Wirtschaftsdaten: Ein neuer Wagen zu Weihnachten?
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Montag:
Die Gewerbeanmeldungen in Deutschland sind in den ersten drei Quartalen 2008 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,5 % auf 635.000 zurückgegangen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um 2,2 % auf 539.000 gestiegen.
Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Dezember bei -25,8. Im Vormonat hatte er noch bei 25,4 gestanden. Erwartet wurde der Dezember im Bereich -27 bis -28.
Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im November um -0,6 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,5 bis 0,6 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 1,5 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 1,3 % nach oben revidiert.
Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im November bei 75,4 %. Im Monat zuvor hatte sie bei 76,0 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 76,4 % leicht nach unten revidiert.
Dienstag:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland im Oktober um 2 % auf 5,4 Mio. gestiegen. Gleichzeitig wurden 1,4 % mehr, nämlich insgesamt 736 Mrd., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 3,3 % auf 18,1 Mrd. Euro.
Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im November verglichen mit dem Vorjahr um 25,8 % gefallen nach -14,5 % im Vormonat und -8,2 % im Monat davor. Im Vergleich Januar bis November mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 7,1 % zurückgegangen.
Unser Kommentar:
Neuwagenkäufer sind eine aussterbende Spezies, die Verkaufszahlen der Autobranche brechen weltweit immer weiter ein. Aus antizyklischer Sicht könnte man das auch einmal folgendermaßen interpretieren: Wer jetzt auf der Suche ist nach einem fahrbaren Untersatz, der kann unglaubliche Schnäppchen machen: Vereinzelt sollen Preisnachlässe von bis zu 40 Prozent möglich sein. Pünktlich zum Fest ist das doch endlich einmal eine gute Nachricht...
Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember im verarbeitenden Gewerbe bei 33,5. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 34,6 gerechnet worden.
Der deutsche Dienstleistungsindex für Dezember notiert in der ersten Veröffentlichung bei 46,4. Erwartet wurde der Index bei 43,8. Im Vormonat hatte er noch bei 45,1 gestanden.
Unser Kommentar:
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland hat im November unerwartet deutlich abgenommen. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank von 35,7 Punkte im Vormonat auf das neue Allzeit-Tief von 33,5 Punkten. Der Indikator rutscht immer weiter unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 34,6 Punkte gerechnet. Wie gut, dass die Nachricht an den Börsen niemanden mehr aufregte - alles schon eingepreist...
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember im verarbeitenden Gewerbe bei 34,5. Im Vorfeld war mit diesem Stand von 34,5 gerechnet worden.
Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 42,0, nach zuletzt noch 42,5.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember insgesamt bei 38,3. Im Vormonat hatte er bei 38,9 gelegen.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im dritten Quartal zum Vorquartal um 0,1 % bzw. 80.000 gefallen nach zuvor +0,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Beschäftigtenzahl um 0,8 %, verglichen mit 1,3 % im vorangegangenen Quartal.
Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im November bei 616.000, ein Minus von 15,6 % zum Vormonat. Erwartet wurden hingegen 700.000 Genehmigungen. Im Monat davor waren es 730.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 708.000 nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im November um 1,7 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,3 bis 1,5 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 1,0 % gefallen. Auf das Jahr gesehen kletterten die US Verbraucherpreise um 1,1 %. Die Kernrate ist in den USA unverändert geblieben. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,1 % abgegeben. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Kernrate um +2,0 % geklettert.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im November bei 625.000 und ist damit um 18,9 % eingebrochen. Erwartet wurden jedoch 725.000 bis 730.000 nach noch 771.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 791.000 nach unten revidiert.
Unser Kommentar:
Immobilienkäufer in den USA halten sich weiter deutlich zurück. Die Banken sind daran nicht ganz unbeteiligt: Offensichtlich werden die rekordtiefen Zinsen nicht im erforderlichen Umfang an die US-Bürger weiter gereicht. Die Banken sind nicht nur die Verursacher der Krise. Mit ihrer restriktiven Kreditvergabe zur Unzeit verschlimmern sie die Lage jetzt noch weiter.
Der Offenmarktausschuss der Fed senkt die Zinsen überraschend deutlich auf 0,0 bis 0,25 % von zuvor 1,00 %. Im Vorfeld war damit gerechnet worden, dass die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte auf 0,5 % senkt. Die Entscheidung ist nach Angaben der Fed einstimmig gefallen.
Unser Kommentar:
Mit einer Nullzins-Politik versucht die US-Notenbank jetzt, die massiven Probleme in den Griff zu bekommen. In Japan haben sich vergleichbare Versuche jahrelang als erfolglos erwiesen.
In den USA ist man seit Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007 mit sinkenden Zinsen und ausufernder Liquidität ebenfalls gescheitert. Es ist schwer vorstellbar, dass eine Politik des leichten Geldes die Probleme lösen kann, die eben durch die exzessive Vergabe von Krediten erst entstehen konnten. Hat man jetzt erneut keinen Erfolg, bleibt als letzter Ausweg womöglich nur noch der Staatsbankrott....
Mittwoch:
Die Verbraucherpreise sind zum Vormonat um 0,5 % gefallen nach zuletzt -0,2 %. Die Jahresteuerung liegt bei 1,4 %
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im November gegenüber dem Vorjahr um 1,4 % erhöht. Im Monatsvergleich sank der harmonisierte Index um 0,6 %. Die Schätzung vom 26. November 2008 wurde damit leicht nach unten korrigiert.
Die Schwedische Reichsbank senkt die Zinsen um 1,75 Basispunkte auf nunmehr 2 % von zuvor noch 3,75 %.
Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Oktober um 0,1 % gestiegen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,3 % auf nun -0,9 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 4,0 % gesunken nach zuletzt -3,6 % (revidiert von -3,8 %).
Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im November bei 2,1 %. Die offizielle Vorabschätzung war ebenfalls von 2,1 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 3,2 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 3,1 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit -0,5 % angegeben.
Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 2,8 % nach 3,7 % im Vormonat und 3,1 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationrate bei -0,4 %.
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im dritten Quartal ein Defizit in Höhe von -174,1 Mrd. US-Dollar aus.
Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im November in der EU verglichen mit dem Vorjahr um 31,8 % gesunken. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 28,2 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 28,1 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 2,2 % mehr Zulassungen zu verzeichnen waren.
Donnerstag:
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Dezember bei 82,6. Im Vormonat hatte er noch bei 85,8 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 84,0.
Der Index für die Geschäftslage notiert bei 88,8 nach zuvor 94,9 und erwarteten 90,8. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 76,8 nach 77,6 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich bei 76,3.
Unser Kommentar:
Mit diesem weiteren deutlichen Einbruch beim Ifo-Index hatten die Experten nicht gerechnet. Die Börsianer offenbar schon: Die Nachricht wurden an den Aktienmärkten mit einem Schulterzucken weggesteckt. Damit wird immer deutlicher, dass im aktuellen Kursniveau eine schwere Rezession bereits vorweg genommen ist.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und [Link "www.antizyklischer-aktienclub.de" auf www.antizyklischer-aktienclub.de%20/... nicht mehr verfügbar]
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