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09:24 Uhr, 19.10.2015

Wirtschaftslage und Ausblick in der Eurozone

Innerhalb der Eurozone bestehen Jean-Michel Boussemart, Vorstandsvorsitzender COE-Rexecode, zufolge weiterhin Unterschiede bei der wirtschaftlicher Dynamik und Ergebnissen auf dem Arbeitsmarkt.

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Paris (GodmodeTrader.de) - In der Eurozone erreicht das Wachstum nach wie vor bescheidene 1,5 Prozent pro Jahr. Die jüngsten Umfragen zeigen weder eine Beschleunigung noch einen Rückgang. Die Industrieproduktion verbessert sich nicht weiter und bleibt deutlich (um rund zehn Prozent) hinter ihrem Höchststand von vor der Krise zurück, wie Jean-Michel Boussemart, Vorstandsvorsitzender COE-Rexecode, in der Oktoberausgabe von „Expertise & Convictions“ der französischen Fondsgesellschaft Convictions Asset Management schreibt.

Die Verbraucherpreise seien durch den Rückgang der Preise für Basisprodukte, vor allem Erdöl, nach wie vor nach unten orientiert. Dieser Rückgang des Erdölpreises verleihe den Konsumenten darüber hinaus zusätzliche Kaufkraft, was den Verbrauch der Haushalte stützen dürfte, heißt es.

„Vor dem Hintergrund eines wenig dynamischen Welthandels kam den Exporten der Eurozone der Rückgang des Euros zugute; die Handelsbilanz erreicht einen Überschuss in Rekordhöhe. Es fehlt allerdings den Importen an Dynamik. Der Euro geht inzwischen nicht weiter zurück, und die Devise hat sich sogar gegenüber anderen Währungen erholt. Bei unveränderten Rahmenbedingungen wirkt sich die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft mit dem Rückgang der chinesischen Importe im Vergleich zur Eurozone überdurchschnittlich stark auf die deutsche Wirtschaft aus. Die deutschen Exporte nach China machen 2,4 Prozent des deutschen BIP aus. Für die gesamte Eurozone beträgt dieser Anteil 1,3 Prozent und für Frankreich 0,8 Prozent“, so Boussemart.

Die Unternehmensinvestitionen blieben schwach, da die Auslastung der Produktionskapazitäten hinter ihrem langfristigen Durchschnitt zurückbleibe. Die Konstellation sei weniger günstig, das Griechenlandrisiko wurde „stillgelegt“, sei aber nicht aus der Welt und die geopolitischen Spannungen mit Russland hielten an. Hinzu komme die Migrantenfrage, während auf nationaler politischer Ebene die Zentrifugalkräfte zunähmen. Die Hypothese eines sich stabilisierenden, nicht weiter steigenden Wachstums scheine am wahrscheinlichsten und mindere das Risiko eines deutlichen Anstiegs der langfristigen Zinsen, heißt es weiter.

„Innerhalb der Eurozone bestehen weiterhin Unterschiede bei der wirtschaftlicher Dynamik und Ergebnissen auf dem Arbeitsmarkt. Was die Inflation betrifft, herrscht dagegen Konvergenz. So sind bei den realen Zinsraten der Schwellenländer dieselben, positiven Abweichungen gegenüber den deutschen Zinsraten festzustellen wie bei den nominalen Raten. Betrachtet man nur die wichtigsten Länder, ist die der Nominalzinssatz in Deutschland am niedrigsten, in Spanien und Italien am höchsten“, so Boussemart.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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