Wohin nur mit all dem Rohöl?
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Langsam aber sicher muss man sich fragen, wohin nur mit all dem Öl? Die US-Rohöllagervorräte stiegen in der vergangenen Woche erneut kräftig an, diesmal um 7,2 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 3,0 Mio. Barrels). Die Bestände sind damit in einer fünften Kalenderwoche so hoch, wie zuletzt im Jahr 1990. Bei den Benzinlagern macht sich seit drei Wochen eine Plateaubildung bemerkbar: Auch in der vergangenen Woche gab es mit 0,4 Mio. Barrels keine nennenswerte Lagerbewegung (Bloomberg-Median: 0,8 Mio. Barrels). Auf rekordverdächtigen Niveaus befinden sich hingegen auch die Heizöl- und Diesellagerbestände. Sie erreichten in der vergangenen Woche mit einem Plus von 1,4 Mio. Barrels den seit 1999 höchsten Stand in der entsprechenden Kalenderwoche. Die Auslastung der Ölraffinerien konnte um einen Prozentpunkt auf 83,5 % zulegen.
Die vergangenen Tage waren aus Sicht des Ölmarktes eher daten- und nachrichtenarm. Entsprechend schwankte der Ölpreis (WTI) seit einer Woche in der recht engen Spanne zwischen 40 und 42 US-Dollar pro Barrel. Auch die Konjunkturnachrichten sandten in diesem Zeitraum eher widersprüchliche und deshalb keine richtungweisenden Signale für den Ölpreis aus. Interessant ist aber der bereits seit Mitte Dezember anhaltende ungewöhnliche Preisunterschied zwischen der europäischen Rohölsorte Brent und dem amerikanischen WTI. Die bis zum Rand gefüllten WTI-Lager am Hauptlieferort für WTI, im amerikanischen Cushing, führen dazu, dass WTI dort aufgrund fehlender Lagermöglichkeiten mit einem Abschlag veräußert wird. Dies verursacht die ungewöhnliche Situation, dass die qualitativ etwas schlechtere europäische Ölsorte Brent um mehr als 4 US-Dollar (zwischenzeitlich sogar 10 US-Dollar) höher gehandelt wird als WTI. Die erneut signalisierte Bereitschaft der OPEC zu weiteren starken Fördermengenkürzungen könnte das Angebot in Zukunft weiter verknappen, damit das Überschussangebot reduzieren und so zu einer Entlastung bei der Lagersituation führen. Die Folge wäre ein Anstieg des Ölpreises. Dieses Szenario halten wir für wahrscheinlich.
Die Positionierung der nicht-kommerziellen Rohölhändler an der Warenterminbörse in New York (NYMEX) ist seit Mitte Dezember recht stabil. Sie wetten mehrheitlich auf steigende Ölpreise, was zur Stabilisierung des Ölpreises im Bereich von 40 US-Dollar in den vergangenen Wochen sicherlich beigetragen hat. Wir rechnen auch für die kommenden Wochen nicht mit einem nennenswerten Abbau dieser Netto-Long- Positionierung. Im Gegenteil, wir halten eher einen weiteren Ausbau der optimistischen Einstellung der nichtkommerziellen Händler für möglich, nicht zuletzt wegen der Bereitschaft der OPEC zu weiteren drastischen Produktionskürzungen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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