Kommentar
23:00 Uhr, 31.08.2012

Jackson Hole: Bernanke lässt Tür für QE3 offen

Nachrichten vom Wochenende

Bundesbank-Präsident Weidmann ging am Wochenende erneut auf Konfrontationskurs mit der EZB und warnt davor, dass „Notenbankfinanzierung süchtig machen kann wie eine Droge“.

China’s Premier Wen Jiabao drängte am Wochenende darauf weitere Maßnahmen einzuführen um den Export zu stützen sowie die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen.

Montag, 27. August

Britischen Märkte wegen „Summer Bank Holiday“ geschlossen.

Einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge soll der Troika-Bericht statt im September frühsten im Oktober vorliegen. Anscheinend wolle man noch Privatisierungsmaßnahmen der griechischen Regierung abwarten.

Die deutschen Importpreise sind im Juli auf Jahressicht um 1,2% gestiegen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,7%, nach einem Rückgang von 1,5% im Juni. Ökonomen erwarteten hier einen Anstieg um 0,9%.

Im August ist der Ifo-Geschäftsklimaindex um 0,9 auf 102,3 Punkte gesunken, den niedrigsten Stand seit März 2010. Der Konsens prognostizierte einen Rückgang auf lediglich 102.7 Punkte. Der Teilindex der aktuellen Lage notierte bei 111,2 nach 111,5 Punkten im Vormonat. Das Barometer für die Geschäftserwartung fiel um 1,3 auf 94,2 Punkte und führte seinen seit März andauernden Sinkflug fort.

Der Herstellerindex der regionalen Federal Reserve Bank in Dallas blieb zwar negativ aber verbesserte sich von -13,2 auf -1,6 Punkte im August. Erwartet wurde ein Wert von -8,0 Punkten. Ein Wert unter 0,0 signalisiert eine Kontraktion der Herstelleraktivitäten im Südwesten der USA. Interessant ist die Entwicklung des Teilindex des Arbeitsmarktes, welcher im August um 2,4 auf 14,2 Punkte stieg und somit auf den höchsten Stand seit 5 Monaten.

In seiner Rede in Hamburg bekräftigte EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen die Bereitschaft der EZB die Rettungsfonds EFSF/ESM mit weiteren Anleihekäufen zu flankieren. Zudem solle das neue Programm Sorgen der privaten Gläubiger hinsichtlich des bevorzugten Gläubigerstatus der EZB zerstreuen und primär Anleihen mit kurzer Laufzeit betreffen.

Dienstag, 28. August

Wie die nationale Statistikbehörde in China mitteilte ist der offizielle Frühindikator von zuvor 99,19 auf 98,75 Punkte im Juli gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2009! Der Index, der in der Vergangenheit einen guten Vorlauf zur Wirtschaftsentwicklung hatte, deutet daraufhin, dass sich das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal weiter abkühlen wird.

Zum ersten Mal seit 10 Monaten senkte die japanische Regierung die Wirtschaftsaussichten. Im monatlich erscheinenden Bericht zur Wirtschaftsentwicklung senkte das Kabinettsbüro die Aussichten für die Konsumausgaben, Wohnungsbau, Exporte, Importe und für die Industrieproduktion.

Im Monatsvergleich sind die australischen Neubauverkäufe im Juli um 5,6% gesunken. Wie die Housing Industry Association (HIA) mitteilte war das der erste Rückgang seit vier Monaten. Im Juni stiegen die Preise noch um 2,8%.

Der Schweizer UBS-Konsumindikator ist im Juli leicht um 0,04 auf 1,55 Punkte zurückgegangen.

Die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern bleibt stabil. Der GfK-Konsumklimaindikator prognostiziert für September einen Wert von 5,9 Punkten, nach ebenfalls 5,9 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten mit einer leichten Eintrübung auf 5,8 Punkte gerechnet. Der Rückgang der Sparneigung auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sei der Grund weshalb der Gesamtindex, trotz pessimistischer Einschätzung der Konjunkturaussichten, im August stabil blieb. Hauptgrund für die geringe Sparneigung seien Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Euro sowie die derzeit sehr niedrigen Zinsen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen.

