"Wir tun alles, um den Euro zu erhalten"...
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Montag, 23. Juli
Im zweiten Quartal stiegen die Erzeugerpreise in Australien gegenüber dem Vorquartal um 0,5% und gegenüber dem zweiten Quartal 2011 um 1,1% an, nachdem sie im ersten Quartal um 0,3% sanken respektiveum 1,4% gegenüber dem erste Quartal 2011 anstiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3% bzw. 1,0%.
Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone kühlte sich im Juli vorläufigen Berechnungen zufolge stärker als erwartet auf -21,60 Punkte ab. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit -20,00 Punkten nach -19,80 Punkten im Juni.
Im Juni verbesserte sich der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) in den USA von -0,48 Punkten auf -0,15 Punkte, während der Konsens einen Anstieg auf -0,33 erwartete. Der aussagekräftigere Drei-Monats-Durchschnitt des CFNAI verbesserte sich von -0,38 auf -0,20.
Unser Kommentar:
Kursbewegend waren am Montag weniger die veröffentlichten Wirtschaftsdaten als die Ereignisse des Wochenendes. Der spanischen Zeitung El Pais zufolge könnten sechs weitere Regionen, darunter Katalonien, die Zentralregierung um Finanzhilfen bitten, nachdem am 20. Juli bereits die Kommune Valencia offiziell Hilfe beantragt hatte. Am Markt wird befürchtet, dass Spanien, bedingt durch die Rettung der eigenen Kommunen, schneller als erwartet ein "komplettes" Rettungspaket beantragen könnte. Die Rendite 10-jähriger spanischer Anleihen schloss am Montag bei knapp 7,5% nachdem sie bereits in der Vorwoche die Schwelle von 7,0% überschritten hatte.
Desweiteren berichtete die italienische Zeitung La Stampa am Montag, dass mindestens zehn italienische Städte, darunter Neapel und Palermo, Finanzierungsschwierigkeiten hätten. Bereits in der Vorwoche warnte Mario Monti vor einer Pleite Siziliens.
Die Ereignisse überschlagen sich. Ähnlich sehen das wohl auch spanische und italienische Aufsichtsbehörden, die versuchen mit wieder eingeführten Leerverkaufsverboten "Spekulationen" insbesondere in Bank- und Versicherungsaktien zu verhindern.
Hinzu kommt, dass der IWF Medienberichten zufolge signalisiert habe sich an keinen weiteren Griechenlandhilfen zu beteiligen.
Dienstag, 24. Juli
Vorläufigen Berechnungen zufolge stieg der chinesische HSBC Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe im Juli auf ein fünf-Monatshoch bei 49,50 Punkten nach 48,20 Punkten im Vormonat.
Die Stimmung unter französischen Unternehmern trübte sich laut der Statistikbehörde INSEE im Juli stärker als erwartet ein. Der entsprechende Geschäftsklimaindex fiel von 91 im Vormonat auf 90. Volkswirte rechneten mit 92 Punkten.
Im Juli fiel der französische EMI für das verarbeitende Gewerbe vorläufigen Berechnungen zufolge um 1,6 Punkte auf ein 38-Monatstief von 43,6 Punkten (Prognose: 45,6 Punkte). Im Gegensatz dazu stieg der EMI des Dienstleistungssektors von 47,9 Punkten im Juni auf 50,2 Punkte im Juli (Prognose: 47,7 Punkte).
Der vorläufige deutsche EMI des verarbeitenden Gewerbes viel unerwartet stark von 45,0 Punkten im Juni auf ein 37-Monatstief von 43,3 Punkten im Juli (Prognose: 45,3 Punkte). Im Gegensatz zum sich leicht aufhellendem Klima des französischen Dienstleistungssektors fiel auch der deutsche EMI des Dienstleistungssektors um 0,2 Punkte auf 49,7 Punkte (Prognose: 50,1 Punkte). Gemäß dem erhebenden Institut Markit ist die gesamte deutsche Privatwirtschaft im Juli den dritten Monat in Folge geschrumpft und verzeichnete dabei den stärksten Rückgang der Wirtschaftsleistung seit Juni 2009.
Der EMI der gesamten Eurozonefür das verarbeitende Gewerbe ist vorläufigen Berechnungen zufolge im Juli auf 44,1 Punkte nach 45,1 Punkten im Juni gefallen (Prognose: 45,3 Punkte). Der Index für den Dienstleistungssektor konnte um 0,5 Punkte auf 47,6 Punkte zulegen (Prognose: 47,3 Punkte).
Die von der British Bankers Association (BBA) genehmigten Hypotheken sind im Juni unerwartet stark auf 26.300 nach 29.600 im Vormonat gesunken. Im Vorfeld befragte Analysten prognostizierten einen Anstieg auf 31.400 Genehmigungen.
Die kanadischen Einzelhandelsumsätzestiegen im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,3% nachdem sie im April umrevidierte 0,6% sanken. Der Markt rechnete mit einem Anstieg um 0,5%.
Der von Markit erhobene US EMI für das verarbeitende Gewerbe fiel im Juli vorläufigen Berechnungen zufolge stärker als erwartet auf 51,8 Punkte nach zuletzt 52,5Punkten (Prognose: 52,4 Punkte). Das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2010.
Wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) mitteilte sind die Preise für US Einfamilienhäuser im Mai um 0,8% gegenüber April gestiegen. Im Vorfeld befragte Analysten prognostizierten lediglich einen Anstieg um 0,3% nachdem die Preise im April um 0,7% anstiegen.
Der Geschäftsklimaindex für das verarbeitende Gewerbe fiel laut Richmond Fed im Juli unerwartet stark auf -17,0 Punkte nach -3,0 Punkten im Vormonat. Dieser Wert liegt deutlich unter dem von Analysten erwarteten Wert von 0,0 Punkten.
Unser Kommentar:
Während die Einkaufsmanager in der Eurozone nachwievor ein pessimistisches Bild zeichnen, deutet der chinesische EMI daraufhin, dass die Maßnahmen der Regierung allmählich Früchte tragen. Zwar notiert der Index immer noch unter der Expansionsschwelle von 50,0 Punkten. Doch konnte er in den letzten Monaten Boden gut machen und sich von seinen Tiefs entfernen. Ebenso wie 2008/09, als der chinesische EMI bereits mehrere Monate vor seinen europäischen Pendants eine Trendwende vollbrachte, könnte er auch dieses Jahr eine Vorreiterrolle spielen.
Mittwoch, 25. Juli
Wie das japanische Finanzministerium mitteilte belief sich das Handelsbilanzsaldo des Monats Juni auf +61,7 Mrd. Yen. Im Vormonat verzeichnete Japan noch ein Defizit von revidierten 910,4 Mrd. Yen. Ökonomen rechneten dagegen mit einem Defizit von 140 Mrd. Yen. Auf Jahressicht fielen die Exporte um 2,3% und die Importe um 2,2%. Auffallend war der starke Exportanstieg in die USA (+15,1%) sowie Kanada (+24,4%), während Exporte in die Schweiz um 62,3% gegenüber den Vorjahresmonat einbrachen.
Im Mai ist der australische Conference Board Index der Frühindikatoren um 0,4% auf 123,6 Einheiten gestiegen nachdem er im Vormonat April einen Rückgang um 1,3% vorwies.
Die australischen Verbraucherpreise sind dem Australian Bureau of Statistics zufolge im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal um 0,5% angestiegen, nach 0,1% im ersten Quartal (Prognose: 0,6%). Auf Jahressicht stiegen die Verbraucherpreise um 1,2%, verglichen mit einem Anstieg von 1,6% im ersten Quartal.
Im Juli fiel der ifo-Geschäftsklimaindex der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands stärker als erwartet um 1,9 auf ein März 2010 Tief von 103,3 Punkten. Prognostiziert wurde ein Rückgang auf 104,8 nach 105,3 Punkten im Juni. Der Teilindex der aktuellen Lage fiel von 113,9 auf 111,6 Punkte, während der Teilindex der Erwartungen von 97,2 auf 95,6 Punkte fiel.
Unerwartet stark brach das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal ein. Vorläufigen Berechnungen zufolge sank die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni um 0,7% zum ersten Quartal. Das ist der stärkste Rückgang des BIP seit über 3 Jahren. Im Vorfeld von Reuters befragte Analysten rechneten mit einem Rückgang von lediglich 0,2%, nach -0,3% im ersten Quartal. Die Tatsache, dass selbst die niedrigste Schätzung (-0,5%) der 53 Analysten unterschritten wurde zeigt wie deutlich die Erwartungen verfehlt wurden. Auf Jahressicht fiel das BIP um 0,8%.
Das italienische Verbrauchervertrauen stieg im Juli auf 86,5. Ökonomen prognostizierten einen Rückgang auf 85,0 Punkte, nachdem das Verbrauchervertrauen im Vormonat auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1996 gefallen war.
In den USA sind die wöchentlichen MBA Hypothekenanträge um 0,9% gegenüber der Vorwoche angestiegen.
Die US-Neubauverkäufe sind im Juni unerwartet stark auf 350.000 zurückgegangen (Prognose: 370.000). Im Vormonat wurden noch revidierte 382.000 Häuser verkauft.
Wie das US Energieministerium mitteilte sind die Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 2,7 Mio. Barrel auf 380,1 Mio. Barrel angestiegen. Die Lagerbestände für Destillate wie Diesel und Heizöl stiegen um 1,7 Mio. Barrel an, während die Benzinvorräte um 4,1 Mio. Barrel anstiegen.
Unser Kommentar:
Neben dem enttäuschenden britischen Wirtschaftswachstum rückte am Mittwoch EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny ins Licht der Öffentlichkeit. Der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte Nowotny, er sehe Gründe den ESM mit einer Banklizenz auszustatten, betonte allerdings gleichzeitig, dass es diesbezüglich keine spezifische Debatte im EZB Rat gebe. Es ist interessant zu beobachten, wie bereits vor dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts am 12. September über die Verfassungsmäßigkeit des ESM, Diskussionen über die Ausweitung der "Feuerkraft" losgetreten werden. Zumal selbst Mario Draghi im Mai sagte, dass ein solcher Schritt einer Staatsfinanzierung durch die Notenbank gleich komme.
