Fed kündigt zeitlich unbegrenzten Kauf von Hypothekenanleihen an
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Nachrichten vom Wochenende
Der chinesische Präsident Hu Jintao versprach während einem Gipfeltreffen in Vladivostok, die inländische Nachfrage in China zu fördern. Er zeigte sich besorgt über den „deutlichen Abwärtsdruck“ des chinesischen Wirtschaftswachstums.
Das erste Mal seit fünf Monaten legte die chinesische Inflationsrate im August zu. Auf Jahressicht stiegen die Verbraucherpreise um 2,0%. Das entsprach zwar der Markterwartung, lag aber deutlich höher als die 1,8% im Juli. Die Erzeugerpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 3,5%, nach einem Minus von 2,9% im Vormonat. Erwartet wurde hier ein Rückgang von 3,2%. Steigende Verbraucherpreise beschränken die Möglichkeiten der Regierung das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
In China legten von Januar bis August (ersten acht Monate) Investitionen in Anlagen auf Jahressicht um 20,2% zu, nach einer Zunahme von 20,4% in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres.
Leicht unter den Erwartungen blieb auch die chinesische Industrieproduktion. Im August wuchs diese so langsam wie seit über 3 Jahren nicht mehr. Im Jahresvergleich legte die Produktion um 8,9% zu, nachdem sie im Juli noch um 9,2% zulegen konnte. Im Vorfeld befragte Ökonomen erwarteten dagegen einen eine Wachstumsrate von 9,0%.
Die chinesischen Einzelhandelsumsätze legten im August erwartungsgemäß um 13,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Das ist ein leichter Anstieg verglichen mit einer Wachstumsrate von 13,1% im Juli.
Nach endgültigen Daten wurde das japanische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal um 0,1 Prozentpunkte auf lediglich 0,2% nach unten revidiert. Ökonomen rechneten mit einem Wachstum von 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Auf Jahressicht wuchs die Wirtschaft zwischen April und Juni folglich um lediglich 0,7%, was deutlich unter der Markterwartung von 1,0% lag und zudem nur halb so viel war wie in der vorläufigen Schätzung von 1,4% angenommen wurde. Im ersten Quartal wuchs das japanische BIP im Jahresvergleich noch um 5,3%.
Montag, 10. September
Der chinesische Handelsbilanzüberschuss hat sich stärker als erwartet ausgeweitet. Nach einem Überschuss von 25,15 Mrd. US-Dollar im Juli stieg er auf 26,66 Mrd. US-Dollar im August (Prognose: 18,9 Mrd. US-Dollar). Auf Jahressicht legten die Exporte um 2,7% zu, nach einem Plus von 1,0% im Juli (Prognose: +2,9%). Die Importe fielen überraschend um 2,6% im August, nach einem Anstieg von 4,7% im Vormonat. Prognostiziert wurde dagegen ein Anstieg um +3,5%.
In Australien sind ist die Vergabe von Wohnungsbaukrediten im Juli überraschend gesunken. Nach einer Zunahme der Kredite im Juni um 1,0% gegenüber dem Vormonat, sanken sie im Juli um 1,0%. Das war der stärkste Rückgang seit fünf Monaten. Erwartet wurde dagegen ein leichter Anstieg um 0,1%.
Die Produktion der französischen Industrie stieg im Juli stärker als erwartet. Gegenüber dem Vormonat legte der Ausstoß um 0,2% zu, statt wie Ökonomen erwartet um 0,5% zu sinken. Juni stagnierte die Industrieproduktion.
Das italienische Bruttoinlandsprodukt ist in der endgültigen Berechnung im zweiten Quartal um 0,8% gegenüber dem Vorquartal gesunken. Das war ein stärkerer Rückgang als die vorläufigen (vom 7. August) Minus 0,7%. Auf Jahressicht sank die Wirtschaftsleistung um 2,6%, was ebenfalls ein stärkerer Rückgang war als anfangs geschätzt (-2,5%).
Der Sentixindex der Konjunkturerwartungen in der Eurozone hat sich im September um 7,1 Punkte auf 23,2 Punkte verbessert. Erwartet wurde lediglich eine leichte Verbesserung auf -29,6 Punkte.
