Wirtschaftsaufschwung erlebt in der 2. Jahreshälfte Comeback
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Aying (BoerseGo.de) - Das Vorstandsmitglied der Investmentgesellschaft Union Investment, Jens Wilhelm, zeigt sich davon überzeugt, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen wird: "Trotz aller Belastungsfaktoren sollte die Kraft des Aufschwungs nicht unterschätzt werden," sagte der für das Portfoliomanagement und das Immobiliengeschäft bei Union Investment zuständige Manager. Allerdings habe die Unsicherheit zuletzt deutlich zugenommen, was maßgeblich auf die Verschärfung der Krise in der Euro-Peripherie zurückzuführen sei. Auch der zeitweise stark gestiegene Ölpreis sowie die Produktionsausfälle in Japan und die daraus resultierende Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hätten die Stimmung an den Kapitalmärkten belastet.
Nach Wilhelms Ansicht ist das konjunkturelle Zwischentief der letzten Wochen dennoch bald ausgestanden: "Frühindikatoren signalisieren bereits eine konjunkturelle Stabilisierung, und wir erwarten, dass sich dieser positive Trend verstärkt." Es werde jedoch bei hoher Nervosität und einem schwankungsanfälligen Umfeld bleiben. Dies sei typisch für die reife Phase eines Wirtschaftszyklus. "Investieren wird in diesem Umfeld anspruchsvoller, weil die Anlagefavoriten schneller wechseln. Man muss schnell, dynamisch und flexibel sein. An aktivem Management führt da kein Weg vorbei", meint Wilhelm.
Der Union Investment-Experte erwartet für das Jahr 2011 einen ähnlichen konjunkturellen Verlauf wie 2010. Der entscheidende Unterschied sei jedoch, dass die Wirtschaft jetzt vor allem aus sich selbst heraus wachsen müsse: "Mit unterstützenden Impulsen von außen wie im letzten Jahr, als die US-Notenbank mit ihren Anleihekäufen für viel Rückenwind gesorgt hat, ist nicht zu rechnen." Eine Verlängerung dieser Maßnahmen sei allein schon aus Angst vor steigender Inflation nicht wahrscheinlich. Auch von politischer Seite sieht Wilhelm keinen Spielraum für konjunkturfördernde Maßnahmen, weil viele Staaten zu harten Sparmaßnahmen gezwungen seien.
Mit Blick auf die Aktienmärkte glaubt Wilhelm, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung trotz der Belastungsfaktoren beschleunigen wird. Davon dürften die Aktienmärkte am stärksten profitieren. "Den Unternehmen geht es derzeit sehr gut, weil für viele der Aufschwung gerade erst richtig begonnen hat. Es gibt also weiteres Potenzial für Kurssteigerungen. Dies dürfte am Markt dann sehr schnell eingepreist werden, sobald die Unsicherheit nachlässt", so Wilhelm. Die besten Chancen schreibt er dem europäischen Aktienmarkt zu, Nachholpotenzial hätten zudem die Emerging Markets. Unter den Sektoren favorisiert er Energiewerte, spätzyklische Industrien, Konsum- und Pharmawerte. Für besonders attraktiv hält der Experte weiterhin Dividendentitel, die von der guten Lage der Unternehmen und den hohen Kassenbeständen profitieren dürften.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.