Kommentar
00:06 Uhr, 02.06.2012

„Wir brauchen eine wirklich große Krise!“

Montag:
Pfingstmontag – Feiertag

Dienstag:

In Japan sind die Haushaltsausgaben im Monat April angestiegen. Im Jahresvergleich stiegen die Haushaltsausgaben um 2,6 Prozent auf 301.948 Yen, wie das Ministry of Internal Affairs and Communications mitteilte. Im Vormonat März wurde ein Anstieg von 3,4 Prozent und im Februar von 2,3 Prozent im Jahresvergleich notiert. Die Erwartungen der Ökonomen hatten im Vorfeld bei einem höheren Anstieg von 2,5 Prozent gelegen.

Die japanische Arbeitslosenquote ist im April saisonbereinigt auf 4,6 Prozent gestiegen, wie das japanische Innenministerium (Ministry of Internal Affairs and Communications) unter Berufung auf Daten der japanischen Statistikbehörde am heutigen Dienstag mitteilte. Analysten hatten einen gegenüber März unveränderten Wert von 4,5 Prozent erwartet. Im Februar notierte die Arbeitslosenrate noch bei 4,5 Prozent und im Januar bei 4,6 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag in Japan im April bei 62,75 Millionen Personen, was einer Abnahme von 270.000 Personen oder 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Die Zahl der Erwerbslosen lag mit 3,15 Millionen Personen um 140.000 Personen oder 4,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Partizipationsrate am Erwerbsleben sank um 0,2 Prozent auf 59,4 Prozent. Das Stellen-zu-Bewerber-Verhältnis betrug 0,79, und übertraf damit die Analystenprognosen vom 0,77. Im Vormonat März lag das Verhältnis bei 0,76 und im Februar wurde ein Verhältnis von 0,75 notiert.

Der Aufwärtstrend des schweizerischen UBS-Konsumindikator setzt sich im April unverändert fort. Der Index stieg im Berichtsmonat von 1,20 auf 1,41 Punkte. Die Experten der Schweizer Grossbank machen dafür vor allem eine aufgehellte Konsumentenstimmung sowie besser Zahlen aus dem Detailhandel verantwortlich. Mit dem aktuellen Stand von 1,41 Punkten erreicht der Indikator zudem den höchsten Stand seit Juni 2011 und liegt nur noch leicht unter dem langjährigen Mittel von 1,50 Zählern.

Der japanische Einzelhandelsumsatz ist im April zum Vorjahr um 0,5 % zurückgegangen. Im Monat zuvor war noch ein Umsatzplus um 5,1 % vermeldet worden. Der Umsatz großer Verkaufshäuser ist im Berichtszeitraum um 5,8 % geklettert.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im April zum Vorjahr um 2,3 % gestiegen nach zuletzt +3,1 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,5 % gefallen nach zuvor +0,7 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 1,8 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,2 %.Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 1,8 % angezogen nach zuletzt +1,9 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,2 % zu.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Mai bei 64,9. Erwartet wurde er im Bereich 69,4 bis 71,0. Im Vormonat hatte er bei 69,7 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 69,2 revidiert.

In Großbritannien ist der CBI-Index für den Einzelhandelsumsatz im Mai deutlich gestiegen. Der Indikator verbesserte sich von minus sechs Einheiten im Vormonat auf plus 21 Einheiten, wie aus einer neuen Studie der Confederation of British Industry (CBI) hervorgeht. Es ist der höchste Stand seit April 2011.

Unser Kommentar:

Wie gut, dass die Briten den Euro nicht haben, sonst hätten die deutschen Steuerzahler einen Krisenherd mehr, den sie alimentieren müssen. Trotz des jüngsten markanten Anstiegs notieren die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien weiterhin unter ihrem langjährigen Durchschnitt. Die hohe Arbeitslosigkeit, die Stagnation bei den Gehältern und das schwache Verbrauchervertrauen dürften die britische Wirtschaft auch künftig belasten. Gar nicht zu reden vom kränkelnden Handelspartner jenseits des Großen Teichs. Ein klassischer Fall für „EU-Rettungspakete“ also – die es aber wenigstens diesmal nicht geben wird...

