Rätseln über Zentralbank Maßnahmen...
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Nachrichten vom Wochenende
Die chinesischen Hauspreise sind im Juli in 49 der 70 von der Regierung beobachteten Großstädten gestiegen, wie das nationale Statistikamt am Samstag mitteilte. Das war die größte Anzahl an Preisanstiegen seit Mai 2011. In neun Städten fielen die Preise, während sie in zwölf unverändert blieben. Im Juni stiegen die Preise erst in 25 Städten. Steigende Hauspreise schränken die chinesische Zentralbank ein durch Senkung der Leitzinsen oder des Mindestreservesatz der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Beijing hat erst kürzlich das verhindern einer Immobilienblase als Ziel erklärt. Die Marktteilnehmer an der Shanghaier Börse reagierten auch prompt auf diese Nachricht und schickten den Leitindex am Montag auf ein neues Dreijahrestief.
Einem „Spiegel“-Bericht zufolge ziehe die EZB offensichtlich in Erwägung Zinsobergrenzen für die Anleihen der Krisenländer der Eurozone einzuführen. Ein solches Limit verfolge den Zweck ein weiteres Auseinanderdriften der Zinsniveaus innerhalb der Eurozone zu verhindern. Die Zinsschwellen sollen sich dabei nicht auf die absolute Rendite sondern auf den Risikoaufschlag gegenüber den deutschen Pendants beziehen. In der Zwischenzeit wurde der Bericht bereits von der EZB dementiert.
Montag, 20. August
In Japan ist der Leading Index für den Monat Juni in der endgültigen Fassung von ursprünglich 92,6 auf 93,2 Indexpunkte nach oben revidiert worden.
Wie Eurostat mitteilte fiel im Juni die Produktion im Baugewerbe im Euroraum um 0,5% gegenüber den Vormonat, nach einem Rückgang um 0,2% im Mai. Im Jahresvergleich sank die Produktion im Juni um 2,8%.
Die russischen Einzelhandelsumsätze sind im Juli auf Jahressicht um 5,1% auf 44,5 Mrd. Euro gestiegen, während Ökonomen mit einem Anstieg um 6,2% rechneten. Im Vormonat betrug das Plus noch 6,9%. Im Monatsvergleich stiegen die Umsätze im Juli um 1,6%.
Den dritten Monat in Folge verharrte die russische Arbeitslosenquote im Juli bei 5,4%. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit einem Anstieg auf 5,6%.
In den USA hat sich der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) von -0,34 auf -0,13 im Juli verbessert.
Unser Kommentar:
In einem Abends veröffentlichten Interview mit der Frankfurter Rundschau unterstützte der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen den Kurs von Mario Draghi und verteidigte das neue, an Bedingungen geknüpfte, Anleiheaufkaufprogramm als vereinbar mit dem Mandat der EZB. Asmussens Andeutung das Programm könnte zeitlich und im Volumen unbegrenzt sein, förderte am Folgetag steigende Notierungen in Risikovermögenswerten. Die Tatsache, dass ein Deutscher sich derart äußert wird von dem einen oder anderen Marktkommentator als entscheidende Wende in der Eurokrise interpretiert. Das nächste EZB Treffen am 6. September wird Aufschluss darüber geben ob das neue Programm das Potential eines "Gamechangers" hat.
Dienstag, 21. August
Die australische Zentralbank „Reserve Bank of Australia (RBA)“ hatte den Leitzins bei ihrer letzten Ratssitzung bei 3,5% belassen. Das jetzt veröffentlichte Notenbankprotokoll signalisiert das sich daran so schnell auch nichts ändern wird und die RBA aktuell eine abwartende Haltung einnimmt.
Im Juni hat sich der japanische Gesamtwirtschaftsindex (All Industry Activity Index) auf Monatssicht um 0,2% erhöht, nach einem revidierten Rückgang um 0,2% im Vormonat. Damit wurde der Marktkonsens von Plus 0,3% leicht verfehlt.
