Wer jetzt in Aktien investiert, sollte auf den Qualitätszyklus achten
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Mit Ausnahme des vergangenen Sommers haben sich Investitionen in Risiko-Aktien seit Überwindung des Tiefpunktes an den Märkten im März 2009 enorm ausgezahlt. In der Vergangenheit dauerte eine derartige Outperformance spekulativer Aktien nach Baissen und Rezessionen zumeist 12 bis 16 Monate an. Für eine Ausdehnung der Erholungsrallye sorgen diesmal die Stimulusmaßnahmen, mit denen Regierungen und Notenbanken weltweit auf die Krise reagiert haben.
"Die günstige Kreditversorgung und die Konjunkturmaßnahmen könnten dafür sorgen, dass sich der Aufwärtstrend der spekulativen Aktien im Jahr 2011 fortsetzt, wenn auch vielleicht in etwas abgeschwächter Form", schreiben die Aktienexperten von Invesco in der aktuellen Ausgabe ihrer Publikation Risk & Reward. Die Erfahrung zeigt aber: Mit der fortschreitenden Erholung geht die Zeit überdurchschnittlicher Gewinne mit spekulativen Papieren zu Ende, und dann fährt man mit Qualitätsaktien erheblich besser. Warum Investoren aktuell gut beraten sein könnten, Abstand von aggressiven Aktienanlagen zu nehmen und vermehrt auf Qualitätswerte zu setzen, erläutern die Investmentexperten von Invesco in ihrer Analyse.
"Das Verhältnis der relativen Gesamtrenditen von höher- und minderwertigen Aktien ist sehr wichtig für Investoren, die sich ein Bild der lang- und kurzfristigen Aktienmarktrisiken machen wollen. Eine Aufteilung des Marktzyklus in verschiedene Phasen kann helfen, Bedeutung und Grenzen spekulativer Rallyes besser einzuschätzen", erläutert Brian Foerster, Senior Market Research Analyst bei Invesco. In einer Untersuchung für die US-Aktienmärkte hat sein Team den Zusammenhang zwischen der Wertentwicklung von spekulativen Papieren und Qualitätsaktien und der Phase im Marktzyklus genau unter die Lupe genommen.
Die Invesco-Analyse der letzten fünf Erholungsphasen an den US-Aktienmärkten zeigt, dass sich die gemessen an Qualitätsfaktoren wie der Bewertung, Leerverkäufen und der Bilanzqualität unattraktivsten Aktien in diesen Phasen jeweils deutlich besser entwickelt haben als ihre höherwertigen Pendants.
Im Anschluss an die Erholungsrallye zeigt sich jedoch eine klare Trendumkehr - denn wenn sich die Wirtschaft wieder abkühlt, ist die Gefahr von Gewinnrückgängen oder sogar Konkursen bei fundamental schwächeren Unternehmen größer. "Anleger, die in spekulativeren Aktien investiert bleiben, wenn die erste Erholung vorbei ist und die Fundamentaldaten wieder wichtiger werden, riskieren beträchtliche Verluste", erklärt Foerster. Investitionen in Qualitätsaktien könnten während einer Erholungsrallye zwar entgangene Gewinne bedeuten, in den Spätphasen des Aufschwungs und während des Abschwungs aber auch vor hohen Verlusten schützen.
Aktuell wird der Aufwärtstrend an den Märkten zwar weiter von schwächeren Aktien angeführt. "Aber jede Junk Rallye geht irgendwann zu Ende - auch die ausgedehnte, die wir zurzeit in den USA erleben", sagt Foerster. Die Erfahrung der Vergangenheit zeige, dass Aktien mit geringerer Qualität zu Beginn der nächsten Marktphase wieder die riskantesten Papiere sind - wenn die Konjunkturmaßnahmen erst einmal auslaufen und der Gegenwind wieder ungehindert bläst.
Während ein Timing von Wendepunkten am Markt schwierig ist, bleiben die Bewertungsfaktoren laut Foerster ein wichtiger langfristiger Renditetreiber. "Die Erfahrung zeigt, dass Investoren, die aktuell ein erneutes Engagement in Aktien erwägen, nicht nur darauf achten sollten, wie sich eine Aktie oder ein Aktienfonds in der jüngsten Bärenmarktrallye geschlagen hat, sondern auch, wie ihre Perspektiven für den restlichen Marktzyklus sind", betont Foerster. Anleger, die bereits in Aktienfonds investiert seien, sollten erwägen, ihr Engagement in den Fonds, die von der Erholungsrallye am stärksten profitiert haben, zu reduzieren und stattdessen konservativere Fonds mit einer disziplinierten Fokussierung auf Qualitätswerte wählen.
Quelle: Invesco
Die Invesco Asset Management Deutschland GmbH und die Invesco Asset Management Österreich GmbH gehören zur Invesco Ltd., einer der weltweit größten unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 616 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. Dezember 2010).
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