Weltwirtschaft: Katerstimmung im nächsten Jahr
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Frankfurt (BoerseGo.de) - In ihrem aktuellen Marktausblick rechnet die Bank Sarasin im dritten Quartal 2011 mit einer anhaltend gewittrigen Stimmung und einem weiteren Nachlassen der weltwirtschaftlichen Dynamik. Entsprechend gedämpft sind die Erwartungen. Im ersten Quartal 2011 wurde der Zenit der zweijährigen Erholungsphase nach der Finanzkrise erreicht. In den USA und Europa sind von April bis Juni 2011 die Wirtschaftsindikatoren aber deutlicher eingebrochen als in früheren Phasen der Wirtschaftsverlangsamung. So erscheint der Rückgang der Stimmungsindikatoren in den USA und in der Eurozone wie ein Echo auf den jähen Absturz des japanischen Einkaufsmanagerindexes vom März.
Anstatt der ursprünglich prognostizierten 4,8 Prozent lässt der Rückgang der Stimmungsindikatoren im zweiten Quartal 2011 nur noch eine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2011 von 4,3 Prozent zu. Inflationsrisiken sieht die Bank Sarasin vor diesem Hintergrund nicht. Wegen auslaufender Stimuli muss im Jahr 2012 mit einer Katerstimmung nach dem kräftigen Aufschwung der letzten zwei Jahre gerechnet werden. Die Analysten der Bank Sarasin rechnen aber nicht mit einer harten Landung der Weltwirtschaft und halten solche Warnungen auch für China für übertrieben.
Die Finanzmärkte wurden durch die seit mehr als einem Jahr anhaltende Schuldenkrise jüngst wieder unter starken Druck gesetzt. Die Anleihen-Ausstände zeigen, dass bei einem Schuldenschnitt griechischer Anleihen hauptsächlich griechische Banken betroffen wären. Unklar ist, wie hoch die Risiken der Sekundäreffekte wären. Die Ansteckungsgefahr für andere Länder sowie Verwerfungen am Interbanken- und Kreditmarkt bleiben dabei die größten Risiken.
Die Bank Sarasin-Analysten sehen im derzeitigen Umfeld dennoch Anlagechancen in Finanztiteln. Defensiven Anlegern werden Bank- und Versicherungsaktien empfohlen, welche nicht direkt von der Schuldenproblematik in Griechenland betroffen sind (Credit Suisse oder UBS). Risikofreudigeren Anlegern werden jene Banken ans Herz gelegt, welche attraktiv bewertet sind und eine Schuldenrestrukturierung verkraften könnten - wie BBVA, BNP Paribas, Commerzbank und Société Générale. Bei den Versicherern setzen die Analysten auf AXA, Allianz, Munich Re, Baloise und Zurich Financial Services.
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