In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Mai schwächer gestiegen als zunächst vermutet. Die jährliche Inflationsrate wurde im Mai auf Basis vorläufiger Daten mit 1,9 Prozent notiert, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit notiert die Inflationsrate zum ersten Mal seit Dezember 2010 wieder unter der Marke von 2,0 Prozent.

Mittwoch:
In Japan ist der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Monat Mai stabil geblieben. Der Markit/JMMA Japan Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) notierte saisonal bereinigt weiter bei 50,7 Einheiten im Vergleich zum Vormonat. Damit notiert der Index zum sechsten Monat in Folge über der Marke von 50 Einheiten. Ein Wert von über 50 Zählern signalisiert dabei eine Expansion in dem Sektor, während eine Notierung unterhalb dieser Marke auf eine Kontraktion hindeutet.

Der Einzelhandelsumsatz in Australien ist im April zurückgegangen. Der Einzelhandelsumsatz fiel saisonal bereinigt um 0,2 Prozent. Im Vormonat März wurde hingegen noch ein Plus von revidiert 1,1 Prozent (zuvor plus 0,9 Prozent) notiert. Im Februar stiegen die Einzelhandelsumsätze um 0,2 Prozent und im Januar um plus 0,3 Prozent an.

In Australien ist der Gesamtwert der Bauleistung im ersten Quartal 2012 angestiegen. Saisonal bereinigt erhöhte sich der Wert um 5,5 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2011. Insgesamt wurde eine Bauleistung von 48,30 Milliarden Australische Dollar ausgewiesen.

Das schweizerische KOF-Konjunkturbarometer hat im Mai seinen Anstieg fortgesetzt. Wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Mittwoch mitteilte, kletterte der Index im Mai auf 0,81 Punkte. Analysten hatten im Konsens mit einem deutlich geringeren Plus auf 0,43 Zähler gerechnet. Der April-Wert wurde von 0,40 auf 0,43 Punkte nach oben revidiert.

Die Geldmenge M3 ist im April-Jahresvergleich in der Eurozone um 2,5 % gestiegen nach zuvor 3,1 % (revidiert von 3,2 %). Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,7 % nach zuletzt 2,8 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 % geklettert nach +2,8 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 2,4 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 0,3 % gestiegen nach einem 0,6 %-Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 0,6 %.

Die italienischen Erzeugerpreise sind im April zum Vormonat um 0,3 % gestiegen. Auf Jahressicht sind die Preise der Erzeuger um 2.5 % geklettert.

Die britische Geldmenge M4 ist im April gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,7 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate hingegen liegt bei 3,8 % nach -3,0 % im Vormonat.

M4 Lending ist in Großbritannien auf Monatssicht saisonbereinigt um 0,1 % gestiegen nach 0,2 % im Vormonat.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im Mai bei 90,6 nach zuvor 92,9. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei -11,3 nach zuvor noch -9,0. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -19,3 nach -19,9 im Vormonat.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im Mai bei -0,77. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei -0,51 gelegen. Die erste Veröffentlichung ist damit von -0,52 nach oben revidiert worden.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im April um 5,5 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um rund 1,0. Im Vormonat hatte der Index bei 4,1 % gestanden.

Donnerstag:

Die japanische Industrieproduktion ist im April zum Vormonat in der vorläufigen Fassung um 0,2 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Produktion in der Industrie um 13,4 %.

In Australien sind die Baugenehmigungen im April gesunken. Die Baugenehmigungen sanken im Monatsvergleich saisonal bereinigt um 8,7 Prozent. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem Anstieg um 0,7 Prozent für April gerechnet. Im Vormonat März wurde noch ein Anstieg um 6,0 Prozent (revidiert von 7,4 Prozent) notiert. Im Februar wurde ein Rückgang von 8,8 Prozent und im Januar ein Anstieg von 1,1 Prozent im Monatsvergleich notiert.

Die privaten Investitionsausgaben (Capex) stiegen in Australien im ersten Quartal saisonbereinigt um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Vormonat hatte es einen Rückgang um 0,7 Prozent (revidiert von minus 1,3 Prozent) gegeben. Die Prognose der Ökonomen von plus 4,1 Prozent wurde deutlich überboten.

