Kommentar
01:16 Uhr, 20.06.2009

Wirtschaftsdaten: Die Sache ist noch nicht ausgestanden...

Montag:
Die Gewerbeanmeldungen in Deutschland sind im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 1,8 % auf 223.000 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um 5,2 % auf 205.000 gestiegen.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im ersten Quartal zum Vorquartal um 0,8 % gefallen nach zuvor -0,3 %. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Beschäftigtenzahl um 1,2 %, verglichen mit 0,0 % im vorangegangenen Quartal.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Juni bei -9,41. Im Vormonat hatte er noch bei -4,55 gestanden. Erwartet wurde der Juni im Bereich -5,75 bis -6.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Juni bei 15. Im Vormonat hatte er noch bei 16 gestanden. Erwartet wurde der Index bei 17.

Dienstag:

Die Kfz-Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im Mai verglichen mit dem Vorjahr um 4,9 % gefallen nach -12,3 % im Vormonat und -9,0 % im Monat davor.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes insgesamt im April um 1,7 % auf 5,1 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 16,8 % weniger, nämlich insgesamt 612 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte sanken im selben Zeitraum um 7,9 % auf 17,1 Mrd. Euro.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Mai-Jahresvergleich um 2,2 % gestiegen. Im Vormonat hatte er noch bei +2,3 % gelegen.

Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 % gefallen, verglichen mit -1,2 % im Monat zuvor. Der Verbraucherpreisindex ohne Hypotheken (RPIX) ist im Jahresvergleich um 1,6 % geklettert und damit zum Vormonatsniveau von +1,7 % leicht gefallen.

Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im ersten Quartal zum Vorjahr um 3,7 % gestiegen. Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 4,0 % (revidiert von +3,8 %) geklettert.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Juni bei 44,8. Erwartet wurde der Index mit 35. Im Monat zuvor hatte er noch bei 31,1 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 26,3 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf -89,7 Zähler erhöht von noch -92,8 im Monat zuvor.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verbesserte sich zum Vormonat um 14,2 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 42,7 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 2,5 Zähler auf nunmehr -90,7 Punkte.

Unser Kommentar:

Wir sind gespannt, wie sich die Lage beim ZEW-Index in der nächsten Umfrage darstellt. Unsere Theorie lautet: Der ZEW hat sich vor allem wegen der jüngsten Börsengewinne verbessert. Sollte sich herausstellen, dass diese auf Sand gebaut sind, dann dürfte auch der ZEW-Indikator wieder abbröckeln. Eine Schwalbe macht eben noch keinen Sommer.

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Mai bei 0,0 %. Die offizielle Vorabschätzung war von 0,0 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 0,6 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 3,7 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,1 % angegeben.

Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 0,7 % nach 1,3 % im Vormonat und 4,0 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei 0,1 %.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Mai bei 532.000 und ist damit deutlich gestiegen. Erwartet wurden 480.000 bis 483.000 nach noch 454.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 458.000 leicht nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Steigende Baubeginne signalisieren Entspannung am Immobilienmarkt. Bislang ist das allerdings nur eine Momentaufnahme. Ob sich daraus ein Trend entwickelt, das werden die kommenden Wochen zeigen.
Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Mai bei 518.000.Erwartet wurden 500.000. Im Monat davor waren es 494.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 498.000 nach unten revidiert.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Mai um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,6 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,3 % geklettert. Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,1 % gefallen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,1 % nach zuletzt schon 0,1 %.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Mai bei 68,3 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 69,0 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 69,1 % nach unten revidiert.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Mai um 1,1 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich 0,8 %.

Unser Kommentar:

Die sinkende Kapazitätsauslastung und die weiter fallende Industrieproduktion in den USA hatten den Optimisten in dieser Woche die Laune verdorben. Der Grund liegt auf der Hand: Die Zahlen weisen darauf hin, dass auch der Abwärtstrend am Arbeitsmarkt noch eine Weile anhalten dürfte: Firmen, die weniger produzieren und die zudem nicht ausgelastet sind, sind dazu gezwungen, weitere Arbeitsplätze abbauen. Keine guten Vorzeichen für die vom Konsum getragenen US-Konjunktur.

Mittwoch:

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Mai liegt bei 7,2 % und damit 0,7 % höher als der vorangegangene Monat. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtszeitraum auf Dreimonatssicht um 232.000 auf 2,261 Mio. gestiegen. Die Zahl der Antragsteller ("Climant count") ist im November um 39.300 auf 1,54 gestiegen.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im April um 0,6 % gestiegen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,0 % auf nun 0,6 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 4,7 % gesunken nach zuletzt -8,3 % (revidiert von -8,7 %).

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für April einen Überschuss von 2,7 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Überschuss in Höhe von 2,2 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Der Überschuss des Vormonats wurde auf 1,8 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten -2,1 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 1,3 % gefallen, die Einfuhren um 2,7 % gesunken.

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im Mai um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Plus um 0,3 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten bei 0,0 % stabil geblieben. Auf das Jahr gesehen sanken die US Verbraucherpreise um 1,3 %.

Die Kernrate ist in den USA um 0,1 % gestiegen. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,3 % zugelegt.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im ersten Quartal ein Defizit in Höhe von 101,5 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von -85 Mrd. US-Dollar. Im vorangegangenem Quartal hatte das Defizit noch 154,9 Mrd. US-Dollar betragen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von -132,8 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.

Donnerstag:

Die britische Geldmenge M4 ist im Mai gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,2 % gestiegen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 608.000 gestiegen. Erwartet wurden 610.000 neue Anträge nach zuvor 605.000 (revidiert von 601.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Mai um 1,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,9 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 1,1 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 1,0% nach oben revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im Juni bei -2,2. Erwartet wurde er im Bereich -17. Im Vormonat hatte er bei -22.6 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 114 Bcf auf 2.557 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 106 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 1.935 Bcf gelegen.

Freitag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat"

Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen und Singel-Stock-Futures an den internationalen Terminbörsen

Unser Kommentar:

Die Bullen haben es also nicht geschafft: Die Tatsache, dass der DAX am Dreifachen Hexensabbat klar unterhalb der Marke von 5.000 Zählern aus dem Handel gegangen ist, lässt den Schluss zu, dass es mit der Stärke des Index nicht mehr allzu weit her ist. Der gleitende 200-Tage-Durchschnitt, der derzeit bei 4.754 Punkten verläuft, sollte jetzt erst einmal Unterstüztzung bieten. Hält die Zone nicht, wird es brenzlig...

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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