Wie das britische Statistikamt mitteilte betrug das Haushaltsdefizit im Juli 557 Mio. Pfund. Vor einem Jahr stand noch ein Überschuss von 2,8 Mrd. Pfund zu Buche. Von Bloomberg befragte Analysten rechneten mit einem Überschuss von 2,2 Mrd. Pfund. Hauptursache für das Defizit war der starke Rückgang der Unternehmenssteuereinnahmen, die um 19,3% einbrachen. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben um über 5%.
In Großbritannien ist der CBI-Index der Industrieaufträge im August unerwartet stark auf -21,0 Punkte gefallen. Ökonomen erwarteten lediglich einen Rückgang auf -7,0, nach -6,0 im Vormonat.
Unser Kommentar:
Das unerwartete Haushaltsdefizit Großbritanniens reduziert den Spielraum des Finanzministers der schwächelnden Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Großbritannien, dessen Wirtschaft im zweiten Quartal das dritte Mal in Folge schrumpfte, läuft Gefahr sein lange verteidigtes Tripple A Bonitätsrating zu verlieren, sollte die Regierung nicht dagegen steuern. Finanzminister Osborne steht vor der unangenehmen Wahl entweder seinen Plan, das Haushaltsloch innerhalb von fünf Jahren zu schließen, zu verfehlen oder weitere Sparmaßnahmen einzuführen.
Die Andeutung von Zugeständnissen gegenüber Griechenland von zwei CDU Abgeordneten sorgte am Dienstag für etwas Aufmerksamkeit. Norbert Barthle, haushaltspolitische Sprecher der CDU, und Unionsfraktionsvize, Michael Meister, stellten kleinere Zugeständnisse in Aussicht, sofern die wichtigsten Punkte des Rettungspakts eingehalten werden. Marktteilnehmer werteten dies als kleinen Vertrauensbeweis, weshalb die Wahrscheinlichkeit eines griechischen Austritts als etwas geringer eingeschätzt wurde.
Mittwoch, 22. August
Bedingt durch den stärksten Exportrückgang in die EU (-25,1% auf Jahressicht) seit Oktober 2009, fiel das japanische Handelsbilanzdefizit im Juli deutlich höher aus als erwartet. Das Defizit betrug 517,4 Mrd. Yen (ca. 6,5 Mrd. US-Dollar). Im Vorfeld befragte Ökonomen prognostizierten ein deutlich geringeres Defizit von 270 Mrd. Yen, nach einem Überschuss von 60,3 Mrd. Yen im Vormonat. Im Jahresvergleich sanken die Exporte im Juli mit 8,1% deutlich stärker als der vom Markt erwartete Rückgang um lediglich 2,9%. Einige Ökonomen, zeigten sich geschockt mit welcher Geschwindigkeit die Exporte insbesondere in die von der Schuldenkrise geplagte Eurozone einbrachen und stellten Vergleiche mit der Situation nach der Lehman-Pleite an. Die Hoffnung, dass die Nachfrage aus China Japans Wirtschaft unterstützt wurde ebenfalls enttäuscht: Exporte nach China, Japans größtem Handelspartner, fielen mit 11,9% auf Jahressicht so stark wie seit 5 Monaten nicht mehr. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stiegen die Importe um 2,1%, wofür in erster Linie gestiegene Energieimporte verantwortlich waren.
Der australische Westpac Frühindikator ist im Juni im Monatsvergleich um 0,5% auf 284 Punkte gestiegen. Im Vormonat stieg der Index um 0,9%.
Wie das kanadische Statistikamt mitteilte sind die Einzelhandelsumsätze im Juni gesunken. Auf Monatssicht gingen diese überraschend um 0,4% zurück. Der Konsens prognostizierte dagegen einen Anstieg um 0,1%, nach einem Plus von 0,2% im Vormonat. Auf Jahressicht stiegen die Umsätze im Juni um 1,7%.
Im Juni sind die Einzelhandelsumsätze in Mexiko auf Jahressicht um 5,6% gewachsen, nach einem Plus von 5,2% im Vormonat. Ökonomen erwarteten eine Wachstumsrate von lediglich 4,5%. Auf Monatssicht wuchsen die Umsätze um 1,8%.
