Kommentar
23:47 Uhr, 25.01.2008

Wirtschaftsdaten: Institionelle auf Schnäppchenjagd?

Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.

Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten.

Montag:

US-Börsen geschlossen

Dienstag:

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im Januar bei 68,8. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 65,8 gestanden.

Unser Kommentar:

Der State Street Investor Confidence Index misst monatlich das Anlegervertrauen anhand quantitativer Analysen des Kauf- und Verkaufverhaltens institutioneller Anleger. Grundlage ist dabei die finanzwissenschaftliche Theorie, nach der sich aus den Veränderungen in der Risikobereitschaft von institutionellen Anlegern präzise Aussagen über ihr Vertrauen ableiten lassen. Dieses ist umso größer, je höher die Bereitschaft zu einem großen Aktienanteil im Portfolio ist. Die jüngsten Turbulenzen scheinen sich bereits förderlich auf die Anlagebereitschaft der Großanleger auszuwirken. Das könnte die Kurse weiter stützen.
Mittwoch:

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar im verarbeitenden Gewerbe bei 52,6. Bereits im Vormonat war er mit 52,6 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index aktuell allerdings nur mit 52,2.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im November um 2,7 % gestiegen nach zuvor 2,5 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 11,9 % geklettert nach +10,8 % (revidiert von +10,9 %).

Donnerstag:

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Januar bei 103,4. Im Vormonat hatte er noch bei 103,0 gestanden. Erwartet wurde er mit 102,2.

Unser Kommentar:

Der Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands tendiert im Januar leicht nach oben. Die Unternehmen beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage zwar etwas weniger positiv als im Vormonat. Die Aussichten für das kommende halbe Jahr schätzen sie aber optimistischer ein. Insgesamt präsentiert sich die gewerbliche Wirtschaft in einer robusten Verfassung. Längerfristig ist eine optimistische Einschätzung beim ifo-Index eher als Kontra-Indikator zu werten. In der gegenwärtigen Lage könnte eine leichte Entspannung von dieser Seite den Börsen jedoch ein wenig Luft verschaffen.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 155 Bcf auf 2.536 Bcf gefallen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 59 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 2.783 Bcf gelegen.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 2,3 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor +4,3 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 5 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 2,2 Mio. Barrel

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,3 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +1,1 Mio. Barrel.

Unser Kommentar:

Die Lagerbestände beim Öl steigen weiter an. Im Einklang mit der sich abkühlenden Wirtschaft dürfte dies die Preise mittelfristig unter Druck bringen. Anders die Lage beim Erdgas: Hier fallen die Lagerbestände nun schon seit Wochen. Erdgas kann Erdöl in vielen Anwendungsbereichen ersetzen und ist vergleichsweise unterbewertet. Für uns ist Erdgas derzeit einer der interessantesten Rohstoffe.
Freitag:
Die deutschen Einfuhrpreise sind im Dezember zum Vorjahr um 3,7 % gestiegen. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,1 % gesunken.Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 0,1 % gestiegen. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise dagegen mit +1,3 % leicht zu nach +1,2 % in den Monaten zuvor.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die kürzlich erschienen ist.

Anmeldungen unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar]

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und http://www.antizyklischer-aktienclub.de

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