In Japan sind die Baubeginne im April unerwartet gestiegen. Gleichzeitig gewann die Aufwärtsdynamik im Monatsvergleich an Fahrt. Die Baubeginne erhöhten sich im April um 10,3 Prozent im Jahresvergleich. Ökonomen zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten hingegen mit einem Rückgang um 3,3 Prozent im Jahresvergleich gerechnet. Im Vormonat März wurde ein deutlich geringerer Anstieg von 5,0 Prozent im Jahresvergleich verbucht.

Das schweizerische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal mit einem Anstieg um 0,7 Prozent im Quartalsvergleich deutlich stärker gewachsen als erwartet. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem unveränderten Wert gerechnet, nachdem das BIP im vierten Quartal um 0,5 Prozent gestiegen war (revidiert von plus 0,1 Prozent). Verglichen mit dem ersten Quartal 2011 lag das BIP-Wachstum bei 2,0 Prozent.

Die Arbeitgeber in den USA haben im Monat Mai deutlich mehr Stellenstreichungen angekündigt als im Vorjahr. Die geplanten Entlassungen stiegen im Jahresvergleich um 66,7 Prozent. Im Vormonat wurde nur ein Anstieg von 11,2 Prozent im Jahresvergleich registriert. Insgesamt planen US-Unternehmen 61.887 Jobs zu streichen, nach rund 40.600 zuvor.

Der Einzelhandelsumsatz ist im April in Deutschland gegenüber dem Vormonat deutlicher gestiegen, als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilte, setzte der Einzelhandel real 0,6 Prozent mehr um, als im März. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Umsätze allerdings um 1,6 Prozent auf Monatsbasis gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen die Umsätze um 3,8 Prozent zurück. Das lag auch daran, dass der April 2012 einen Verkaufstag weniger hatte, als der April 2011.

Die Zahl der Arbeitslosen blieb in Deutschland im Mai saisonbereinigt unverändert, ohne Bereinigung sank die Zahl um rund 108.000 auf 2,86 Mio.. Das sind 105.000 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im Mai um 0,3 Prozentpunkte auf 6,7 %. Nach den Worten von Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, habe sich der deutsche Arbeitsmarkt im Mai insgesamt positiv entwickelt. Insbesondere die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lägen weiter deutlich im Plus. Allerdings schwäche sich die gute Grundtendenz etwas ab.

Unser Kommentar:

Die deutschen Medien feiern das deutsche Jobwunder. Aber man muss sich ja einmal fragen, woher die vielen Arbeitsplätze kommen. Zum Beispiel sind sie zumindest teilweise auf Kosten unserer südlichen europäischen Nachbarn entstanden - und auf dem Rücken eines wuchernden Niedriglohnsektors mit viel Leiharbeit. Von einer Manipulation der Daten wollen wir gar nicht erst reden.

Während daher zahlreiche externe Faktoren die Arbeitslosigkeit in Deutschland nach unten drücken, treibt die in den südlichen europäischen Krisenländern betriebene und immer weiter forcierte Sparpolitik die Arbeitslosigkeit dort in schwindelnde Höhen. Man hört sie deshalb schon lauthals rufen, die Politiker, allen voran Franzosen, Spanier und Italiener: „Nur Eurobonds sind unsere Rettung“!

Falsch. Sie sind der Sargnagel, der das Europrojekt vollständig zerstören wird. Aber das ist eine andere Geschichte, die uns erst in einigen Monaten beschäftigen wird...

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um real um 11 % gefallen. Die Inlandsnachfrage ist zum Vorjahr um 14 % gesunken, die Auslandsnachfrage gleichzeitig um 9 % zurückgegangen. Der weniger stark schwankende Dreimonatsvergleich zeigt zum Vorjahr ebenfalls ein Minus von 9 % an. Bei Betrachtung ausschließlich der Inlandsaufträge war ein Rückgang um 10 % zu verzeichnen, bei den Auslandsaufträgen ein Minus von 9 %.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für Mai geht von einer Jahresteuerung von 2,4 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 2,6 % gelegen. Ökonomen hatten für den Mai eine Preissteigerung von 2,5 Prozent erwartet.
Im Mai ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 133.000 gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 113.000 gelegen und wurde somit von den zuvor veröffentlichten 119.000 nach oben revidiert.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das erste Quartal um 1,9 % gestiegen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 383.000 gestiegen. Erwartet wurden 365.000 neue Anträge nach zuvor 373.000 (revidiert von 370.000).