In der finalen Schätzung des spanischen Bruttoinlandsprodukts wurde die Kontraktion der Wirtschaft um 0,4% im zweiten Quartal bestätigt. Allerdings wurde Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahresvergleich von ursprünglich 1,0% auf nun 1,3% nach unten revidiert.

Die Geldmenge M3 ist in der Eurozone im Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,8% gestiegen, nach einem Plus von 3,2% im Vormonat. Erwartet wurde ein Anstieg um lediglich 3,2%. Gleichzeitig ist die Kreditvergabe an den Privatsektor im Juli auf Jahressicht um lediglich 0,1% gewachsen, nach einem Minus von 0,2% im Vormonat.

Die Region Katalonien hat die spanische Regierung offiziell um Finanzhilfen in Höhe von 5,02 Mrd. Euro gebeten. Die wirtschaftsstärkste Region Spaniens kündigte allerdings an keine Sparauflagen oder sonstige „politische Bedingungen“ akzeptieren zu wollen.

Im Juni sind die US Hauspreise erneut deutlich stärker als erwartet gestiegen. Der von Standard & Poor’s erhobene Case/Shiller-Hauspreisindex stieg auf Monatssicht um saisonal bereinigte 0,9%, nach ebenfalls Plus 0,9% im Mai. Im Vorfeld befragte Ökonomen rechneten mit einem nur halb so starken Anstieg. Auf Jahressicht stiegen die Preise um 0,5%, was der erste jährliche Anstieg seit 21 Monaten war.

Aus einem von der EZB veröffentlichten Bericht über die Bankeinlagen der Eurozone geht hervor, dass die Einlagen in Spanien im Juli so stark zurückgegangen sind wie nie zuvor. Gegenüber Juni reduzierten sich die Einlagen um 4,7% oder etwa 74 Mrd. Euro auf 1508,6 Mrd. Euro. Dies deutet auf eine Beschleunigung der Kapitalflucht des privaten Sektors hin. Innerhalb der letzten sechs Monate wurden Einlagen in Höhe von ca. 150 Mrd. Euro abgezogen.

Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte ist das US Verbrauchervertrauen im August auf den niedrigsten Stand seit November 2011 gefallen. Der entsprechende Index fiel von revidierten 65,4 Punkten auf 60,6 Punkte. Erwartet wurde dagegen nur eine leichte Eintrübung auf 65,4 Punkte.

Der Richmond Fed Manufacturing Index verbesserte sich im August auf -9,0 Punkte, nach einem Minus von 17,0 Punkten im Vormonat. Erwartet wurde ein weniger starker Anstieg auf -11,0 Punkte.

Mittwoch, 29. August

In einem Gastbeitrag in "Die Zeit" wehrt sich Mario Draghi gegen Kritik. Die EZB würde alles tun um Preisstabilität zu gewährleisten, unabhängig bleiben und im Rahmen ihres Mandats handeln.

Im August ist das Schweizer KOF-Konjunkturbarometer stärker als erwartet stärker als erwartet auf 1,57 Punkte gestiegen, nach 1,41 im Vormonat. Der Konsens prognostizierte einen Anstieg auf 1,5 Punkte. Ein Wert über Null signalisiert einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im nächsten Quartal.

Die italienischen Einzelhandelsumsätze sind im Juni unerwartet stark gestiegen. Obwohl das Land in einer Rezession steckt konnten die Umsätze im Monatsvergleich um 0,4% zulegen. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,2%, nach einem revidierten Plus von 0,1% im Mai. Auf Jahressicht fielen die Einzelhandelsumsätze um 0,5%, nach einem Minus von 1,7% im Vormonat.

Wie das das nationale Statistikamt ISTAT mitteilte hat sich die Stimmung der italienischen Verbraucher im August erneut eingetrübt. Der Index des Verbrauchervertrauens fiel erwartungsgemäß von 86,5 auf 86,0 Punkte. Damit nähert sich die Stimmung wieder dem im Juni markierten Allzeittief bei revidierten 85,4 Punkten.

