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09:18 Uhr, 28.03.2012

Wie Zertifikate auf Dividendenzahlungen reagieren

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Dividendensaison in Deutschland steht vor der Tür: Aktionäre können sich dieses Jahr besonders freuen, denn allein die 30 DAX-Unternehmen werden voraussichtlich rund 29 Milliarden Euro ausschütten – der höchste Wert seit dem Rekordjahr 2007. Den Anlageschwerpunkt auf dividendenstarke Werte zu legen kann sich auch positiv auf die Auswahl von Anlagezertifikaten auswirken, deren Konditionen und Preise durch die Höhe der erwarteten Dividendenzahlung des Basiswerts attraktiver gestaltet werden können. Doch wie verhalten sich Anlagezertifikate bei der Dividendenzahlung des Basiswerts? In einem aktuellen Marktreport geht Heiko Weyand von HSBC Trinkaus dieser Frage nach.

Mit der Ausschüttung der Dividende am Ex-Tag erfolgt auch der Abschlag der Bruttodividende vom Börsenkurs der entsprechenden Aktie. Soweit sich Anlagezertifikate auf dividendenberechtigte Basiswerte (Aktien) beziehen, wird die Höhe der erwarteten Dividenden, die während der Laufzeit dieser Anlagezertifikate von der betreffenden Aktiengesellschaft voraussichtlich ausgeschüttet werden, in der Regel bereits bei der Preisbildung der Produkte berücksichtigt, wie Weyand anmerkt. Dies führe dazu, dass eine Dividendenzahlung keinen Einfluss auf den Preis von Bonus- und Discountzertifikaten hat. "Die wichtigste Auswirkung von Dividendenschätzungen auf die Konditionen für Zertifikate liegt darin, dass erwartete zukünftige Dividenden bereits in die Preise einiger Zertifikate eingerechnet sind", erläutert Weyand. Zum Beispiel bei Discountzertifikaten: "Der Rabatt bei Discountzertifikaten wird durch zwei Komponenten finanziert. Zum einen verkauft der Emittent eine Call-Option auf den jeweiligen Basiswert. Zum anderen werden die prognostizierten Dividenden, die in der Restlaufzeit des Zertifikats ausgeschüttet werden sollen, als Rabatt an den Käufer eines Discountzertifikats weitergegeben", so Weyand. Fazit: Je höher die geschätzten Dividenden, desto größer ist der Rabatt und umso günstiger sind die Discountzertifikate für den Anleger.

Discountzertifikate verbriefen also ein Versprechen auf Dividenden, die im ungünstigsten Fall für den Emittenten geringer ausfallen oder gar nicht ausgezahlt werden. "Werden später tatsächlich vom betreffenden Unternehmen weniger Dividenden gezahlt als ursprünglich prognostiziert, geht das zulasten des Emittenten", sagt Weyand. Anleger, die nicht auf hohe Kurssteigerungen von Aktien hoffen, sondern sich vor allem risikofrei die versprochenen Dividenden sichern wollen, fahren also laut Weyand gut damit, sich möglichst Discountzertifikate auf Aktien mit hoher Dividendenrendite zu sichern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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