Widriges Umfeld für Gold

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold handelt am Dienstagmittag bei 1.242 US-Dollar je Feinunze und damit weiter in der Nähe eines knappen Fünf-Monatstiefs. Das Edelmetall ist derzeit angesichts der in Mode gekommenen Digitalwährungen, niedriger Volatilitäten an den Aktienmärkten sowie dem Zinsstraffungskurs in den USA in eine fundamentale schwierige Lage geraten.

Auch diesen Mittwoch wird die US-Notenbank Fed wohl ihr Leitzinsband anheben. Der Markt geht überwiegend von einer Erhöhung um 25 Basispunkte auf die Spanne 1,25 bis 1,5 Prozent aus. Das ist zwar in den Kursen bereits eingepreist, doch zugleich wird mit Gold konkurrierende US-Anleihemarkt attraktiver. Fünfjährige US-Anleihen rentieren derzeit mit knapp 2,20 Prozent.

Zudem macht das Ausbleiben von Inflation dem Gold das Leben schwer. Das Edelmetall dient immer auch als Schutz vor der Geldentwertung. Nicht zuletzt können die geopolitischen Konflikte Nordkorea und der Nahe Osten keine „Krisenstimmung“ erzeugen, dass Gold als klassischer „sicherer Hafen“ zugute käme. Die Aktienmärkte bleiben im Rekordfieber und hoffen nach wie vor auf Jahresendrallys.

Laut CoT-Daten ist der jüngste Preisdruck bei Gold auch auch die spekulativen Finanzanleger zurückzuführen. In der Woche zum 5. Dezember wurden die Netto-Long-Positionen um über 30 Prozent abgebaut. Da der Goldpreis seitdem weiter gefallen ist, dürften nach Einschätzung der Commerzbank auch die Netto-Long-Positionen weiter reduziert worden sein.