Vorläufigen Berechnungen zufolge sind die deutschen Verbraucherpreise im August stärker als erwartet gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte stiegen die Preise im Jahresvergleich um 2,0% an, nach einem Anstieg von 1,7% im Vormonat. Ökonomen rechneten hingegen mit einer Inflationsrate von 1,9%. Haupttreiber der höheren Teuerungsrate war der kräftige Anstieg der Kraftstoff und Heizölpreise im Berichtszeitraum. Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,3% an.

Das US Bruttoinlandsprodukt ist in der zweiten Schätzung im zweiten Quartal erwartungsgemäß mit einer annualisierten Rate von 1,7% gewachsen. In der ersten vor einem Monat berechneten Schätzung ging man noch von einer Wachstumsrate von lediglich 1,5% aus. Im ersten Quartal wuchs die US Wirtschaft noch um 2,0%.

Einen Tag nachdem Katalonien offiziell Hilfe beantragt hatte, meldet sich auch Valencia zu Wort und bittet um 3,5 Mrd. Euro an Hilfsgeldern. Am Morgen hatte bereits die Region Murcia um Finanzhilfen in Höhe von 700 Mio. Euro gebeten.

Im Monatsvergleich ist die Anzahl an schwebenden US Hausverkäufen im Juli deutlich stärker als erwartet gestiegen. Statt wie von Ökonomen prognostiziert um 1,0% zu wachsen, schnellte die Anzahl nicht vollständig abgeschlossener Hausverkäufe laut der Maklervereinigung NAR um 2,4% in die Höhe. Im Vormonat fielen sie noch um 1,4%.

Laut US Energieministerium sind die wöchentlich veröffentlichten Rohöllagerbestände in der Vorwoche um 3,8 Mio. Barrel auf 364,5 Mio. Barrel gestiegen. Die Lagerbestände für Destillate nahmen um 0,9 Mio. Barrel zu wohingegen die Benzinvorräte um 1,5 Mio. Barrel zurückgingen.

In ihrem aktuellen Konjunkturbericht „Beige Book“ schätzte die US Zentralbank die Wirtschaftsentwicklung verglichen mit dem Vormonatsbericht marginal besser ein. In den meisten Regionen und Sektoren sei die Wirtschaft im Juli und Anfang August graduell gewachsen. Verglichen mit der Formulierung des Vormonats, indem die Wirtschaft bescheiden bis moderat gewachsen sei, stellte dies eine positivere Formulierung dar.

Unser Kommentar:

In Spanien brennt es an allen Ecken und Enden. Am Vortag stellte sich heraus, dass sich die spanischen Bankeinlagen im Juli innerhalb eines Monats um unglaubliche 74 Mrd. Euro reduzierten und zudem die größte und wirtschaftsstärkste Region Katalonien Finanzhilfen beantragte. Einen Tag später folgten schon Valencia und Murcia und baten offiziell um Hilfe. Interessanterweise möchte Katalonien besagte 5 Mrd. Euro an Hilfsgeldern ohne dafür Auflagen erfüllen zu wollen... Spanische Anleihen quittieren solche Meldungen postwendend mit steigenden Renditen.

Donnerstag, 30. August

Wie von Analysten erwartet senkte die brasilianische Zentralbank ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte auf nun 7,5%. Das ist bereits die neunte Senkung der Leitzinsen seit August letzten Jahres. Anfang des Monats hatte zudem Präsidentin Dilma Rousseff die erste Phase eines umfangreichen Konjunkturpakets in Höhe von 60 Mrd. US-Dollar angekündigt um die schwächelnde Wirtschaft zu unterstützen.

Erstmals seit acht Monaten sanken im Juli die japanischen Einzelhandelsumsätze. Im Jahresvergleich fielen die Umsätze um 0,8%, nach einem Plus von 0,2% im Juni. Von Bloomberg befragte Ökonomen rechneten lediglich mit einem leichten Rückgang von 0,1%. Auf Monatssicht fielen die Einzelhandelsumsätze um 1,5%. Ökonomen befürchten, dass die Einzelhandelsumsätze mit dem Auslaufen von Subventionen für ökologische PKWs im vierten Quartal abstürzen werden.

