Analyse
11:44 Uhr, 28.02.2020

WIRECARD/ADYEN - Das sind die wichtigen übergeordneten Marken!

Gestern meldete der Wirecard-Konkurrent Adyen Zahlen. Wir nehmen das zum Anlass, beide Aktien noch einmal charttechnisch zu besprechen.

Erwähnte Instrumente

  • Wirecard AG
    ISIN: DE0007472060Kopiert
    Kursstand: 113,650 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Adyen NV
    ISIN: NL0012969182Kopiert
    Kursstand: 764,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Wirecard AG - WKN: 747206 - ISIN: DE0007472060 - Kurs: 113,650 € (XETRA)
  • Adyen NV - WKN: A2JNF4 - ISIN: NL0012969182 - Kurs: 764,000 € (XETRA)

Neben dem schwachen Gesamtmarkt sorgten auch die Zahlen des Branchenkollegen Adyen gestern für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung der Wirecard-Aktie. Adyen meldete zwar einen Anstieg des EBITDA von 54 % gegenüber dem Vorjahr auf knapp 280 Mio. EUR und einen Nettogewinn von 204 Mio. EUR für das Jahr 2019. Das Transaktionsvolumen legte um 51 % auf 239,6 Mrd. EUR zu. Dennoch war der Markt nicht zufrieden. Analysten hatten ein EBITDA von 281,3 Mio. EUR und einen Nettogewinn von 207,6 Mio. EUR erwartet. Wir schauen uns beide Aktien im übergeordneten Bild an.

Der Abverkauf bei der Aktie von Adyen in dieser Woche führt den Titel im Wochenchart wieder zurück in die langfristige Unterstützungszone zwischen 758,90 und 745,80 EUR. Formal handelt es sich bei diesem Rücksetzer also nur um einen Pullback auf dieses ehemals starke Widerstandsniveau. Dass die Aktie im derzeitigen Umfeld dort einen Boden ausbildet, ist eher eine Nebenvariante, man sollte sie aber zumindest auf dem Schirm haben. Geht es in der kommenden Woche tiefer, wäre der nächste Supportbereich um 700 EUR anzusetzen, wo der EMA50 Woche und eine weitere Horizontale Unterstützung bieten. Der Aufwärtstrend seit dem Jahr 2018 wiederum verläuft bei rund 670 EUR. Bricht schlussendlich auch diese Marke, wäre mit einem Sell-off in Richtung 562,80 EUR zu rechnen. Dort notiert derzeit neben einem markanten Zwischentief im Chart auch der EMA200 Woche. Ein prozyklisches Kaufsignal entstünde, sollte das Hoch bei 897 EUR überschritten werden. In diesem Fall werden vierstellige Kurse mittelfristig greifbar.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mio. EUR 495,00 686,49 982,00
Ergebnis je Aktie in EUR 6,78 9,69 14,00
Gewinnwachstum 42,92 % 44,48 %
KGV 112 79 54
KUV 46,3 33,4 23,3
PEG 1,8 1,2
*e = erwartet
Adyen-Aktie (Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
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  • ()
    L&S
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Die Wirecard-Aktie zeigt sich im direkten Vergleich zu Adyen deutlich schwächer. Der mehrfach an dieser Stelle thematisierte langfristige Abwärtstrend deckelt den Kurs um 143 EUR. Auf der Unterseite wiederum lässt sich ein Aufwärtstrend seit dem Jahrestief 2019 konstruieren. Beide Trendlinien bilden ein riesiges Konsolidierungsdreieck. Ebenfalls zu konstatieren ist, dass die jüngsten Abverkaufswellen bei Wirecard allesamt im Bereich des EMA200 Woche endeten. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft derzeit bei gut 105,50 EUR und fällt mit dem beschriebenen Aufwärtstrend überein. Dort wäre folglich die erste Möglichkeit einer Stabilisierung gegeben. Etwas darunter notiert das Dezembertief 2020 bei 102,20 EUR und bietet Unterstützung. Sollte auch diese Marke nicht halten, wäre erst wieder am 2019er-Tief bei 86 EUR mit Gegenwehr der Bullen zu rechnen. Auf der Oberseite könnte ein Ausbruch über 143 EUR Potenzial in den Widerstandsbereich um 160 EUR freisetzen. Wiederum darüber wartet das Allzeithoch bei 198,85 EUR als Ziel.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 2,80 3,51 4,42
Ergebnis je Aktie in EUR 4,24 5,71 7,66
Gewinnwachstum 34,67 % 34,15 %
KGV 27 20 15
KUV 5,0 4,0 3,2
PEG 0,6 0,4
Dividende je Aktie in EUR 0,22 0,30 0,38
Dividendenrendite 0,19 % 0,26 % 0,33 %
*e = erwartet
Wirecard-Aktie (Wochenchart)
Statischer Chart
Live-Chart
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  • ()
    Hamburg
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Fazit: Rein technisch betrachtet hinterlässt die Adyen-Aktie den besseren Eindruck, fundamental erscheint das Papier von Wirecard günstiger, wobei man hier das Ergebnis der KPMG-Prüfung, welches spätestens Ende März 2020 vorliegen soll, für den Ausbau einer bestehenden Positionierung abwarten kann. Zukunfsträchtig sind zweifelsohne beide Unternehmen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Wirecard AG (long)

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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