Peter Gauweiler reichte beim Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag ein, mit dem Ziel das Urteil zum ESM zu verschieben. Das neue EZB-Anleiheaufkaufprogramm habe die Beurteilung der Rettungsmaßnahmen grundlegend verändert.
Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy möchte Medienberichten zufolge erst die Wahlen in der Region Galicien am 21. Oktober abwarten bevor er offiziell Hilfe beantragt.
Die griechische Industrieproduktion fiel im Juli um 5,0% gegenüber den Vorjahreszeitraum, nachdem der Ausstoß im Juni noch um 0,2% stieg.
Im Juli ist die Vergabe von Verbraucherkrediten in den USA überraschend zurückgegangen. Das erste Mal seit elf Monaten. Gegenüber Juni wurden im Juli 3,28 Mrd. US-Dollar Kredite an Verbraucher vergeben, nachdem sie im Vormonat noch um revidierte 9,8 Mrd. US-Dollar anstiegen. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg um 9,2 Mrd. US-Dollar gerechnet. Das widerspricht auf dem ersten Blick den guten Einzelhandelsumsätzen im Juli. Offensichtlich wurden die Einkäufe zunehmend mit Bargeld statt mit Kredit bezahlt.
Dienstag, 11. September
In Australien ist der NAB-Geschäftsklimaindex im August auf -2,0 Punkte gefallen. Im Vormonat notierte der Index noch bei 3,0 Punkten. Hauptgrund war laut National Australia Bank (NAB) die zuletzt schwache Entwicklung insbesondere der Basismetallpreise (z.B. Eisenerz), was wiederum den australischen Minensektor
Wie die chinesische Zentralbank (PBoC) mitteilte stieg die Kreditvergabe der Geschäftsbanken im August auf 703,9 Mrd. Yuan (ca. 111 Mrd. US-Dollar). Nie zuvor war die Kreditvergabe in einem August höher gewesen. Ökonomen hatten lediglich mit einem Volumen von 600 Mrd. Yuan gerechnet, nachdem im Juli erst 540 Mrd. Yuan vergeben wurden. Die Regierung versucht derzeit einen weiteren wirtschaftlichen Abschwung zu verhindern. Bereits im Juni und Juli hat die Zentralbank die Leitzinsen gesenkt und erst kürzlich genehmigte die Regierung Infrastrukturprojekte im Umfang von ca. 1 Bio. Yuan.
Die chinesische Geldmenge M2 wuchs im August auf Jahressicht um 13,5%, womit die Markterwartung von einer Zunahme um 14,1% verfehlt wurde. Im Juli betrug die Wachstumsrate 13,9%.
Die japanischen Werkzeugmaschinenaufträge sind im August vorläufigen Daten zufolge auf Jahressicht um 2,6% gesunken. Im Vormonat wurde noch ein Minus von 6,7% ausgewiesen.
Das britische Handelsbilanzdefizit sank von 10,1 Mrd. Pfund im Vormonat auf 7,2 Mrd. Pfund im Juli. Erwartet wurde ein Defizit von 9,0 Mrd. Pfund. Die Exporte legten um 9,3% zu (so stark wie seit Januar 2003 nicht mehr), während die Importe um 2,1% zurückgingen.
Im Juli fiel der russische Handelsbilanzüberschuss auf 11,505 Mrd. US-Dollar, nach einem Überschuss von 14 Mrd. US-Dollar im Juni. Die Exporte sanken auf Monatssicht um 0,4% auf 40,65 Mrd. US-Dollar. Die Importe erhöhten sich um 10,4% auf 29,59 Mrd. US-Dollar.
In Kanada sind die Baubeginne im August überraschend stark gestiegen. Nach lediglich annualisierten 208.000 Einheiten im Juli gab es im August 224.900 Baubeginne. Im Gegensatz dazu erwarteten Ökonomen einen Rückgang auf 200.000 Baubeginne.
