Wirtschaftsdaten: Die Weltmeister im Jammern...
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Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.
Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten. Montag:
Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im März um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Umsatzanstieg von 0,1 bis 0,4 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,4 % (revidert von -0,6 %) gefallen. Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,1 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von +0,2 bis +0,7 %. Einen Monat zuvor war noch ein Rückgang um 0,1 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von -0,2 %).
Die US-amerikanischen Lagerbestände sind im Februar um 0,6 % gewachsen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 bis 0,7 %. Die Umsätze sind gleichzeitig um 1,1 % gefallen, der größte Rückgang seit Januar 2007.
Dienstag:
Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im April bei -40,7. Erwartet wurde der Index mit -29. Im Monat zuvor hatte er noch bei -32 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 30,3 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf 33,2 Zähler erhöht von noch 32,1im Monat zuvor.
Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 9,8 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun -44,8 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verliert 3,9 Zähler auf nunmehr 15,5 Punkte.
Die deutsche Außenhandelsbilanz weist für das Jahr 2007 einen Überschuss in Höhe von 196,5 Mrd. Euro aus. Damit wurde ein neues Rekordniveau erreicht. Die Ausfuhren aus Deutschland übertrafen dabei die Einfuhren nach Deutschland wertmäßig um 25,4 %.
Unser Kommentar:
Die deutsche Wirtschaft trotzt dem starken Euro: Deutschland bleibt Exportweltmeister. Erstaunlicherweise ist die Stimmung dennoch sehr schlecht. Die Deutschen sind nicht nur Weltmeister im Export sondern auch im Jammern...
Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im März um 1,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,4 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,3 % geklettert.
Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von +0,1 bis +0,2 % nach zuletzt noch +0,5 %.
Mittwoch:
Die Verbraucherpreise sind in Deutschland zum Vormonat um 0,5 % geklettert nach zuletzt +0,5 %. Die Jahresteuerung liegt bei 3,1 %. Die offizielle Erstschätzung lag bei +3,1 %.
Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im März gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % erhöht. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 0,5 %. Die Schätzung vom 28. März 2008 lag bei +3,2 %.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex der Eurozone ist im März 2008 um 3,6% gestiegen. Die offizielle Vorabschätzung war von einer Jahresteuerung von 3,5 % ausgegangen.
Auf Monatssicht liegt der harmonisierte Preisanstieg bei 1,0 %.
Unser Kommentar:
Die Inflation ist zurück. In Euroland ist die Geldentwertung auf ein 16-Jahres-Hoch geklettert. China meldet 8,3 Prozent Inflation. Gold, Immobilien und grundsolide Standardwerte sind in inflationären Zeiten langfristig erste Wahl.
Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im März bei 947 Mio. und ist damit um 11,9 % zurückgegangen | gestiegen. Erwartet wurden 1,015 bis 1,025 Mio. nach noch 1,065 Mio. im Vormonat.
Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im März um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich -0,1 bis +0,1 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,7 % zurückgegangen. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von -0,5 % nach unten revidiert.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 2,356 Mio. Barrel auf 313,7 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -3,2 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 5,5 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 3,4 Mio. Barrel.
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,1 Mio. Barrel geklettert , nach zuvor -3,7 Mio. Barrel.
Donnerstag:
Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Februar einen Überschuss von 0,8 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Defizit in Höhe von 1,6 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Minus des Vormonats wurde auf 11 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 10,7 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 13 % gestiegen , die Einfuhren um 11 % geklettert.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosemnhilfe ist in den USA auf 372.000 gestiegen . Erwartet wurden 375.000 bis 385.000 neue Anträge nach zuvor 355.000 (revidiert von 357.000).
Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im März um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von+0,1 bis +0,2 %. Im Vormonat war ein Minus in Höhe von 0,3 % verzeichnet worden. Der Philly Fed Index notiert im April bei -24,9. Erwartet wurde er im Bereich -14 bis -13. Im Vormonat hatte er bei -17,4 gestanden.Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 27 Bcf auf 1.261 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 14 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.559 Bcf gelegen.
Unser Kommentar:
Erstmals seit längerer Zeit sind die Erdgas-Vorräte in den USA wieder gestiegen. Die Preise bewegen sich aktuell bereits in recht luftiger Höhe. Vorsicht!
Freitag:
Die deutschen Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im März zum Vormonat um 0,7 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,7 % geklettert.
Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger für gewerbliche Produkte in Deutschland um 4,2 % nach +3,8 % im Monat zuvo
Das öffentliche Defizit liegt in der Euro-Zone bei 0,6 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nach 1,5 % in 2007. Die Verschuldung ist auf 66,3 % des BIP gefallen nach zuvor 68,6 %.EU27: Das öffentliche Defizit liegt bei 0,9 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nach 1,6 % im Vorjahr. Die Verschuldung ist auf 58,7 % des BIP gefallen nach 61,4 % im Vorjahr.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die soeben erschienen ist.
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs.
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