Unser Kommentar:

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA bewegen sich wieder im alten Trott: Nachdem es zeitweise so ausgesehen hatte, als könnten die Zahlen das wichtige Krisenniveau bei 300.000 Anträgen in diesem Sommer wieder unterschreiten, sind die jüngsten Daten hiervon wieder meilenweit entfernt. In der jetzt anstehenden Urlaubssaison sollten die Zahlen tendenziell noch schlechter ausfallen.

Das hat natürlich zwei Seiten: Einerseits wird damit deutlich, dass die Krise in den USA noch längst nicht vorbei ist. Auf der anderen Seite dürfte die Versuchung für die US-Notenbank jetzt groß sein, die Wirtschaft über ein weiteres Konjunkturpaket wieder ein Stück über Wasser zu hieven, zumal auch der Challenger-Report sowie die Arbeitsmarktdaten vom Freitag grottenschlecht ausgefallen waren.

Ob das gelingt, steht freilich auf einem ganz anderen Blatt. Die aktuelle Krise erweist sich nämlich als weitaus widerstandsfähiger als alle ihre Vorgänger seit dem Zweiten Weltkrieg: Mit rekordtiefen Zinsen versucht die Fed nun schon seit dreieinhalb Jahren, die Krise zu beenden. Bislang ohne Erfolg.

Wir vermuten dass dies auch so bleiben wird: Die über alle Maßen mit Krediten „verseuchten“ Volkswirtschaften der westlichen Industrienationen haben den Punkt überschritten, an dem billiges Geld noch etwas bewirken kann. Wenn die Verantwortlichen jetzt weiterhin versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen, wird das einen Flächenbrand auslösen, der alles verschlingt.

Aber womöglich ist das ja sogar gewollt. Denn wie sagte David Rockefeller, Mitbegründer der gleichnamigen Finanzdynastie einmal so treffend: „Wir brauchen eine wirklich große Krise, dann werden die Menschen unsere Neue Weltordnung sofort akzeptieren“...

Groß ist die Krise ja schon – und wenn die Politik so weitermacht, dann wird sie WIRKLICH groß...

Die Arbeitgeber in den USA haben im Monat Mai deutlich mehr Stellenstreichungen angekündigt, als noch im Vorjahr. Die geplanten Entlassungen stiegen im Jahresvergleich um 66,7 Prozent. Im Vormonat wurde nur ein Anstieg von 11,2 Prozent im Jahresvergleich registriert. Insgesamt planen US-Unternehmen 61.887 Jobs zu streichen, nach rund 40.600 zuvor.

Die wirtschaftlichen Aussichten im Mittleren Westen der USA haben sich im Mai überraschend weiter eingetrübt. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank von 56,2 Punkten im Vormonat auf 52,7 Zähler. Es handelte sich um den dritten Rückgang in Folge. Die Volkswirte hatten im Schnitt mit einer deutlichen Verbesserung auf 57,3 Punkte gerechnet.

Freitag:

In Australien ist der AIG-Manufacturing Index im Mai gesunken. Der Indikator fiel im Vergleich zum Vormonat um saisonbereinigt 1,5 Punkte auf 42,4 Einheiten. Es ist der niedrigste Stand seit September 2011.

In Japan sind die Unternehmensinvestitionen (Capex) im ersten Quartal gestiegen. Die Kapitalinvestitionen legten im März-Quartal um 3,3 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist bereits der zweite Monat in Folge mit einer Verbesserung. Gerade für Werke und Ausrüstungen wurden größere Investitionen getätigt als zuvor.