Im Juli verzeichnete Kanada sein größtes je gemessenes Handelsbilanzdefizit. Das Defizit betrug demzufolge 2,34 Mrd. kanadische Dollar, nach einem revidierten Defizit von 1,93 Mrd. kanadischen Dollar. Damit wurde das bisherige Rekorddefizit vom September 2010 (2,33 Mrd. kanadische Dollar) leicht überschritten. Ökonomen hatte eine Verringerung des Defizits auf 1,4 Mrd. kanadische Dollar prognostiziert. Auf Monatssicht sanken die Exporte um 3,4% auf 37,74 Mrd. kanadische Dollar, was zu großen Teilen dem Einbruch der Öl Exporte um 9,6% geschuldet war. Die Importe gingen im gleichen Zeitraum um 2,2% auf 40,08 Mrd. kanadische Dollar zurück.
Das US Handelsbilanzdefizit erhöhte sich im Juli leicht. Nach einem revidierten Defizit von 41,9 Mrd. US-Dollar im Juni, betrug das Defizit im Juli 42,0 Mrd. US-Dollar. Ökonomen prognostizierten eine Erhöhung auf 44,3 Mrd. US-Dollar. Gegenüber dem Vormonat gingen die Exporte im Juli um 1,0% auf 183,3 Mrd. US-Dollar zurück, während die Importe im gleichen Zeitraum um 0,8% auf 225,27 Mrd. US-Dollar sanken. Exporte in die Eurozone, welche ca. 20% der US Exporte aufnimmt, gingen um knapp 12% zurück, während die Importe beinahe unverändert blieben.
In einem Update zum US Rating, drohte die Ratingagentur Moody’s das US Rating von Aaa auf Aa1 zu senken sollte die Regierung weiterhin unfähig sein eine Übereinkunft zu finden, das Schulden zu BIP Verhältnis signifikant zu senken.
Die mexikanische Industrieproduktion konnte im Juli stärker als erwartet zulegen. Gegenüber den Vormonat stiegen die Produktion um 0,5%, während von Reuters befragte Ökonomen im Schnitt mit einem Anstieg von 0,3% gerechnet hatten. Im Juni konnte die Produktion noch so stark zulegen wie seit mehr als 3 Jahren nicht mehr und wuchs um 1,5% auf Monatssicht. Auf Jahressicht betrug das Wachstum 4,9% (Prognose: 3,9%), nach einem revidierten Plus von 3,8% im Vormonat.
Mittwoch, 12. September
Im Juli sind die japanischen Kernmaschinenaufträge (ex Energie und Schifffahrtssektor) deutlich stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht legten die Aufträge um 4,6% zu, während Ökonomen mit einer Abkühlung auf nur noch +1,5% rechneten. Im Juni wuchsen die Kernmaschinenaufträge um 5,6%.
Der Tertiary Industry Activity Index, welcher die Aktivität im japanischen Dienstleistungssektor misst, fiel im Juli um 0,8% gegenüber den Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem weniger starken Rückgang um 0,4% gerechnet, nachdem der Index im Juni um 0,2% zulegen konnte.
Die von der australische Westpac/Melbourne Institute Index der Konsumentenstimmung stieg im September 1,6% auf 98,2 Punkte. Der Index notierte somit den siebten Monat in Folge unter der 100-Punkte Schwelle. Ein Indexstand über 100 Punkte signalisiert Optimismus unter den Verbrauchern.
Im zweiten Quartal legten die australischen Baubeginne im Quartalsvergleich zu. Gegenüber Vorquartal stiegen die Baubeginne um 4,6% an, nach einem Minus von 7,8% im ersten Quartal. Erwartet wurde ein Anstieg von lediglich 2,0%.
Die französischen Verbraucherpreise legten im August im Jahresvergleich um 2,1% zu. Im August lag die Inflationsrate noch bei 1,9%. Erwartet wurde eine Rate von 2,0%.
Die indische Industrieproduktion verfehlte im Juli die Erwartungen der Ökonomen. Auf Jahressicht stieg die Produktion um lediglich 0,1%, während 33 von Bloomberg befragte Ökonomen mit einem Anstieg von 0,5% rechneten. Im Juni ging der Ausstoß der Industrie im drittgrößten Land Asiens noch um 1,8% zurück.
