Wer hat Angst vor russischen Aktien?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- SMIKursstand: 8.680,28 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Eine Investition in russische Aktien war noch nie etwas für schwache Nerven. Diese Ansicht vertritt Erdinç Benli, Co-Leiter des Teams für globale Schwellenländeraktien bei GAM. „Die meisten Investoren ergriffen zuletzt im vergangenen Jahr die Flucht und verkauften ihre russischen Aktien noch vor dem Jahresende 2014 – mitunter zu jedem Preis“, so Benli.
Nach der Rubelabwertung und den starken Abverkäufen sei der russische Markt auf US-Dollar-Basis vor gut einem Jahr auf einen historischen Tiefstand gefallen. Der Ukrainekonflikt und die damit einhergehenden Sanktionen des Westens gegen Russland, der niedrige Ölpreis und die Angst vor Kapitalkontrollen hätten zu dieser Entwicklung geführt. Um den drastisch sinkenden Rubel-Kurs zu stützen, habe die russische Zentralbank die Zinsen erhöht, wodurch das Kreditwachstum und die Konjunktur gebremst worden seien, heißt es weiter.
„Jedoch verpassten all jene Anleger, die ihre russischen Aktien vor einem Jahr verkauften, eine der größten Rallys der wichtigsten Aktienmärkte in diesem Jahr“, sagt der GAM-Experte. Wie der jüngste Rückgang der Ölpreise nach der letzten OPEC-Sitzung verdeutliche, bestünden nach wie vor Risiken, die nach Benli auch ernst genommen werden sollten. Der Öl- und Gassektor habe am russischen Aktienmarkt ein Gewicht von rund 60 Prozent und liefere knapp die Hälfte der Staatseinnahmen. Zudem befinde sich die russische Wirtschaft in einer Rezession und wird 2015 voraussichtlich um 3,8 Prozent schrumpfen.
Dennoch ist Benli überzeugt: „Allen Investoren mit starken Nerven, die wirtschaftliche Risiken und politische Unsicherheiten verkraften, bieten russische Aktien 2016 attraktive Chancen.“ Denn die Zentralbank wird ihren Leitzins Prognosen zufolge von derzeit elf Prozent im Verlauf des nächsten Jahres um mehr als 300 Basispunkte senken. Diese Maßnahme dürfte die beginnende Konjunkturerholung stützen und auf Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes und Auftragseingänge im Fertigungssektor hindeuten. „Die Umsätze im Einzelhandel sind weiterhin sehr schwach und leiden unter den geringeren Reallöhnen, doch die Inflation scheint im März 2015 einen Höchststand erreicht zu haben und dürfte weiter sinken“, so Benli.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.