Kommentar
00:46 Uhr, 19.09.2009

Wirtschaftsdaten: Die Erholung kommt - langsam und schleppend...

Montag:
Die Gewerbeanmeldungen sind in Deutschland im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % auf 431.000 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um 1,6 % auf 372.000 gestiegen.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im zweiten Quartal zum Vorquartal um 0,5 % bzw. 702.000 gefallen nach zuvor -0,7 %. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Beschäftigtenzahl um 1,8 %, verglichen mit -1,2 % im vorangegangenen Quartal.

Die Industrieproduktion in der Euro-Zone ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Juli um 0,3 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um -0,3 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 0,2 % (revidiert von -0,6 %) gefallen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 15,9 % abgenommen nach zuvor -16,7 %. Damit wurde der für den Vormonat veröffentlichte Verlust von -17 % nach oben revidiert.

Dienstag:

Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im August verglichen mit dem Vorjahr um 3,0 % gestiegen nach +2,8 % im Juli und +2,4 % im Juni.

Im Vergleich Januar bis August mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 8,1 % zurückgegangen.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im August-Jahresvergleich um 1,6 % gestiegen. Im Vormonat hatte er bei +1,8 % gelegen.

Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 % gefallen, verglichen mit -1,4 % im Monat zuvor. Der Verbraucherpreisindex ohne Hypotheken (RPIX) ist im Jahresvergleich um 1,4 % geklettert und damit zum Vormonatsniveau von 1,2 % leicht gestiegen.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im September bei 57,7. Erwartet wurde der Index mit 62. Im Monat zuvor hatte er noch bei 56,1 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 26,2 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW um 3,2 Punkte auf -74,0 Zähler erhöht .

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verbesserte sich zum Vormonat um 4,7 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 59,6 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 4,2 Zähler auf nunmehr -77,9 Punkte.

Unser Kommentar:

Die Konjunkturerwartungen bestätigen das Bild, dass sich die deutsche Wirtschaft erholt, dies aber nur in kleine Schritten und sehr langsam. Die Frage ist auch, wie nachhaltig diese ersten Lichtblicke sind. Zusätzliche Konjunkturprogramme verbieten sich derzeit mit Blick auf die ausufernden Staatsfinanzen nämlich von selbst.

Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhen darauf, dass sich der Welthandel wieder erholt und so die deutschen Exporte nach oben zieht. Bislang ist hiervon jedoch nicht viel zu sehen. Mit dem Ende der Abwrackprämie dürfte es auch mit der Konsumlaune der Verbraucher schon bald wieder bergab gehen. Steigende Arbeitslosigkeit spätestens ab Jahresanfang 2010 dürfte ebenfalls bremsend auf die Konjunktur im Inland wirken.

Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im zweiten Quartal zum Vorjahr um 4,0 % gestiegen . Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 3,6 % (revidiert von +3,7 %) geklettert.

Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im August um 2,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein leichter Umsatzanstieg von 1,9 bis 2,1 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,1 % gefallen.

Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 1,1 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,1 bis 0,4 %.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im August um 1,7 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,8 bis 1,0 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um -0,9 % gefallen.

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,0 bis +0,1 % nach zuletzt noch -0-1 %.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im September bei 18,88. Im Vormonat hatte er noch bei 12,08 gestanden. Erwartet wurde der September im Bereich 13,00 bis 15,00.

Die US-amerikanischen Lagerbestände sind im Juli um 1,0 % zurückgegangen. Erwartet wurde ein Rückgang um -0,8 bis -1,2 %.

Mittwoch:

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im August bei -0,2 %. Die offizielle Vorabschätzung war von -0,2 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei -0,7 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 3,8 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,3 % angegeben.

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im August um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 bis 0,3 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten gleich geblieben. Auf das Jahr gesehen sanken die US Verbraucherpreise um 1,5 %.

Die Kernrate ist in den USA um 0,1 % gestiegen. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,1 % zugelegt. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Kernrate um 1,4 % geklettert.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im August um 0,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,7 bis 1,0 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 1,0 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 0,5 % nach oben revidiert.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im August bei 69,6 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 69,0 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 68,5 % nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 4,7 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -5,91 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) sind in den USA im Wochenvergleich unverändert geblieben.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,2 Mio. Barrel geklettert.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im September bei 19. Im Vormonat hatte er noch bei 18 gestanden.

Unser Kommentar:

Der Immobilienmarkt hat sich ganz leicht verbessert. Dass man deshalb keine Jubelarien anstimmen muss, das sehen Sie hier:

Donnerstag:
Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,1 %.

Der japanische Ausgabenindex im Dienstleistungsbereich ist gegenüber dem Vormonat um 0,6 % auf 96,7 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im Juli um 3,9 % auf 5 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 10,4 % weniger, nämlich insgesamt 630 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte fielen im selben Zeitraum um 8,0 % auf 16,6 Mrd. Euro.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Juli um 2,0 % gefallen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,1 % auf nun -0,3 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 10,8 % gesunken nach zuletzt -7,8 % (revidiert von -8,6 %).

Der britische Einzelhandelsumsatz ist im August gegenüber dem Vormonat um 0,1 % gesunken. Der weniger volatile Dreimonatsvergleich zeigt ein Plus in Höhe von 0,8 %.

Im Jahresvergleich kletterten die Preise im britischen Einzelhandel um 1,6 %.

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Juli einen Überschuss von 12,6 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Defizit in Höhe von 3,5 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats wurde auf 5,4 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 4,6 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 4,1 % gestiegen, die Einfuhren um 0,3 % gesunken.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im August bei 598.000 und ist damit um 1,5 % gestiegen. Erwartet wurden 570.000 bis 580.000 nach noch 589.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 581.000 leicht nach oben revidiert.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im August bei 579.000, ein Plus von 2,7 % zum Vormonat. Erwartet wurden 575.000 bis 596.000. Im Monat davor waren es 564.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 560.000 nach oben revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 545.000 gefallen. Erwartet wurden 555.000 bis 565.000 neue Anträge nach zuvor 557.000 (revidiert von 550.000).

Der Philly Fed Index notiert im September bei 14,1. Erwartet wurde er im Bereich 8 bis 10. Im Vormonat hatte er bei 4,2 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 66 Bcf auf 3.458 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 69 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.962 Bcf gelegen (+16,7 %).

Freitag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat"

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für Juli bei 82,5. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 80,9 notiert.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im August zum Vormonat um 0,5 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um 1,5 % gesunken.

Im Jahresvergleich fielen die Preise der Erzeuger in Deutschland um 6,9 % nach -7,8 % im Monat zuvor.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Juli einen Überschuss in Höhe von 6,6 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Plus von -4,3 Mrd. Euro im Vormonat. Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Plus in Höhe von 8,8 Mrd. Euro.

Die Handelsbilanz weist einen Überschuss in Höhe von 11,2 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 2,7 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz ein Minus von 1,6 Mrd. Euro und die Transferbilanz ein Minus von 5,7 Mrd. Euro.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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