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich wieder verstärkt. Nach endgültigen Daten betrug die deutsche Inflationsrate im August 2,1%. Erwartet wurde eine Jahresteuerungsrate von 2,0%, nachdem die Verbraucherpreise im Juli um 1,7% zulegten. Im Monatsvergleich legten die Preise im August um 0,4% zu, nach ebenfalls Plus 0,4% im Juli. Ursächlich für den Preisauftrieb seien laut dem statistischen Bundesamt vor allem gestiegene Kosten für Energie. Auf Jahressicht verteuerte sich dieser Kostenfaktor um 7,6%. Insbesondere die Preise für Mineralölprodukte lagen im August mit Plus 10,3% deutlich über dem Vorjahresniveau.
Das Bundesverfassungsgericht genehmigte den „Europäischen Stabilitätsmechanismus“ (ESM) in einem mit Spannung erwarteten Urteil. Allerdings müsse die Bundesregierung bei der Ratifizierung der Verträge sicherstellen, dass die Haftung der Bundesrepublik 190 Mrd. Euro nicht überschreitet. Darüber hinausgehende Zahlungen an den ESM müssen demnach vom Bundestag abgesegnet werden.
Die italienische Industrieproduktion ist laut dem nationalen Statistikamt Istat im Juli weniger stark gefallen als befürchtet. Auf Monatssicht fiel die Produktion um 0,2%, was deutlich besser als der von Ökonomen erwartete Rückgang um 0,4% war. Im Juni ging die Industrieproduktion um 1,3% zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Ausstoß um 7,3%, was ebenfalls geringer war als der von Ökonomen erwartete Rückgang um 7,6%.
In Großbritannien fiel die Arbeitslosenquote im zweiten Quartal um 0,1% auf 8,1%. Ökonomen hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 8,0% gerechnet. Des Weiteren teilte die nationale Statistikbehörde (ONS) mit, dass die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten um 134.000 Menschen auf 8,1 Mio. gewachsen ist, dem höchsten Stand seit 1992 als die Messung begann.
In der Eurozone ist die Industrieproduktion im Juli stärker gewachsen als erwartet. Auf Monatssicht stieg die Produktion um 0,6%, nach einem Rückgang von 0,6% im Vormonat. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von lediglich 0,1% gerechnet. Auf Jahressicht fiel der Ausstoß der Industrie um 2,3%.
Die US Import- und Exportpreise stiegen im August auf Monatssicht um 0,9% respektive 0,7% an. Für die Exportpreise wurde ein Preisanstieg von 0,5% und für die Importpreise von 1,5% erwartet.
Laut US Energieministerium sind die Rohöllagerbestände in der Woche vom 7. September um 2,0 Mio. Barrel auf 359,1 Mio. Barrel gestiegen. Die Lagerbestände für Destillate erhöhten sich um 1,5 Mio. Barrel wohingegen die Benzinvorräte um 1,2 Mio. Barrel zurückgingen.
Unser Kommentar:
"Die Prüfung hat ergeben, dass die angegriffenen Gesetze die Verfassung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verletzen", verkündete der Präsident des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG). In dem seit Wochen mit Spannung erwarteten Urteil zum ESM/Fiskalpakt, lehnte das BVerfG die mit über 37.000 Klägern größte Verfassungsbeschwerde in der Geschichte der Bundesrepublik ab. Bis auf ein paar kleinere Einschränkungen ist somit die Mitwirkung Deutschlands am ESM und am Fiskalpakt gebilligt. Bis auf Estland war Deutschland das letzte Euro-Land, das den Vertrag noch nicht ratifiziert hatte.
Nachfolgend die Eckdaten der „Ja, aber“-Entscheidung:
· Die Haftung der Bundesrepublik muss auf 190 Mrd. Euro begrenzt bleiben. Eine spätere Erhöhung sei nicht ohne Zustimmung des Bundestages erlaubt.
· Der deutsche Vertreter im ESM-Gouverneursrat muss dem Bundestag und Bundesrat trotz Schweigepflicht umfassende Informationsrechte einräumen
· Der ESM darf sich nicht bei der EZB refinanzieren
Durch den Zusatz, dass eine Erhöhung der Haftung nur mit Zustimmung des Bundestages erlaubt sei, wird gleichzeitig eine tatsächliche spätere Erhöhung nicht explizit verboten. Das Risiko des Steuerzahlers könnte in der Zukunft theoretisch steigen.
