Weltwirtschaft muss mit geringerem Potenzialwachstum leben
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London (Godmode-Trader.de) - Die Volkswirte des britischen Investmenthauses Standard Life Investments rechnen für dieses Jahr mit einem globalen Wachstum von 3,4 Prozent. Damit würde die Wachstumsrate zwar ein Fünfjahreshoch erreichen, liege aber immer noch unter den Werten vor einem Jahrzehnt. Chefvolkswirt Jeremy Lawson sieht darin eine strukturelle Verlangsamung des globalen Potenzialwachstums, also der Rate, mit der die Volkswirtschaft wachsen kann, ohne dass sich Engpässe bilden, die zu steigenden Preisen führen.
Für diese längerfristigen Abschwächung der fundamentalen Wachstumskräfte führt Lawson mehrere Gründe auf: die Demographie, die Finanzkrise und den abnehmenden Produktivitätszuwachs. Das Problem sei, dass schwächeres Potenzialwachstum die Politik vor eine Reihe von Herausforderungen stelle. Strukturell schwächeres Wachstum mache es schwieriger, hohe öffentliche und private Schuldenquoten zu reduzieren. Darüber hinaus gehe in reifen Volkswirtschaften niedrigeres Potenzialwachstum wahrscheinlich mit einem niedrigeren Gleichgewichtszins einher, womit auch die Stimulierung von Wachstum schwieriger werde.
„Glücklicherweise gibt es eine Reihe von politischen Maßnahmen, um den Rückgang des Potenzialwachstums zu adressieren: Reformen am Arbeitsmarkt können mehr Menschen in die Erwerbsarbeit bringen; die Regierung kann in produktive Infrastrukturprojekte investieren; Reformen an den Gütermärkten können die Produktivität steigern. Leider gibt es nur wenige Volkswirtschaften, in denen diese Reformen mit Verve verfolgt werden. Die Weltwirtschaft muss wohl mit geringerem Potenzialwachstum auskommen“, so Lawson.
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