Donnerstag, 26. Juli
Das Südkoreanische Wirtschaftswachstum hat sich im zweiten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge auf den niedrigsten Stand seit nahezu 3 Jahren abgekühlt. Gegenüber dem ersten Quartal stieg das BIP um lediglich 0,4% nach 0,9% im ersten Quartal und verfehlte somit die Markterwartung von 0,5%. Auf Jahressicht stieg das BIP um 2,4% nach 2,8% im ersten Quartal (Prognose: 2,6%).
Entgegen der Markterwartung, die von einem unveränderten Zinssatz ausging, senkte die philippinische Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75%.
Verglichen zum Vormonat sind die deutschen Importpreise im Juni um 1,5% gesunken. Ökonomen erwarteten einen Rückgang der Preise um 0,9% nachdem sie im Vormonat um 0,7% sanken. Ursächlich für den starken Rückgang im Juni sind in erster Linie die deutlich billigeren Energieimporte, die mit -7,2% so stark wie zuletzt im Dezember 2008 sanken.
Die deutsche Verbraucherstimmung hellt sich trotz Euro-Krise leicht auf. Für August prognostiziert der GfK-Konsumklimaindex einen leichten Anstieg auf 5,9 Punkte nach 5,8 Punkten im Juli was der Markterwartung entspricht.
Wie die italienische Statistikbehörde Istat mitteilte sind die Einzelhandelsumsätze im Mai um 0,2% gegenüber April gesunken. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Einzelhandelsumsätze um 2,0% was deutlich besser als die vom Markt erwarteten -4.7% war. Im April sanken die Umsätze auf Jahressicht noch um -6,8%.
Die Euro-Geldmenge M3 stieg im Juni auf Jahressicht um 3,2% an, nach 3,1% im Mai (Prognose: 2,9%). Die Kreditvergabe an den privaten Sektor nahm um 0,2% gegenüber den Vorjahresmonat ab nachdem sie bereits im Mai um 0,1% sank.
Während einer Rede auf einer Investorenkonferenz in London sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, die EZB sei bereit "alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten" und fügte hinzu: "Glauben Sie mir, es wird ausreichen." Ökonomen interpretieren Herrn Draghis Kommentare dahingehend, dass die EZB demnächst neue Krisenbekämpfungsmittel ankündigen könnte.
Wie das US Arbeitsministerium mitteilte sanken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Woche unerwartet stark auf 353.000 nach revidierten 388.000 in der Woche zuvor. Im Vorfeld befragte Analysten prognostiezierten hingegen einen leichten Rückgang auf 380.000. Selbst das Arbeitsministerium empfiehlt, aufgrund der zuletzt starken Schwankunsbreite der Erstanträge, den 4-Wochen-Schnitt zu beobachten. Dieser fiel im Berichtszeitraum von revidierten 376.000 auf 367.250 Anträge.
Der US Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter ist im Juni mit 1,6% gegenüber Mai stärker als erwartet gewachsen (Prognose: 0,6%). Hauptgrund hierfür war ein deutlicher Anstieg der Transportaufträge. Ohne Aufträge für Transportgüter sank der Autragseingang im Juni auf Monatssicht um 1,1% was deutlich unter den Erwartungen von einem Anstieg um 0,2% lag.
Die schwebenden US Hausverkäufe sind im Juni um 1,4% gegenüber Mai gesunken. Analysten prognostizierten hingegen einen Anstieg um 0,9% nach einem revidierten Anstieg von 5,4% im Mai
Freitag, 27. Juli
Im Juni sind die japanischen Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,2% gesunken, nachdem sie im Mai um 0,1% sanken.
Gegenüber Mai sind die japanischen Einzelhandelsumsätze im Juni um 0,2% angestiegen, was deutlich unter der Markterwartung von 1,2% lag. Im Mai konnten die Einzelhändler noch ein Plus von 3,6% verzeichnen.
Das Schweizer KOF-Konjunkturbarometer ist im Juli auf 1,43 Punkte nach 1,16 Punkten im Juni gestiegen. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit einem Anstieg auf 1,24 Punkte.
Obwohl die spanische Arbeitslosigkeit im zweiten Quartal mit 24,6% den höchsten Stand seit Mitte der 1970er Jahre erreichte, stieg sie doch weniger stark als von Analysten erwartet. Nach 24,4% im ersten Quartal rechneten diese mit einem Anstieg auf 24,7%.
Die deutschen Verbraucherpreise sind vorläufigen Berechnungen zufolge im Juli um 1,7% gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,4% nachdem sie im Vormonat um 0,1% gesunken waren.
Ersten Schätzungen zufolge stieg das annualisierte US Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 1,5%, nachdem es im ersten Quartal um revidierte 2,0% gewachsen ist. Im Vorfeld befragte Analysten hatten mit einem Anstieg um 1,4% gerechnet.
Endgültigen Berechnungen zufolge ist das Konsumklima der Universität Michigan im Juli auf 72,3 Punkte gestiegen. Erste Schätzungen gingen von 72,0 Punkten aus.
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