Wirtschaft im Euroraum droht in die Rezession zu fallen - Deutscher Industrie brechen die Aufträge weg
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach verlustreichen zwei Wochen kann sich der deutsche Aktienmarkt am heutigen Montag zu einer Erholung aufraffen und Zugewinne einheimsen. Gegen Mittag notiert das Marktbarometer Dax mit 0,77 % im Plus bei 9.267 Punkten. Damit reagiert der Index auf gute Konjunkturdaten aus den USA, die er wegen des „Tags der deutschen Einheit“ am Freitag nicht nachvollziehen konnte. Aus Deutschland kamen heute allerdings schwache Konjunkturdaten, die dem Leitindex zusetzten und für Verkaufsstimmung sorgten.
Charttechnik
Die freundliche Eröffnung im Dax wird nach dem Tageshoch bei 9.343,65 Punkten abverkauft. Solange der Index jetzt nicht wieder über 9.308 Punkte klettern kann, bestünde das Risiko kurzfristig weiter in Richtung 9.230 Punkte wegzubrechen. Für den zweiten Handelsteil wird jedoch wieder ein freundlicherer Verlauf erwartet, die Frage ist nur, wo die Bullen Intraday einen Boden ausbilden können. Der 9.250iger Bereich wäre hierfür durchaus geeignet, so dass das Verhalten dort engmaschiger unter die Lupe genommen werden kann.
Thema des Tages
Die Kritik am EZB-Ankaufprogramm für Pfandbriefe und Kreditpakete nimmt zu. Insbesondere aus Deutschland melden sich Stimmen, die mit dem Kurs von EZB-Präsident Draghi nicht mehr einverstanden sind. So moniert Bundesbank-Präsident Weidmann im Focus, mit dem von Draghi angekündigten Ankauf von sog. „Ramschanleihen" könnten Kreditrisiken „auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert“ werden, indem es das Haftungsprinzip aushebele. „Die Finanzkrise hat gezeigt, wie gefährlich es sein kann, dieses Prinzip zu vernachlässigen." Auch der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Stark kritisierte im Focus diese Politik. Die EZB nehme mit dem Ankaufprogramm „unkalkulierbare Risiken“ auf ihre Bilanz.
Die EZB will Banken durch den Kauf von Kreditpaketen entlasten und ist dabei auch bereit zum Erwerb sog. Ramschpapiere. EZB-Präsident Draghi hatte das Programm am Donnerstag angekündigt und zugleich betont, die Notenbank werde dabei vorsichtig vorgehen.
Anderen hingegen ist Draghis Vorgehen zu zurückhaltend. Draghi wollte nicht sagen, wie viele Vermögenswerte die Währungshüter kaufen könnten, was die Investoren enttäuschte, die möchten, dass er aufs Ganze geht. „Für eine geldpolitische Taube war das falkenhaft", zitiert Cash den Chefanalysten bei Nordea Markets Lilleore.
Aktien im Blick
Im Zuge positiver Branchenachrichten legt die Aktie der Lufthansa um 2,59 % zu.
Der Financial Times zufolge kann sich Fresenius Hoffnungen auf den Kauf des Geschäfts mit medizinischer Ernährung von Danone machen. Die Aktie mäandert und dreht aktuell wieder ins Minus (-0,29 %).
Siemens verlieren hingegen 1,96 %. Grund: Der Industriekonzern rechnet kurzfristig nicht mit Verbesserungen beim Geschäft mit Kraftwerken.
Nach einer Kaufempfehlung von Merrill Lynch verteuern sich die Titel der Norma Group um 3,21 %.
Konjunktur
Der sentix-Konjunkturindex für die Eurozone fällt im Oktober um 3,9 Punkte auf minus 13,7 Zähler, wie das Institut mitteilte. Das ist der dritte Rückgang in Folge. Sein negativer Wert deutet auf eine Rezession hin.
Die Wirtschaftsleistung des Euroraums dürfte im 4. Quartal nur moderat um 0,2 % zum Vorquartal zulegen. Auch im abgelaufenen 3. Quartal gehen drei Forschungsinstitute aus Deutschland, Frankreich und Italien (ifo, INSEE, ISTAT) nur von einer Zunahme um 0,2 % aus, wie sie am Montag berichteten. Für das Gesamtjahr 2014 ist ein Wachstum von 0,8 % zu erwarten.
Die deutsche Industrie hat im August 5,7 % weniger Aufträge eingesammelt als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit Januar 2009. Ökonomen hatte einen halb so starken Einbruch erwartet.
Währungen
Der US-Dollar gibt zu Wochenbeginn einen Teil seiner am Freitag infolge eines starken US-Arbeitsmarktberichts gemachten Gewinne wieder ab. EUR/USD erholt sich von seinem frischen Zweijahrestief bei 1,2499 bislang bis 1,2548 in der Spitze.
AUD/USD ist ebenfalls fester in die neue Handelswoche gestartet und notierte bislang bei 0,8734 im Hoch, nachdem das Währungspaar am Freitag bei 0,8641 ein Vierjahrestief erreicht hatte. Unterstützung bekommt der „Aussie“ dabei von der gestiegenen Inflation in Australien.
USD/HKD fällt nach Berichten über eine Deeskalation bei den pro-demokratischen Protesten weiter von seinem am 29. September bei 7,7699 erreichten Zweijahreshoch zurück und notierte bislang bei 7,7545 im Tief.
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