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10:45 Uhr, 10.10.2012

Wirtschaftsvertreter hadern mit der Bundesregierung

Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist die deutsche Konjunktur erheblichen Abwärtsrisiken ausgesetzt. Dies berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf den Oktober-Bericht des Ministeriums zur wirtschaftlichen Lage. Darin heißt es: „Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich mit merklich gedämpfter Dynamik“. Die Stimmung bei den Unternehmern habe sich weiter verschlechtert. Gegenüber den rezessiven Tendenzen im Euroraum zeige sich die deutsche Wirtschaft derzeit „aber weiterhin vergleichsweise widerstandsfähig“. Der Anstieg der Erwerbstätigkeit sei erstmals seit zweieinhalb Jahren zum Erliegen gekommen. Dadurch würden auch die Impulse für den privaten Konsum kleiner. Dennoch werde dieser die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte stützen.

Derweil hadern Wirtschaftvertreter zunehmend mit der schwarz-gelben Regierung. Deutschland drohe mittelfristig zurückzufallen, wenn wir uns weiter auf unseren Lorbeeren ausruhen, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans-Heinrich Driftmann, der Bild-Zeitung. „Die Bundeskanzlerin fordert in Europa zu Recht Reformen ein, nur in Deutschland stehen die Reformräder weitgehend still“, erbost sich Driftmann. Als Beispiele nannte er die stockenden Reformen der Gewerbe- und Mehrwertsteuer. Auch wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel fehlen seiner Meinung nach.

Die Koalition habe sich viel vorgenommen, aber wenig erfüllt, wenn ich mir den Koalitionsvertrag anschaue, ergänzte der Präsident der Familienunternehmer, Lutz Goebel. Union und FDP hätten zu wenig angepackt, um Deutschland fitter für zukünftige Generationen zu machen.


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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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