Hinter den Erwartungen zurück blieben die Verkäufe bestehender US Häuser im Juli. Zwar stieg die Anzahl verkaufter Häuser um 2,3% auf annualisierte 4,47 Mio. Einheiten und entfernte sich somit von seinem Acht-Monatstief im Vormonat. Doch erwarteten Analysten einen stärkeren Anstieg auf 4,51 Mio. Häuser.
In der Vorwoche sanken die US Rohöllagerbestände um 5,4 Mio. Barrel auf nur noch 360,7 Mio. Barrel. Auch die Benzinvorräte sanken um 1,0 Mio. Barrel, während die Lagerbestände an Destillaten einschließlich Diesel und Heizöl um 1,0 Mio. Barrel anstiegen.
Nachricht des Tages war das Sitzungsprotokoll der US Notenbank (FOMC Minutes), nach dessen Veröffentlichung der Euro zum US-Dollar auf über 1,25 sprang und Risikovermögenswerte angeschoben wurden. Die Hoffnung der Marktteilnehmer auf zusätzliche konjunkturstützende Maßnahmen seitens der Fed wurde durch eine Textpassage geweckt, die zeigt, dass sich beim letzten Treffen des Offenmarktausschusses viele Ratsmitglieder für weitere Stützungsmaßnahmen ausgesprochen haben, sofern die Konjunkturdaten nicht demnächst besser werden.
Unser Kommentar:
Das am Abend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US Notenbank sorgte für ein kleines Kursfeuerwerk im Euro ebenso wie in Risikovermögenswerten wie Aktien und Rohstoffen (insbesondere Edelmetalle). Unter der Bedingung, dass die künftigen Konjunkturdaten nicht auf eine „wesentliche und nachhaltige“ Konjunkturerholung hindeuten, sehen „viele Mitglieder“ zusätzliche, demnächst eingeleitete geldpolitische Stützungsmaßnahmen als gerechtfertigt an. Allerdings lag zum Zeitpunkt der Ratssitzung der unerwartet starke Arbeitsmarktbericht des Monats Juli ebenso wie die ein oder andere positive Überraschung wie die US Einzelhandelsumsätze noch nicht vor.
Entscheidend wird wohl der am 7. September veröffentlichte Arbeitsmarktbericht des Monats August sein, bevor der US Offenmarktausschuss am 12./13. September über etwaige weitere Maßnahmen berät. Sollten im August den zweiten Monat in Folge die Markterwartungen, bei den ex Agrar geschaffenen Stellen, so stark wie im Juli übertroffen werden ist es kaum vorstellbar, dass die Fed in naher Zukunft QE3 einläutet. Zumal das Pulver für das Ende des Jahres bevorstehende „fiscal cliff“ trocken gehalten werden sollte. Kleinere Maßnahmen wie beispielsweise eine Anpassung des Ausblicks, die niedrigen Zinsen statt bislang bis ins Jahr 2014 bis 2015 niedrig zu halten, schließt das natürlich nicht aus.
Donnerstag, 23. August
Im August fiel der vorläufige chinesische HSBC Einkaufsmanagerindex (EMI) des verarbeitenden Gewerbes auf den zweitniedrigsten Wert seit März 2009. Wie das erhebende Institut Markit mitteilte sank der Index von 49,3 im Vormonat auf 47,8 Punkte im August. Insbesondere der starke Rückgang der Exportaufträge auf den niedrigsten Stand seit März 2009 fällt negativ auf.
In der 2. Schätzung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal wurde die erste Schätzung (14. August) von +0,3% bestätigt. Während die Exporte um 2,5% stiegen, wuchsen die Importe im zweiten Quartal um 2,1%. Neben dem Außenhandel sorgte auch der private Konsum für positive Impulse. Die Verbraucher erhöhten ihre Ausgaben um 0,4%, nachdem sie im ersten Quartal um lediglich 0,1% wuchsen. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen, die im zweiten Quartal um 2,3% gegenüber dem ersten Quartal fielen. Bereits im vierten Quartal 2011 (-0,3%) und ersten Quartal 2012 (-0,9%) gingen die Investitionen zurück.
