Kommentar
02:49 Uhr, 05.04.2008

Wirtschaftsdaten: Deutsche Wirtschaft bleibt robust...

Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.

Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten.

Montag:
Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für März geht von einer Jahresteuerung von 3,5 % aus. Erwartet worden war die Inflation im Bereich von 3,4 %. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung noch bei 3,3 % gelegen.Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im März bei 0,80. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei 0,71 notiert. Die erste Veröffentlichung für Februar ist damit von 0,72 leicht nach unten revidiert worden.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im März bei 48,2. Erwartet wurde er im Bereich 46,0 bis 46,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 44,5 gestanden.

Unser Kommentar:
Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex hat sich wieder leicht erholt. Mit einem Wert von 48 weist der Indikator zwar immer noch auf eine Konjunkturschwäche hin, aber der Trend scheint sich abzuschwächen.

Dienstag:
Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im Februar in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,021 Mio. und damit um 1,4 % über dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 0,2 % nach -1,4 % im Vormonat. Auch saisonbereinigt blieb wie auch schon im Vormonat ein Plus von 0,2 %.

Die Zahl der Erwerbslosen lag im Februar bei 3,19 Mio. und damit 2,3 % unter dem Januar-Stand von 3,26 Mio. Im Februar 2007 waren es noch 3,74 Mio. gewesen, ein Rückgang somit um 14,7 %.

Die Erwerbslosenquote für Februar liegt bei 7,4 % nach noch 7,6 % im Januar bzw. 8,7 % im Vorjahresmonat.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für März notiert bei 55,1. Erwartet wurde der deutsche Index mit einem Stand von 54,9. Das Vormonatsniveau hatte bei 54,3 gelegen.

Unser Kommentar:

Anders als in den USA signalisieren sowohl die Arbeitsmarktdaten als auch die Werte des Einkaufsmanagerindex für Deutschland eine robuste konjunkturelle Entwicklung. Das ist insbesondere angesichts des starken Euro bemerkenswert, der die Wirtschaft des „Export-Weltmeisters“ eigentlich stärker belasten sollte. Fazit: Die Lage in Deutschland scheint weitaus besser zu sein als die Stimmung.
Der US-amerikanische ISM Index notiert im März bei 48,6 %. Erwartet wurde er im Bereich 48,0 bis 48,2 %. Im Vormonat hatte der Index noch bei 48,3 % notiert.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im Februar um 0,3 % gesunken. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 0,9 bis 1,0 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 1,0 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -1,7 % nach oben revidiert.

Mittwoch:

Im März ist die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 8.000 gestiegen. Im Vormonat war ein Minus von 18.000 verzeichnet worden. Damit wurde die letzte Veröffentlichung von -23.000 nach oben revidiert. Im Vorfeld der Veröffentlichung war jedoch nicht mit einem Anstieg, sondern einem größeren Rückgang gerechnet worden.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im Februar um 1,3 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang im Bereich von 0,6 %.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7,4 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor unveränderten Beständen.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 4,5 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 3,3 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,6 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -2,2 Mio. Barrel.

Unser Kommentar:

Nach einer kurzen Pause steigen die Ölvorräte in den USA wieder an. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern bis auch die Rezession mit einem Rückgang der Nachfrage für sinkende Ölpreise sorgt. In der Vergangenheit hat noch jede wirtschaftliche Flaute zu fallenden Preisen an den Rohstoff-Märkten geführt. Das dürfte diesmal nicht anders sein.

Donnerstag:

Der deutsche Dienstleistungsindex für März notiert bei 51,8. Erwartet wurde der Index bei 52,5. Im Vormonat hatte er noch bei 52,2 gestanden.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im Februar gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 0,5 % gefallen. Im Januar waren die Umsätze des Einzelhandels noch um 0,5 % gestiegen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurzone im Berichtsmonat um 0,2 % gesunken, vergleichen mit noch +0,2 % im Vormonat.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 407.000 gestiegen. Erwartet wurden 360.000 neue Anträge nach zuvor 369.000 (revidiert von 366.000). Mit der aktuellen Veröffentlichung notiert die Zahl der Erstanträge auf dem höchsten Niveau seit September 2005. Damals waren es 425.000 gewesen.

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für März notiert bei 49,6 %. Erwartet wurde der NMI im Bereich 49,0 bis 49,2 % nach zuvor 49,3 %.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 29 Bcf auf 1.248 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 36 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.552 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Auftragseingang ist im Februar in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt überraschend um 0,5 % gesunken. Gerechnet worden war hingegen ein Anstieg um 0,6 %. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 0,7 % zurückgegangen. Damit wurde die erste Veröffentlichung von -1,5 % nach oben revidiert.

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im März um 80.000 zurückgegangen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 40.000 bis 70.000 neue Arbeitsplätze. Der Vormonatsrückgang wurde von 63.000 auf nun -76.000 revidiert.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in wenigen Tagen erscheint. Anmeldungen unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar]

Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs.

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