Die australischen Baugenehmigungen kollabierten im Juli auf Monatssicht um 17,3%, nach einem revidierten Minus von 1,0% im Vormonat. Das war der stärkste Einbruch seit fast einem Jahrzehnt (November 2002) und fiel deutlich hinter den Erwartungen von -5,0% zurück. Im Jahresvergleich betrug das Minus 10,6%.

Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten im August auf 2,905 Mio. Menschen an. Gleichzeitig lag die deutsche Arbeitslosenquote im Berichtszeitraum unverändert bei 6,8%. Saisonbereinigt nahm die Zahl an Erwerbslosen um 9.000 und damit den fünften Monat in Folge zu. Nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) betrug die Arbeitslosenquote 5,5%.

Im August ist der Economic Sentiment Index (ESI) der Eurozone um 1,8 auf 86,1 Punkte gesunken. Der Konsens prognostizierte einen Rückgang auf lediglich 87,5 Punkte.

In den USA sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 374.000 Anträgen höher als erwartet ausgefallen. Nach revidierten 374.000 Anträgen in der Woche davor rechneten Analysten mit einem Rückgang auf 370.000 Anträge. Der weniger volatile 4-Wochen-Durchschnitt erhöhte sich auf 370.250 Anträge nach revidierten 368.750 Anträgen in der Vorwoche.

Im Juli sind die persönlichen Einkommen der US Bürger erwartungsgemäß um 0,3% oder 42,3 Mrd. US-Dollar gegenüber den Vormonat gestiegen, nach ebenfalls revidierten +0,3% im Juni. Weniger stark als erwartet legten die Konsumausgaben zu. Mit +0,4% statt der erwarteten +0,5% stiegen sie dennoch deutlich stärker als im Vormonat, als sie stagnierten. Der von der Fed stark beachtete Verbraucherpreisindex PCE blieb gegenüber den Vormonat unverändert, nach +0,1% im Vormonat (Prognose: 0,1%). Der um Lebensmittel und Energie bereinigte PCE Kernindex blieb im Monatsvergleich ebenfalls unverändert. Ökonomen rechneten hier mit +0,1%, nach +0,2% im Juni.

Freitag, 31. August

Wie das südkoreanische Statistikamt (Statistics Korea) mitteilte fiel die Industrieproduktion der viertgrößten asiatischen Volkswirtschaft den zweiten Monat in Folge. Gegenüber den Vormonat schrumpfte die Produktion um 1,6%, nach einem Minus von 0,6% im Juni. Von Bloomberg befragte Analysten rechneten mit einem Minus von lediglich 0,9%.

Der japanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ist im August auf ein 16-Monatstief bei 47,7 Punkte gesunken. Im Juli notierte der Index etwas höher bei 47,9 Punkten.

Im Juli verharrte die japanische Arbeitslosenquote erwartungsgemäß bei 4,3%.

In Japan sind die um Lebensmittelpreise bereinigten Verbraucherpreise im Juli erneut gesunken. Gegenüber den Vorjahresmonat betrug die Teuerungsrate -0,3%, nach -0,2% im Juni. Die Deflation hat Japan scheinbar fest im Griff.

Vorläufigen Berechnungen zufolge ging die japanische Industrieproduktion im Juli überraschend stark zurück. Wie das Handelsministerium mitteilte schrumpfte der Ausstoß auf Monatssicht um 1,2%, nach einem Plus von 0,4% im Juni. Damit wurde die Markterwartung von +1,7% deutlich verfehlt.

Das indische Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im abgelaufenen Quartal (April - Juni) etwas stärker als erwartet. Wie die nationale Statistikbehörde mitteilte konnte das BIP um 5,5% zulegen (Prognose: 5,3%). Im Vorquartal wuchs die indische Wirtschaft mit +5,3% noch so wenig wie seit neun Jahren nicht mehr.

Im Juli sind die deutschen Einzelhandelsumsätze überraschend gesunken. Im Monatsvergleich gingen die Umsätze um 0,9% zurück. Ökonomen rechneten hingegen mit einem Anstieg um 0,2%, nachdem die Umsätze im Juni noch um 0,5% zulegen konnten. Im Vergleich zum Juli 2011 setzten die Einzelhändler 1,0% weniger um.

