Wirtschaftsministerium will nichts von Rezessionsgefahr wissen
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Konjunkturexperten im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) rechnen trotz der Euro-Krise mit einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Jahr. Zwar blieben die Risiken für die Konjunktur enorm, gleichwohl dürfte den aktuellen Konjunkturindikatoren zufolge die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte weiter recht stabil verlaufen, heißt es im jüngsten Bericht des Ministeriums zur wirtschaftlichen Lage, aus der die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag vorab zitiert. Die Analyse wird heute offiziell in Berlin vorgestellt.
Für eine Entwarnung ist es aus Sicht der Experten aber noch zu früh. „Die Abwärtsrisiken für die Konjunktur überwiegen nach wie vor und bleiben beachtlich“, so das BMWi. Nicht zuletzt die Euro-Krise und die Rezession in Südeuropa belasteten die heimische Wirtschaft und insbesondere die Exporte.
Damit zeigt sich das Haus von Wirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) zuversichtlicher als viele Experten. In der vergangenen Woche hatte die OECD vor einer leichten Rezession in Deutschland gewarnt. Die Organisation der Industrieländer rechnet mit zwei Quartalen sinkender Wirtschaftsleistung in der zweiten Jahreshälfte 2012. Viele Forschungsinstitute glauben dagegen noch, dass Deutschland eine Rezession vermeiden kann, wenn auch nur ganz knapp. Alle Ökonomen räumen ein, dass die deutsche Konjunktur bei der kleinsten Zuspitzung der Euro-Krise einbrechen könnte.
Laut der FTD sehen die Experten im Wirtschaftsministerium einige positive konjunkturelle Vorzeichen. Unter anderem, betont das BMWi, sei die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und ihr weiterhin gefragtes Produktsortiment bemerkenswert. Auch liefen die Exporte in Länder außerhalb der Euro-Zone immer besser. Zugleich steige die Nachfrage nach Investitionsgütern im Inland. „Die Chancen, dass sich diese konjunkturellen Kernbereiche der Wirtschaft trotz des schwierigen Umfelds in der zweiten Jahreshälfte stabil entwickeln, sind damit gestiegen“, resümieren die Ökonomen des Ministeriums.
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