Analyse
08:59 Uhr, 30.03.2022

WINDELN.DE - Der Meme-Wahnsinn ist zurück!

Anleger stürzen sich wieder auf einzelne Aktien und jubeln die Kurse in die Höhe. In Deutschland hat es einmal mehr das Papier von windeln.de erwischt, das sich innerhalb von kurzer Zeit fast verdreifacht hat. Katastrophale Zahlen, Kapitalerhöhung, aber die Privatanleger kaufen wie verrückt.

Erwähnte Instrumente

  • WINDELN.DE SE KONV. O.N. - WKN: WNDL30 - ISIN: DE000WNDL300 - Kurs: 1,650 € (XETRA)

Die Aktien von windeln.de schossen bereits am Dienstag im Xetra-Handel um 65 Prozent nach oben. Am Mittwochmorgen geht es weiter aufwärts, so wird das Papier auf Tradegate erneut um mehr als 50 Prozent höher taxiert.

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Am Montag hatte das Unternehmen seine Zahlen für 2021 veröffentlicht und gleichzeitig eine Kapitalerhöhung angekündigt, um "die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens im laufenden Geschäftsjahr sicherzustellen", wie das Unternehmen selbst schrieb. Ohne frische Kapitalzufuhr würde es wohl nicht gut aussehen für das Unternehmen.

Im Jahr 2021 war der Konzernumsatz für fortgeführte Geschäftsbereiche auf 52,1 Millionen Euro gesunken, von 76,1 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf minus 9,4 Millionen Euro, nach minus 8,6 Millionen Euro im Jahr 2020. Bereits am 23. März hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass man an dem Ziel, den Break-Even gemessen am bereinigten EBIT auf Konzernebene in 2022 zu erreichen, nicht länger festhalte. Nun soll das Ziel auf Monatsbasis im vierten Quartal 2022 oder spätestens 2023 erreicht werden.

Dass windeln.de hochdefizitär ist und mit dem Klingelbeutel frisches Kapital bei den Aktionären einsammelt, scheint die Anleger allerdings nicht zu jucken. Innerhalb kurzer Zeit hat sich der Aktienkurs fast verdreifacht. Kostete die Aktie am Montag zum Xetra-Schlusskurs noch rund einen Euro, notierte das Papier am Mittwochmorgen auf Tradegate im Hoch bei 2,895 Euro.

Zuletzt hatte das Phänomen der Meme-Aktien auch in den USA eine Renaissance erlebt. So hatte das Handelsvolumen bei einzelnen Aktien sowie Optionen deutlich zugelegt. Die Kursveränderungen fielen allerdings deutlich weniger stark aus als in der Vergangenheit.

Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Privatanleger in Deutschland auf die Aktien von windeln.de gestürzt und damit einen Kurssprung ausgelöst. Der ehemalige CEO Matthias Peuckert, der vor einer Woche seinen Rücktritt angekündigt hat, hatte damals gegenüber GodmodeTrader erklärt, dass es aus operativer Sicht keine Erklärung für den Kurssprung gebe.

Anleger dürften auch weiter gut beraten sein, sich an dem Meme-Wahnsinn nicht zu beteiligen, zumal Absprachen zum Kauf von Aktien eine verbotene Marktmanipulation darstellen können und mitunter schwer bestraft werden.


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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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