Kommentar
17:34 Uhr, 07.09.2020

Wie schlimm wird das Platzen der Tech-Blase?

So manche Tech-Aktie verlor innerhalb von vier Tagen ein Viertel an Wert. Das ist fast schon ein Crash. Kann es noch schlimmer werden?

Für den breiten Technologiesektor waren es bisher zwei schlechte Börsentage. Für einzelne Unternehmen waren es vier. Zu den größten Verlierern gehörte z.B. Tesla. Ein Viertel des Börsenwerts wurde abgegeben. Eine Erholung wurde am Freitag nach Börsenschluss erstickt. Es wurde bekannt, dass Tesla nicht wie angenommen in den S&P 500 aufgenommen wird.

Die Bewegung in der vergangenen Woche war groß. Wer daran glaubt, dass die Blase platzt, kann noch sehr viel Schlimmeres erwarten. Vergleicht man den Kurs des Nasdaq 100 mit dem vor 20 Jahren, als die Technologieblase platzte, erkennt man einige Ähnlichkeiten (Grafik 1).


Der Nasdaq würde nun in einen Topbildungsprozess übergehen. Dabei laufen die Kurse für einige Zeit lang sehr volatil seitwärts. Erst dann kommt der große Rücksetzer. Es steht außer Frage, dass sich einige Technologieaktien in einer Blase befanden. Tesla ist das beste Beispiel. Man kann aber nicht alle Aktien in einen Topf werfen.

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Der Markt ist heute deutlich vernünftiger bewertet als vor 20 Jahren (Grafik 2). KGVs von fast 90 für den Nasdaq 100 Index sehen wir heute noch lange nicht. Das ist für viele ein Argument, dass es sich um keine Blase handelt. Das wäre eine voreilige Schlussfolgerung.


Der Sektor war damals jung, mit sehr hohen Wachstumsraten. Heute ist der Sektor reif. Das Wachstum ist höher als etwa bei Industrieunternehmen. Das rechtfertigt ein höheres KGV. Der Sektor ist aber zu reif für dreistellige KGVs, selbst in einer Blase.

Das KGV sieht heute viel niedriger aus. Berücksichtigt man allerdings die Reife des Sektors, ist die Bewertung heute nur unwesentlich besser. Es ist nun aber nicht alles schlecht. Vergleicht man die Bewertung des Nasdaq 100 mit dem Rest des Marktes, würde eine Korrektur im Bereich von 20 % ausreichen, um beide wieder in Einklang zu bringen. Innerhalb von zwei Handelstagen wurde in der Spitze die Hälfte dieses Korrekturbedarfs abgearbeitet.

Ob der Index nun wieder steigt und vielleicht sogar neue Hochs erreicht, bevor die Euphorie entweicht, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Angemessen wäre es. Anleger können sich darauf einstellen, dass es früher oder später zu einer solchen Korrektur kommt. Das Ausmaß ist mit 20 % jedoch wenig spektakulär. Das ist eine gute Neuigkeit. Aus fundamentaler Sicht muss es keinen Bärenmarkt geben und Kaufkurse sind näher als viele denken.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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