Aus der Sicht vieler Marktstrategen ist es mittlerweile obsolet, wie hoch das offizielle Limit des ESM ist. Durch die Ankündigung der EZB ESM-Rettungsmaßnahmen durch unbegrenzte Anleihekäufe zu flankieren verkommt der ESM zum Nebenschauplatz. Es fehlte lediglich die formelle Ratifizierung, damit die EZB ihr Werk verrichten könne.
Begrenzte Feuerkraft für den ESM (Primärmarkt) vs. unbegrenzte seitens der EZB (Sekundärmarkt) …
Donnerstag, 13. September
Die Südkoreanische Zentralbank hat ihre Leitzinsen entgegen der Markterwartung unverändert bei 3,0% belassen. Ökonomen rechneten mit einer Senkung um 25 Basispunkte auf 2,75%.
In der Schweiz sind die Erzeugerpreise im August auf Monatssicht um 0,5% angestiegen, nachdem sie im Vormonat um 0,3% nachgaben. Erwartet wurde ein erneuter Rückgang um 0,4%.
Die Schweizerische Nationalbank bekräftigte in ihrer Lagebeurteilung den festgesetzten Mindestkurs des Euro von 1,20 Franken und ließ den Leitzins unverändert bei 0,0%.
Der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) errechnete Frühindikator für die Wirtschaftskraft der 34 OECD-Staaten ist im Juli erwartungsgemäß um 0,1 auf 100,2 Punkte gesunken. Der Indexstand von 100 Punkten repräsentiert den langfristigen Trend der Wirtschaftsaktivität. Für China, Indien und Russland deutet der Indikator auf einen deutlicheren Abschwung hin, ebenso wie für die Eurozone. Dagegen signalisieren die Indizes für Japan und USA ein stärkeres Wachstum als der langfristige Trend. Unter den G7 Ländern war Großbritannien das einzige mit einem leicht steigenden Indikator.
Wie die brasilianische Statistikbehörde IBGE mitteilte stiegen die Einzelhandelsumsätze im Juli auf Monatssicht um 1,4%. Damit wurde die Markterwartung von Plus 1,0% deutlich übertroffen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat stiegen die Umsätze um 7,1%, nach einem Plus von 9,5% im Juni. Erwartet wurde ein Anstieg von 6,9%.
In den USA sind die Erzeugerpreise im August stärker als erwartet gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legten die Preise um 1,7% zu, nach einem Anstieg von 0,3% im Juli. Erwartet wurde lediglich eine Zunahme von 1,2%. Die Lebensmittelinflation betrug 0,9% während die Preise für Energie um 6,4% in die Höhe schossen. Die Kernrate der Erzeugerpreise, welche um Lebensmittel und Energie bereinigt wird, betrug im August erwartungsgemäß Plus 0,2% an. Im Vormonat wurde hier noch ein Plus von 0,4% verzeichnet.
Laut US Arbeitsministerium wurden in der Woche vom 8. September 382.000 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Dieser Wert übertraf die Markterwartung von nur 370.000 Anträgen deutlich. Der der Vorwoche wurden revidierte 367.000 Anträge gestellt. Der Vier-Wochen-Schnitt lag somit bei 375.000 Anträgen, nach revidierten 371.750 in der Woche davor.
In Kanada hat sich der Anstieg der Preise für neue Häuser im Juli fortgesetzt. Der New Housing Price Index (NHPI) erhöhte sich um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie die kanadische Statistikbehörde Statistics Canada mitteilte. Im Juni war ein Plus von 0,2 Prozent verzeichnet worden. Im Jahresvergleich stieg der NHPI im Juli um 2,3 Prozent. Auf Jahressicht legten die Preise für neue Häuser besonders kräftig in der Metropolregion Regina sowie in Toronto und Oshawa zu, während in Victoria ein deutlicher Rückgang verzeichnet wurde.
