicht werden."
Laut der Zeitung werden Befürchtungen gestreut, dass der Internationale Währungsfonds ähnlich wie im Falle Griechenlands demnächst fordern könne, dass Portugal seine Finanzierungspläne mit einem Jahr im Voraus veröffentlicht, bevor weitere Rettungsgelder nach Lissabon gingen.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte vor zwei Wochen portugiesische Staatsanleihen auf Ramschstatus gesetzt. Anleiherenditen und die Kosten zur Absicherung portugiesischer Schulden sind danach auf Rekordniveaus gestiegen. Investoren fürchten, dass sie hohe Verluste bei ihren Investments in Kauf nehmen müssen.
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