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08:51 Uhr, 22.02.2006

Wirtschaftswachstum setzt sich in Q4 nicht fort

Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner Schnellmeldung am 14. Februar mitgeteilt hat, blieb das Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Wert der in Deutschland erbrachten Wirtschaftsleistung, im vierten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal - preis-, saison- und kalenderbereinigt - unverändert (+ 0,0%). Damit hat sich das Wirtschaftswachstum der ersten drei Quartale (+ 0,6%, + 0,3%, + 0,6%) zum Jahresende 2005 nicht fortgesetzt.

Positive Wachstumsimpulse kamen im vierten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal von den Investitionen: In Ausrüstungen wurde geringfügig (+ 0,1%), in sonstige Anlagen etwas (+ 0,5%) und in Bauten deutlich (+ 1,2%) mehr investiert als im Vorquartal. Dagegen gingen sowohl die privaten (- 0,6%) als auch die staatlichen Konsumausgaben (- 1,6%) zurück, sodass die inländische Verwendung insgesamt lediglich mit + 0,2%-Punkten zum Wirtschaftswachstum im Berichtsquartal beitrug. Trotz eines weiterhin dynamischen Außenhandels führte der preisbereinigte Außenbeitrag mit einem negativen Wachstumsbeitrag von - 0,2%-Punkten im Vorquartalsvergleich dazu, dass der positive Wachstumsimpuls der inländischen Verwendung vollständig kompensiert wurde, da die Importe mit + 1,1% stärker stiegen als die Exporte (+ 0,5%).

Im Vorjahresvergleich nahm das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2005 mit 1,0% etwas weniger stark zu als im dritten Quartal (+ 1,4%). Allerdings stand im Berichtsquartal gut ein Arbeitstag weniger zur Verfügung als ein Jahr zuvor, weil mehr Feiertage auf einen Wochentag fielen als im vierten Quartal 2004. Bereinigt um diesen negativen Kalendereffekt wuchs die Wirtschaft um 1,6%. Dagegen war die Anzahl der Arbeitstage im dritten Quartal 2005 nahezu unverändert gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gewesen, so dass der Kalender kaum Einfluss auf das Ergebnis hatte (kalenderbereinigtes BIP-Wachstum von + 1,5%).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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