Die Kapazitätsauslastung der kanadischen Industrie ist im zweiten Quartal 2012 leicht gestiegen. Im Vergleich zum ersten Quartal verbesserte sich die Auslastung um 0,5 Prozentpunkte auf 81,0 Prozent, wie die kanadische Statistikbehörde Statistics Canada am Donnerstag mitteilte. Die Volkswirte hatten im Schnitt einen etwas stärkeren Anstieg auf 81,1 Prozent erwartet. Im ersten Quartal hatte sich die Kapazitätsauslastung um 0,2 Prozentpunkte verbessert.
In den USA ist das Bloomberg-Verbrauchervertrauen auf ein Fünf-Wochen-Hoch gestiegen. Der Index erhöhte sich auf -42,2 Punkte, nach -46,5 Punkten in der Vorwoche. Seit Dezember 2011 hat es keinen größeren wöchentlichen Anstieg mehr gegeben. Alle drei Teilkomponenten der wöchentlichen Umfrage legten zu.
Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gesetze zum Euro-Rettungsschirm ESM und zum Fiskalpakt unterzeichnet. Das Bundesverfassungsgericht habe mit seinem Urteil vom 12. September 2012 die Voraussetzungen für die Ausfertigung geschaffen, teilte das Bundespräsidialamt am Donnerstag mit. Damit die Verträge völkerrechtlich in Kraft treten können, bedarf es noch der Ratifikation durch den Bundespräsidenten. Die Bundesregierung muss vorher einen sogenannten völkerrechtlichen Vorbehalt abgeben, um die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts einzuhalten
In einem unerwarteten Schritt hat die russische Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 8,25% angehoben. Damit soll die höher als von der Regierung erwartete Inflationsrate eingedämmt werden.
Der US-Notenbank Federal Reserve hat zeitlich unbegrenzte Käufe von Hypothekenanleihen angekündigt und das Niedrigzinsversprechen bis 2015 ausgedehnt. Der Leitzins wurde wie erwartet bei 0,00 bis 0,25 Prozent belassen. Der Leitzins soll nun bis mindestens Mitte 2015 "außergewöhnlich niedrig" bleiben. Zuvor hatte dieses Versprechen nur bis Ende 2014 gegolten. Der Präsident der Federal Reserve Bank von Richmond, Jeffrey Lacker, lehnte die Verlängerung des Nullzins-Versprechens als einziges stimmberechtigtes Fed-Mitglied ab.
Die Fed kündigte an, mit Immobilien besicherte Anleihen (Mortgage Backed Securities, MBS) im Volumen von 40 Milliarden Dollar pro Monat aufzukaufen, um damit für eine Entspannung auf dem Immobilienmarkt zu sorgen und die Arbeitslosigkeit zu senken. Das Programm läuft zeitlich unbegrenzt, solange es nötig ist und bis sich die Lage am Arbeitsmarkt substantiell verbessert. Sollte sich die Lage am Arbeitsmarkt nicht verbessern, sollen auch andere Wertpapiere erworben werden und weitere Instrumente genutzt werden, deutete Bernanke an. FOMC-Mitglied Jeffrey Lacker lehnte auch die zusätzlichen Anleihekäufe ab. Die "Operation Twist" zur Senkung der langfristigen Zinsen wird bis zum Jahresende fortgesetzt.
Unser Kommentar:
Die Entscheidung der Fed könnte Aktienmärkte, Edelmetalle und den Euro zunächst weiter beflügeln. Mit der Festlegung, Hypothekenpapiere zu kaufen, bis sich die wirtschaftliche Lage in den USA bessert und mit der Verlängerung des Niedrigzinsversprechens hat die Fed ein starkes Statement abgegeben. Allerdings hatten die Marktteilnehmer im Vorfeld der Entscheidung bereits mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung gerechnet und dies teilweise eingepreist. Auf ein volles QE3-Programm mit dem Aufkauf von US-Staatsanleihen verzichtete die Fed außerdem.
