Kommentar
02:59 Uhr, 29.11.2008

Wirtschaftsdaten: Schlechte Nachrichten - steigende Kurse...

Montag:
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für November bei 85,5. Im Vormonat hatte er noch bei 90,2 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 89.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 94,8 nach zuvor 99,9 und erwarteten 97,3. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 77,6 nach 81,4 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier ebenfalls bei 81,4 gelegen.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im September ein Defizit in Höhe von 10,6 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 5,3 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten -8,4 Mrd. Euro). Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Minus in Höhe von 6 Mrd. Euro.

Die Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 5,6 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 2,1 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz ein Defizit von 0,4 Mrd Euro und die Transferbilanz ein Minus von 6,6 Mrd. Euro.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im September um 3,9 % nach unten gegangen nach zuvor -1,5 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 1,1 % gesunken nach -6,4 %.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Oktober bei -1,06. Im Monat zuvor hatte er noch bei -3,11 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -2,57 weiter ins Minus revidiert.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Oktober auf 4,98 Mio. gefallen. Erwartet wurden für Oktober 5,02 bis 5,07 Mio. Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 5,14 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 5,18 Mio. nach unten revidiert.

Dienstag:

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im September zum Vorjahr um 3,6 % auf 714.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 1,5 % auf 79,7 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 6,1 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 8,196 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 2,2 % auf 84,4 gesprungen ist (2000 = 100). Im Jahr 2008 insgesamt ist die Beschäftigtenzahl jedoch um 2,3 % auf durchschnittlich 701.000 gesunken, während die geleisteten Arbeitsstunden um 2,4 % auf 621,2 Mio. gefallen waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um 5,6 % auf 60,547 Mrd. Euro zurück oben, der Index des Auftragseingangs fiel um 0,3 % auf im Durchschnitt 77,6.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Oktober in West-Europa verglichen mit dem Vorjahr um 18,3 % gesunken. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 13,8 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 14,4 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 13,9 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Das deutsche saison- und kalenderbereinigte Quartalswachstum war 0,5 % niedriger als im Quartal davor. Damit bestätigt sich die erste Veröffentlichung für das dritte Quartal. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Wachstum in Deutschland -0,4 % betragen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,3 % gestiegen.. Im vorangegangenen Quartal hatte die deutsche Jahresleistung mit 3,3 % im Plus gelegen, im dritten Quartal des letzten Jahres bei +2,4 %.

Der für November vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 1,9 Punkten nach revidierten 1,7 Punkten (revidiert von 1,8) im Vormonat. Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 3,6 Punkte auf -30,1 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei -6,9 Punkten und damit sechs Zähler über dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen verbessert mit -6,7 Zählern nach zuvor noch -18,2 Punkten.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das dritte Quartal um 0,5 % gefallen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von -0,3 % weiter nach unten revidiert. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich -0,3 bis -0,6 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 2,8 % betragen.

Die US-amerikanischen Unternehmensgewinne sind im dritten Quartal um 0,4 % zurückgegangen. Im Quartal zuvor waren sie noch um 5,4 % eingebrochen.

Unser Kommentar:

Die Gewinne der US-Unternehmen fallen, das Bruttoinlandsprodukt in den USA geht weiter zurück, die Zahl der verkauften Häuser fällt immer weiter – und die Aktienkurse steigen trotzdem, zumindest in dieser Woche. Die relative Stärke der Aktienmärkte deutet darauf hin, das nun eine umfangreichere Erholung anstehen könnte. Das wird allmählich aber auch Zeit...

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im November bei 44,9. Erwartet wurde er im Bereich 39,5 bis 40. Im Vormonat hatte er bei 38,8 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 38,0 leicht nach oben revidiert.

Mittwoch:

Die deutschen Einfuhrpreise sind im Oktober zum Vorjahr um 2,9 % gestiegen nach zuletzt +7,6 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 3,6 % gefallen nach zuvor -1,0 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 4,1 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat fiel der Index um 0,2 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 2,0 % angezogen nach zuletzt +2,8 %. Auf Monatssicht gaben die deutschen Exportpreise mit -0,7 % nach -0,1 % im Monat zuvor.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im Oktober um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,1 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten +0,2 % nach unten revidiert belassen.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Oktober um - 6,2 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Minus im Bereich von 2,2 bis 2,5 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um -0,2 % gefallen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,8 % ins Minus revidiert.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im Oktober um 1,0 % gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich von 0,6 bis 0,7 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um -0,3 % gefallen.

Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 529.000 gefallen. Erwartet wurden 537.000 neue Anträge nach zuvor 543.000 (revidiert von 542.000).

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im November bei 33,8. Erwartet wurde er im Bereich 38,5 bis 39,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 37,8 gestanden.

Unser Kommentar:

Die leicht zurück gehenden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der US-Arbeitsmarkt in einer schwierigen Phase befindet: Die kritische Marke von 400.000 Erstanträgen ist nach wie vor weit entfernt. Der unablässig weiter fallende Einkaufsmanager-Index verdeutlicht den Ernst der Lage für die US-Wirtschaft.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Oktober auf 433.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 450.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 457.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 464.000 nach unten revidiert.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im November bei 55,3 nach 57,9 in der vorläufigen Fassung.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7,3 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor +1,6 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,9 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 500.000 Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um - 0,2 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,5 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im Oktober in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,84 Mio. und damit um 1,3 % über dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 0,5 % nach +0,7 % im Vormonat. Auch saisonbereinigt blieb ein Plus von 0,1 %. Die Zahl der Erwerbslosen lag im Oktober bei 3,04 Mio. und damit -0,5 % unter dem September-Stand von 3,06 Mio. Im Oktober 2007 waren es noch 3,48 Mio. gewesen, ein Rückgang somit um 12,6 %. Die Erwerbslosenquote für Oktober liegt bei 7,1 % nach ebenfalls 7,1 % im September bzw. 8,1 % im Vorjahresmonat.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im November saisonbereinigt um 10.000 zurückgegangen, ohne Bereinigung sinkt die Zahl um rund 8.000 auf 2,98 Mio.. Das sind 437.000 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im November auf 7,1 %. Nach Angaben von Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, ist der Arbeitsmarkt noch stabil.

Die Geldmenge M3 ist im Oktober-Jahresvergleich in Deutschland um 8,7 % gestiegen nach zuvor ebenfalls 8,7 % (revidiert von 8,6 %). Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 8,7 % nach zuletzt 8,9 %. Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 % geklettert nach +1,2 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 1,7 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 7,8 % gestiegen nach einem 8,5 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 8,4 %.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im November bei 74,9 nach zuvor 80,4. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei -12 nach zuvor noch -18. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -19 nach -24 im Vormonat.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im November bei -2,14. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei -1,34 notiert.

Freitag:

Der deutsche Großhandelsumsatz ist im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um nominal 3,9 % gestiegen, real gleichzeitig um 0,8 % geklettert nach zuvor +16,5 % bzw. +9,1 %. Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Großhandels nominal um 2,8 % gefallen, real hat er um 1,1 % verloren, nach 1,7 % bzw. 1,4 % im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone steigt im Oktober auf 7,7 %. Im Vormonat hatte sie bei 7,6 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 7,3 % betragen.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für November geht von einer Jahresteuerung von 2,1 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 3,2 % gelegen.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%c3%b6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und www.antizyklischer-aktienclub.de

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