Wie entwickelt sich der Ölpreis im Kontext der Klimapolitik?
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Hamburg (Godmode-Trader.de) - Heute kommt die OPEC+ zusammen. Welche Effekte könnte die Sitzung auf die Ölpreise haben? Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, hat da konkrete Erwartungen: Wenn die OPEC zu leichtfertig ihre Förderung wieder hochfahre, könnten die Preise unter Druck geraten, prognostiziert de la Rubia. Bislang habe man Vorsicht walten lassen und sei angesichts des zunehmenden Konjunkturoptimismus, der vor allem in den entwickelten Volkswirtschaften herrsche, mit steigenden Preisen belohnt worden, so der Ökonom, der deshalb auch damit rechnet, dass die Ölallianz vorerst weiter Kurs halten werde.
Eine der großen Fragen ist laut de la Rubia jedoch, wie sich der Ölpreis im Kontext der Klimapolitik langfristig, also auf Sicht von fünf bis zehn Jahren, entwickeln wird. „Immer wieder ist die Argumentation zu hören, dass schärfere Regulierungen im Ölsektor für einen sinkenden Output sorgen werden und das zu höheren Preisen führen kann, wenn die Nachfrage nicht entsprechend eingedämmt“. Er selbst aber rechne mit fallenden Preisen, so de la Rubia. „Zwar gehen wir auch davon aus, dass die Produktion in den OECD-Ländern zurückgehen wird. Aber dies wird zumindest teilweise aufgefangen von den OPEC-Staaten, die sich nur schwerlich in ein Regelwerk zwingen lassen werden, das eine Reduktion ihrer Haupteinnahmequelle vorsieht“.
Allein Venezuela, Saudi-Arabien und der Iran verfügten über fast die Hälfte der nachgewiesenen Ölreserven, die zudem noch zu besonders niedrigen Kosten aus dem Boden geholt werden könnten, meint der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. „Insgesamt dürfte die Produktion langsamer sinken als die Nachfrage, die durch den Umstieg auf E-Autos und die Abschaffung von Ölheizungen fallen wird“. Das Ergebnis sollten niedrigere Preise sein, wenngleich das ein langer Prozess ist.
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