In einer separaten Meldung berichtete das statistische Bundesamt, dass das deutsche Finanzierungssaldo des Staates im ersten Halbjahr 2012 vorläufigen Berechnungen zufolge +8,3 Mrd. Euro betrug. Hauptursache dieser Mehreinnahmen waren demnach ein Überschuss der Sozialversicherungen i.H.v. 11,6 Mrd. Euro, was nicht darüber hinwegtäuscht, dass der Bund trotz sprudelnder Steuereinnahmen und sinkender Zinskosten immer noch mehr ausgibt als er einnimmt.
Der Schweizer Handelsbilanzüberschuss fiel im Juli deutlich höher aus als erwartet. Nach einem Überschuss von 2,19 Mrd. Schweizer Franken im Vormonat stieg das Saldo auf +2,91 Mrd. Franken im Juli. Das war der zweithöchste je gemessene monatliche Überschuss. Grund hierfür ist die gegensätzliche Entwicklung von Ausfuhren und Einfuhren: Während die Exporte im Jahresvergleich um 0,3% auf 17,4 Mrd. Franken stiegen, gingen die Importe um 0,2% auf 14,5 Mrd. Franken zurück.
Vorläufigen Berechnungen zufolge ist der französische EMI für das verarbeitende Gewerbe auf ein Vier-Monatshoch bei 46,2 Punkten gestiegen, nach 43,4 im Vormonat. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit einem deutlich geringeren Anstieg auf 43,6 Punkte. Ebenfalls besser als erwartet war der EMI für den Dienstleistungssektor der um 0,2 auf 50,2 Punkte kletterte.
Auch der vorläufige deutsche EMI für das verarbeitende Gewerbe notierte im August mit 45,1 deutlich über der Markterwartung von 43,4 Punkten, nach 43,0 im Juli. Im Gegensatz dazu fiel der EMI für den Dienstleistungssektor auf ein neues 37-Monatstief von 48,3 Punkten. Der Konsens prognostizierte dagegen einen kleinen Rückgang um 0,3 auf 50,0 Punkte.
Der vorläufige EMI der Eurozone für das verarbeitende Gewerbe ist im August auf ein Vier-Monatshoch von 45,3 Punkten gestiegen und schlug damit die Markterwartung von 44,2 Indexpunkten. Im Juli notierte der Index bei 44,0 Punkten. Der Index des Dienstleistungssektors fiel hingegen um 0,4 auf 47,5 Punkte und verfehlte somit den Konsens von 47,7 Punkten.
In den USA sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 372.000 Anträgen höher ausgefallen als erwartet. Nach revidierten 368.000 Anträgen rechneten Analysten mit einem leichten Rückgang auf 365.000 Anträgen. Der weniger volatile 4-Wochen-Durchschnitt notiert somit bei 368.000 nach revidierten 364.250 Anträgen in der Woche davor.
Der von Markit erhobene US EMI des verarbeitenden Gewerbes verbesserte sich im August vorläufigen Berechnungen zufolge um 0,5 auf 51,9 Punkte. Damit wurde der Konsens von 51,4 Punkten leicht übertroffen.
Im August ist das Verbrauchervertrauen der Eurozone vorläufigen Berechnungen zufolge stärker gefallen als erwartet. Der von der EU-Kommission ermittelte Index sank um 3,1 auf -24,6 Indexpunkte. Erwartet wurde nur eine kleine Eintrübung der Stimmung auf -21,8 Punkte.
US Neubauverkäufe, die 25% des Absatzvolumens am US Häusermarkt ausmachen, stiegen im Juli stärker als erwartet. Laut dem Handelsministerium legte die Anzahl verkaufter Neubauten im Juli auf annualisiert 372.000 Einheiten zu, nach revidierten 359.000 Neubauten im Vormonat. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten lediglich mit 362.000 verkauften Häusern. Der durchschnittliche Preis eines Neubaus sank auf Jahressicht um 2,6% auf 263.200 US-Dollar.
