Kommentar
19:09 Uhr, 21.03.2008

Wirtschaftsdaten: Preiskorrektur beim Öl noch nicht zu Ende...

Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.

Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten.

Montag:

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten in Deutschland im Bereich des verarbeitenden Gewerbes im Januar um 2,4 % auf 5,304 Mio. gestiegen. Gleichzeitig wurden 1,6 % mehr, nämlich insgesamt 713 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 4,8 % auf 17,933 Mrd. Euro. Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im vierten Quartal zum Vorquartal um 0,2 % bzw. 270.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Beschäftigtenzahl um 1,7 %.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im vierten Quartal ein Defizit in Höhe von 172,9 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von 184,0 bis 184,4 Mrd. US-Dollar. Im vorangegangenem Quartal hatte das Defizit noch 177,4 Mrd. US-Dollar betragen. Damit wurde das zuletzt veröffentlichte Defizit von 178,5 Mrd. US-Dollar nach unten revidiert.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Februar um 0,5 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,1 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,1 % geklettert.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Februar bei 80,9 %. Erwartet wurde sie mit 81,2 bis 81,3 %. Im Monat zuvor hatte sie bei 81,5 % gelegen.

Unser Kommentar:
Das Handelsbilanz-Defizit in den USA sinkt. „Schuld“ daran ist in erster Linie der schwache US-Dollar: US-amerikanische Exportgüter werden für Dollar-Ausländer immer billiger und damit attraktiver. Setzt sich der Trend fort, kann dies die US-Wirtschaft mittelfristig wieder auf die Beine bringen.

Dienstag:

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Februar bei 1,065 Mio. Erwartet wurden 0,980 bis 0,995 Mio. nach noch 1,012 Mio. im Vormonat. Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Februar bei 978 Mio., ein Minus von 7,8 % zum Januar. Erwartet wurden 1,010 bis 1,020 Mio.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Februar um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,1 bis 0,3 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 1,0 % geklettert.

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich 0,2 % nach zuletzt noch 0,4 %.

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im März bei 77,4. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 72,6 gestanden.

Unser Kommentar:
Was bereits in der Vorwoche abgezeichnet hat, scheint sich zu bestätigen: Die Inflation in den USA schwächt sich ab. Für die angeschlagene US-Konjunktur ist das günstig: Dadurch hat die Fed Spielraum für weitere Zinssenkungen.
Mittwoch:

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Januar ein Defizit von 10,7 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Minus in Höhe von 7,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Minus des Vormonats wurde auf 4,1 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 4,2 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 7,4 % gestiegen , die Einfuhren sind ebenfalls um 7,4 % geklettert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 200.000 Barrel gestiegen, nach zuvor +6,2 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 3,5 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 1,7 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,9 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,2 Mio. Barrel.

Unser Kommentar:

Auf die Möglichkeit einer Preiskorrektur beim Öl wegen der steigenden Lagerbestände hatten wir an dieser Stelle mehrfach hingewiesen. Der Trend bei den Lagerbeständen setzt sich fort und dürfte sich bei anhaltender Konjunkturschwäche eher noch verstärken.

Donnerstag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat": Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen und Single-Stock-Futures an den internationalen Terminbörsen.

Die deutschen Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im Februar zum Vormonat um 0,7 % % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,8 % geklettert.

Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger für gewerbliche Produkte in Deutschland um 3,8 % nach +3,3 % im Monat zuvor.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 378.000 gestiegen. Erwartet wurden 355.000 neue Anträge nach zuvor 356.000 (revidiert von 353.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Februar um 0,3 % gesunken. Erwartet wurde ein Bereich von -0,2 bis -0,3 %. Im Vormonat war ein Minus in Höhe von 0,4 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,1 % nach unten revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im März bei -17,4. Erwartet wurde er im Bereich -18,0 bis -20,0. Im Vormonat hatte er bei -24,0 gestanden.

Unser Kommentar:

Der Philly Fed Index ist ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Ein Indexwert der kleiner ist als Null, ist ein Indikator für einen Abschwung. Dass der Abschwung da ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen, doch der jüngste Wert beim Philly Fed Index deutet darauf hin, dass sich die Lage langsam bessert.

Freitag:

Karfreitag

Börsen in den USA und Europa geschlossen.
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs.

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