Freitag, 14. September
In Japan ist die Industrieproduktion im Juli überraschend gesunken. Der Output reduzierte sich saisonal bereinigt um 1,0% im Monatsvergleich, wie das Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) am Freitag auf endgültiger Basis mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Rückgang um 1,2% ermittelt worden. Im Vormonat Juni wurde noch ein Plus von 0,4% verzeichnet. Die Auslieferungen sanken im Juli um 3,1% (revidiert von 3,6%) und damit zum dritten Monat in Folge. Die Lagerbestände legten um 2,9% (revidiert von 2,8%) zu. Die Kapazitätsauslastung stieg saisonal bereinigt um 0,5%, nach einem Rückgang um 2,3% im Juni.
In Indien sind die Großhandelspreise im August um 7,55 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, wie das Central Statistics Office am Freitag mitteilte. Im Vormonat Juli war nur ein Anstieg um 6,87 Prozent ermittelt worden. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg der Großhandelspreise von 7,1 Prozent gerechnet.
Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone hat sich wieder deutlich beschleunigt. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich von 2,4% im Juli auf 2,6% im August 2012, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag auf endgültiger Basis mitteilte. Auf vorläufiger Basis hatte Eurostat ebenfalls eine Inflationsrate von 2,6% ermittelt. Erneut legten vor allem die Energiepreise kräftig zu. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9%, nach einem Plus von 6,1% im Vormonat.
Einem Zeitungsbericht zufolge benötigt die spanische Region Andalusien deutlich mehr Finanzhilfen als bisher bekannt. Andalusien werde die Zentralregierung in Madrid in Kürze um Hilfen von insgesamt 2,4 Milliarden Euro bitten, berichtet die Zeitung "El País" laut Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Bereits Anfang September hatte Andalusien eine Milliarde Euro an Finanzhilfen beantragt. Dieser Betrag könnten nun offenbar auf 2,4 Milliarden Euro aufgestockt werden. Andalusien muss laut Bericht am 4. Oktober Anleihen über 600 Millionen Euro zurückzahlen.
Die Entscheidung über die Auszahlung der noch ausstehenden Kredite aus dem zweiten Hilfspaket für Griechenland lässt weiter auf sich warten. Die Entscheidung werde nicht vor der zweiten Oktoberhälfte fallen, sagte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker nach Beratungen der Euro-Finanzminister in Nikosia. Griechenland soll offenbar mehr Zeit eingeräumt werden, um die Sparverpflichtungen umzusetzen. Griechenland habe einen "sehr ambitionierten Haushaltsplan" vorgelegt, sagte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter. "Wir werden den Griechen die Zeit geben, die sie dafür brauchen.“ Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker betonte, dass Griechenland die Eurozone nicht verlassen werde.
In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im August stärker gestiegen als erwartet. Verantwortlich für das kräftige Plus waren vor allem höhere Kraftstoffpreise und gestiegene Fahrzeugverkäufe. Im Monatsvergleich legten die Einzelhandelsumsätze saisonal bereinigt um 0,9% zu, wie das US-Handelsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten im Vorfeld nur mit einem Plus von 0,7% gerechnet. Der Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Vormonat Juli wurde gleichzeitig von plus 0,8% auf plus 0,6% nach unten revidiert.
Die US-Verbraucherpreise sind im August stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das Preisniveau um 0,6%, während die Volkswirte mit einem Plus von 0,5% gerechnet hatten. Im Juli waren die Verbraucherpreise stagniert. Höhere Treibstoffkosten waren zu 80% für den Preisanstieg im August verantwortlich.
In den USA ist die Industrieproduktion im August deutlich eingebrochen. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 1,2% verzeichnet, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Die Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2% gerechnet. Im Vormonat Juli war noch ein Plus von revidiert 0,5% (zunächst 0,6%) gemessen worden. Die Kapazitätsauslastung sank von 79,2% auf 78,2% und damit auf den niedrigsten Wert seit November 2011.
Das US-Konsumklima der Uni Michigan ist im September überraschend gestiegen. Der Index erhöhte sich nach vorläufigen Angaben auf 79,20 Punkte und kletterte damit auf den höchsten Stand seit Mai 2012. Erwartet wurden 74,1 Zähler nach zuvor 74,3 Punkten.
Die US-Lagerbestände im Großhandel sind im Juli stärker als erwartet gestiegen. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Anstieg um 0,8% verzeichnet, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Erwartet wurde nur ein Plus um 0,3%.
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