Wer stoppt die Karawane? Märkte zeigen sich von Lagarde und Daten unbeirrt
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„Obwohl sich sowohl Gouverneur Andrew Bailey als auch Präsidentin Christine Lagarde bemühen, den Enthusiasmus der Märkte zu dämpfen, wirkt dies eher als implizite Bestätigung des Marktdrucks und treibt die Karawane weiter.
Reale Wirtschaftsdaten haben wenig Einfluss auf die Stimmung; umso mehr halten wir angesichts der immer noch hohen Inflation die Wette auf baldige Zinssenkungen für eine gefährliche. Sie verstärkt auch den allgemeinen Anstieg der Vermögenspreise, der die Bedenken über die angebliche Verschärfung der finanziellen Bedingungen hinwegfegt. Außerdem werden die derzeitige wirtschaftliche Lage der US-Wirtschaft, das Ausmaß der steuerlichen Anreize und die niedrige Arbeitslosenquote (3,7 %) ignoriert. Auch steigende Einzelhandelsumsätze oder niedrige Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung scheinen die Befürchtungen einer starken Abkühlung der US-Wirtschaft zu entkräften. So werden wir nie erfahren, ob politischer Druck oder die hypothetische Rückkehr von Donald Trump die Fed nun zu einer überstürzten geldpolitischen Lockerung zwingt.
In Europa werden sich die Märkte jedoch mit dem Ausstieg aus dem 1,7 Billionen Euro schweren Bond-Ankaufprogramm PEPP ab der zweiten Hälfte des nächsten Jahres und dem weiteren Abbau der EZB-Bilanz befassen müssen. Die PMI-Erhebungen in der Eurozone bleiben schwach. Darüber hinaus sind die chinesischen Wirtschaftsdaten nach wie vor gemischt, mit einer Verlangsamung des Konsums und einer positiven Überraschung bei der Industrieproduktion, die offenbar die neue Priorität von Xi Jinping ist.
Was die Flows betrifft, so kehren die Anleger mit Zuflüssen in Höhe von 25 Mrd. USD in der vergangenen Woche verstärkt in Aktien zurück. Die Finanzierung stammt aus Geldmarktfonds, aus denen in der vergangenen Woche weltweit 31 Mrd. $ abgeflossen sind. Die Marktentwicklung spiegelt eine Art Hausse bei allen risikoreichen Anlagen wider.“
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