Der von der Regierung erhobene offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Mai auf den tiefsten Stand des Jahres gefallen. Der Einkaufsmanagerindex der China Federation of Logistics & Purchasing sank auf 50,4 Punkte. Die Prognose von 52,0 Punkten wurde damit deutlich verfehlt. Im April hatte der Index noch ein 13-Monatshoch von 53,3 Punkten erreicht.
Das Niveau der Tätigkeit auf dem Festland deutet damit nur noch auf ein leichtes Wachstum hin. Die Marke von 50 Punkten gilt als Wachstumsschwelle und wird seit sechs Monaten noch überboten.

Der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China lag im Mai mit 48,4 Punkten unter der Marke von 50 Punkten. Im April hatte er noch bei 49,3 Punkten gelegen. Die Prognose von 48,7 Punkten wurde verfehlt. Der HSBC-Index gilt als wichtiger Gradmesser für die kleineren Unternehmen, während der Index der Regierung die Stimmung unter den großen Konzernen abbildet.

In Europa trüben sich die Konjunkturaussichten immer stärker ein. Am Freitag fielen die stark beachteten Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die Industrie sowohl im Euroraum als auch in Großbritannien auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Von ihren historischen Tiefstständen Anfang 2009, als Europa und die Weltwirtschaft von einer schweren Rezession heimgesucht wurden, sind sie nicht mehr allzu weit entfernt. Unterdessen durchläuft auch die Industrie der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China eine spürbare Konjunkturdelle. In der größten Volkswirtschaft der Welt USA, wo der Industrie-PMI am Freitagnachmittag veröffentlicht wird, hält sich die Kennzahl hingegen bislang recht gut.

Besonders stark brach am Freitag der Einkaufsmanagerindex für die Industrie Großbritanniens ein. Er fiel im Mai um 4,3 Punkte auf 45,9 Zähler. Es war der stärkste Rückgang seit Oktober 2008 - also kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Die davon ausgehende Schockwelle erfasste seinerzeit nur wenig später die Realwirtschaft und sorgte für einen beispiellosen Einbruch der Industrieproduktion. Die Royal Bank of Scotland (RBS) kommentierte, der britische PMI sei jüngst 'kollabiert'.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für Mai notiert bei 45,2.Das Vormonatsniveau hatte bei 46,2 gelegen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im Mai bei 45,1. Damit wurde die erste Veröffentlichung leicht nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bei 45,9 notiert.

Der CIPS Einkaufsmanagerindex für Großbritannien notiert im Mai bei 45,9. Im Vormonat hatte der Index bei 50,2 gestanden.

Unser Kommentar:

Das hat ja noch gefehlt: Nachdem die Krise in den südeuropäischen mittlerweile unübersehbare Bremsspuren hinterlässt, kommen jetzt auch Deutschland, Großbritannien und China immer stärker unter die Räder. Die wichtigen Indizes der Einkaufsmanager driften immer tiefer in die Nähe des Kontraktionsniveaus bei 50 Punkten, oder sind bereits deutlich darunter abgetaucht, wie etwa in Großbritannien. Den Notenbanken wird das den Angstschweiß auf die Stirn treiben, denn sie haben ihre Munition weitgehend verpulvert...

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone bleibt im April bei 11,0 %. Bereits im Vormonat hatte sie bei 11,0 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie 9,9 % betragen.

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Mai bei 8,2 %. Erwartet wurde die Quote mit 8,0 bis 8,1 % nach 8,1 % im Vormonat.
Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Mai um 69.000 gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 155.000 bis 175.000 neue Arbeitsplätze. Der Vormonatsanstieg wurde von 115.000 auf nun 77.000 nach unten revidiert.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im April um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,2 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,3 % gestiegen.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im April um 0,2 % gestiegen.. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,4 % geklettert.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Mai um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat waren die Stundenlöhne unverändert geblieben.

Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt in den USA im Mai bei 34,4. Gerechnet wurde mit 34,5 Stunden pro Arbeitswoche.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im April um 0,3 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg bis 0,5 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 0,3 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,1 % nach oben revidiert.

Der US-amerikanische ISM Index notiert im Mai bei 53,5. Erwartet wurde er im Bereich 53 bis 54. Im Vormonat hatte der Index noch bei 54,8 notiert.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen