Kommentar
02:11 Uhr, 01.03.2008

Wirtschaftsdaten: Verbraucher und Manager im Stimmungstief...

Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.

Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten.

Montag:
Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Januar um 0,4 % auf 4,89 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,80 bis 4,90 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 4,91 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 4,89 Mio. nach oben revidiert.

Dienstag:
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Februar bei 104,1 und ist damit überraschend gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei 103,4 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 102,7 bis 103,0. Der Index für die Geschäftslage notiert bei 110,3 nach zuvor 107,9 und erwarteten 106,2 bis 107,3. Der Index zur Geschäftserwartung hat sich hingegen abgeschwächt und liegt nun bei 98,2 nach 99,0 im letzten Monat.

Die Erwartung hatte hier im Bereich zwischen 98,0 und 98,8 gelegen. Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Januar um 1,0 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg im Bereich von 0,3 bis 0,4 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,3 % gefallen.

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Plus von 0,2 % nach zuletzt +0,2 %. Mit der aktuellen Veröffentlichung wurde der deutlichste Anstieg seit Februar 2007 realisiert.Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Februar bei 75,0.

Erwartet wurde er im Bereich 80,0 bis 82,5. Im Vormonat hatte er bei 87,3 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 87,9 nach unten revidiert. Die Basis des Indices von 100 wurde im Jahr 1985 festgelegt.

Mittwoch:
Der für März vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 4,5 Punkten und damit unverändert zu den beiden Vormonaten. Erwartet wurde allerdings ein schwächerer Stand von 4,4.

Der Konjunkturerwartungsindex ist hingegen im Berichtsmonat um 14,1 Punkte auf 14,6 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei -0,5 Punkten und damit 4,2 Zähler über dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen rückläufig mit -15 nach zuvor noch -8,8 Punkten.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Januar um 5,3 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Minus im Bereich von 4,0 bis 5,0 %.

Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 4,4 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 5,2 % revidiert.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Januar auf 588.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 600.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 605.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 604.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,231 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor +4,2 Mio. Barrel.

Unser Kommentar:
Keine Entwarnung vom US-Immobilien-Markt: Der Rückgang bei den Hausverkäufen geht ungebremst weiter. Darunter dürfte mittelfristig der Konsum und damit die US-Konjunktur leiden.

Die Lagervorräte beim Öl steigen unterdessen immer weiter an. Es bleibt abzuwarten, wann sich dies in sinkenden Preisen beim Rohöl niederschlägt. Bislang ist der Aufwärtstrend intakt.

Donnerstag:
Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das vierte Quartal um 0,6 % gestiegen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 0,6 % bestätigt. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,6 bis 0,8 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 4,9 % betragen.

Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 373.000 gestiegen. Erwartet wurden 350.000 bis 355.00 neue Anträge nach zuvor 354.000 (revidiert von 349.000).

Unser Kommentar:
Auch wenn US-Präsident Bush das kurz vor seinem ruhmreichen Abgang nicht wahrhaben möchte: Ein sich stark abschwächendes Wirtschaftswachstum und steigende Arbeitslosenzahlen – aus diesen Zutaten werden Rezessionen gemacht. Anders lautender Beteuerungen der Politiker zum Trotz befinden sich die USA vermutlich bereits mittendrin.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 151 Bcf auf 1.619 Bcf zurückgegangen.

Freitag:
Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Januar bei 3,2 %. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 3,1 %. Der Monatsvergleich wird mit 1,8 % angegeben.

Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 3,4 % nach 3,2 % im Vormonat und 2,1 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationrate bei -0,2 %.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im Februar bei 0,72. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei 0,77 notiert.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Februar bei 44,5. Erwartet wurde er im Bereich 49,5 bis 50,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 51,5 gestanden.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Februar bei 70,8 nach 69,6 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung von 69,6 innerhalb des Bereichs von 70,0 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 78,4 notiert.

Unser Kommentar:
Der Chicagoer Einkaufsmanager-Index und das Verbrauchervertrauen lieferten sich in dieser Woche ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den schlechtesten Konjunkturwert. Der Einkaufsmanager-Index, der eine deutliche Schrumpfung der US-Wirtschaft signalisiert, lag am Ende leicht vorne. Damit ist klar: Die Rezession hat längst begonnen. Klar ist aber auch: Die Aktien werden dann wieder anfangen zu steigen, wenn die Lage am hoffnungslosesten aussieht. Auf beide Punkte muss man jetzt achten...
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die demnächst erscheint. Anmeldungen unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar]

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und www.antizyklischer-aktienclub.de

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