Im August betrug die Inflationsrate in der Eurozone vorläufigen Berechnungen zufolge 2,6%, nach 2,4% im Juli. Damit fiel die Teuerungsrate höher aus als vom Markt erwartet, der von 2,5% ausging.

Die Arbeitslosenquote der Eurozone (nach ILO-Kriterien) verharrte im Juli auf einem Rekordhoch von 11,3%. Eurostat schätzt, dass die Zahl der Erwerbslosen gegenüber Juni um 88.000 gestiegen ist. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichneten Österreich (4,5%), die Niederlande (5,3%), Deutschland und Luxemburg (je 5,5%). Die höchsten meldeten Spanien (25,1%) und Griechenland (23,1% im Mai 2012).

Im zweiten Quartal wuchs die brasilianische Wirtschaft so langsam wie seit fast 3 Jahren nicht mehr. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2011 legte das Bruttoinlandsprodukt um lediglich 0,5% zu, teilte die nationale Statistikbehörde, IBGE, mit. Ökonomen erwarteten eine Wachstumsrate von 0,7%, nach 0,8% im ersten Quartal.

Das kanadische BIP legte im Juni auf Monatssicht um 0,2% zu, was die Markterwartung von +0,1% übertraf. Im Mai betrug die monatliche Wachstumsrate noch 0,1%. Auf Jahressicht hochgerechnet wuchs die Wirtschaft um 2,4%.

Der Chicago Einkaufsmanagerindex fiel im August um 0,7 auf 53,0 Punkte. Erwartet wurde ein Rückgang auf 53,2 Punkte. Die Teilindex des Auftragseingangs sprang um 1,9 auf 54,8 Punkte.

Im Gegensatz zum Verbrauchervertrauen des Conference Board stieg die Stimmung unter den US Verbrauchern nach Berechnungen der Universität Michigan. Der entsprechende Konsumklimaindex stieg überraschend auf 74,3 Punkte, nach 73,6 Punkten im Vormonat (Prognose: 73,6).

Die Industrieaufträge in den USA sind im Juli auf Monatssicht um 2,8% gewachsen. Ökonomen rechneten mit einem Anstieg um 2,0%, nach einem Rückgang von 0,5% im Juni.

In seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Jackson Hole Symposium im Bundesstaat Wyoming bestätigt Fed-Chef Ben Bernanke die Bereitschaft der Zentralbank der US Wirtschaft mit einer entsprechenden Geldpolitik unter die Arme zu greifen. Allerdings gab er keine Hinweise darauf, wann dies der Fall sein könnte.

Unser Kommentar:

Die ganze Woche warteten die Marktteilnehmer auf Ben Bernankes Jackson Hole Rede. Diesen Ort wählte er bereits vor zwei Jahren aus um Quantitative Easing 2 (QE2) anzukündigen. Zwar bestand auch diesmal die Hoffnung, dass es einen Hinweis auf QE3 geben könnte, doch gingen viele Marktteilnehmer davon aus, dass Bernanke nicht liefern wird und die Märkte eher enttäuscht.

In seiner Rede wiederholte Bernanke im Großen und Ganzen die Botschaft aus dem letzte Woche veröffentlichten Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses: sollte sich der Aufschwung nicht beschleunigen ist die Fed bereit einzugreifen. Ein Investor fasste das wie folgt zusammen: In der Rede gab es keine neuen Informationen verglichen mit dem Sitzungsprotokoll. Gleichzeitig wich Bernanke aber auch keinen Schritt von den bereits sehr "taubenhaften" Äußerungen des Sitzungsprotokolls zurück.

Das Augenmerk der Investoren liegt nun auf dem kommende Woche veröffentlichten Arbeitsmarktbericht des Monats August. Denn auch diesmal beklagte Bernanke den besorgniserregenden Zustand des Arbeitsmarktes. Sollte der kommende Arbeitsmarktbericht jedoch positiv überraschen, könnte das die Fed davon abhalten unmittelbar weitere geldpolitische Lockerungen einzuleiten.

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