Der von der US Federal Housing Finance Agency (FHFA) berechnete Hauspreisindex stieg im Juni mit +0,7% gegenüber Mai etwas stärker als erwartet. Ökonomen rechneten mit einem Anstieg um 0,6% nach revidierten +0,6% im Vormonat. Im Jahresvergleich betrug das Plus 3,6%.
Unser Kommentar:
Nachdem der chinesische EMI des verarbeitenden Gewerbes im Juli noch Hoffnung auf Besserung machte, wurde diese mit den vorläufigen August Werten wieder zerstört. Der Rückfall auf ein Neun-Monatstief zeigt, dass es der chinesischen Wirtschaft alles andere als gut geht. Entsprechend wurden Stimmen laut, Beijing solle seine Zurückhaltung aufgeben und der Wirtschaft z.B. durch Infrastrukturinvestitionen auf die Sprünge helfen.
Für kleinere Lichtblicke sorgten manche EMIs der Eurozone. So notierte der französische EMI des verarbeitenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors auf mehrmonatigen Hochs. Der Rückgang des deutschen Gesamt-EMIs auf den niedrigsten Stand seit Juni 2009 konterkarierte eine Verbesserung des EMIs für die gesamte Eurozone, welcher im August nahezu unverändert blieb. Laut Markit deuten die Juli und August EMIs daraufhin, dass das BIP der Eurozone im dritten Quartal um ca. 0,5% - 0,6% gegenüber dem zweiten Quartal sinken könnte. Nur ein starker Anstieg der EMIs im September könne an dieser trüben Aussicht noch etwas ändern.
Freitag, 24. August
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte sind die Aufträge im Bauhauptgewerbe im Juni um 4,0% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Baunachfrage im Hochbau stieg dabei um 5,3%, während der Auftragseingang für den Tiefbau um 2,8% stieg.
In der zweiten Schätzung des britischen Bruttoinlandsprodukts des zweiten Quartals wurde der Wert der ersten Schätzung um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. Gegenüber dem ersten Quartal schrumpfte die britische Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,5% (vorläufig: 0,7%), nach einem Rückgang von 0,3% im ersten Quartal. Verglichen mit dem Vorjahresquartal schrumpfte die britische Wirtschaft demzufolge um 0,5%.
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA ist stärker gewachsen als erwartet. Im Juli stiegen diese auf Monatssicht um 4,2%, nach einem Plus von 1,6% im Vormonat. Damit wurde die Markterwartung von +2,5% geschlagen. Hauptursache für diese Zunahme war laut Handelsministerium die große Nachfrage nach Zivilflugzeugen (Boeing erhielt im Juli Aufträge für 260 Flugzeuge). Bereinigt um die schwankungsanfälligen Transportaufträge sank der Auftragseingang allerdings überraschend stark um 0,4% und verfehlte den Konsens von +0,5% deutlich.
Unser Kommentar:
Vom heutigen Treffen der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem griechischen Premier Antonis Samaras gab es wenig zu berichten. Wie im Vorfeld bereits von Merkel betont, wurde heute nichts Neues diskutiert. Merkel möchte den Ende September erwarteten Troika Bericht abwarten bevor irgendeine Entscheidung getroffen wird.
In einer abgewandelten Variante des Gerüchts vom letzten Wochenende soll die EZB Medienberichten zufolge nun die Einführung von Zinsbändern erwägen, die sie bei ihren Interventionen anpeilt aber nicht veröffentlicht. Nahezu zeitgleich machte am Freitag eine Nachricht die Runde, wonach Ben Bernanke dem Republikaner Darrell Issa in einem Brief Rede und Antwort stand. In dem vom 22. August datierten und nun öffentlich gewordenen Brief antwortete Bernanke auf Fragen des Fed-Kritikers Issa. Er verteidigte darin nicht nur die Effektivität der bisherigen Maßnahmen sondern schreibt auch, dass es „weiteren Raum für Konjunkturmaßnahmen" gebe um die Erholung der Wirtschaft zu stärken. Die Kombination aus neuem EZB-Gerücht und Bernanke-Brief sorgten für eine Kehrtwende in den bis dato im negativen Bereich notierenden Indizes.
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