Weltwirtschaft hängt am Tropfe der Euro-Schuldenkrise
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Chefökonom der Investmentgesellschaft Invesco, John Greenwood, ist überzeugt, dass das Schicksal der Weltwirtschaft und die Aussichten für die Finanzmärkte in den Jahren 2012 und 2013 von drei hauptsächlichen Faktoren abhängt: ob die Euro-Krise zeitnah und effektiv gelöst werden kann, ob die US-Wirtschaft ihre zuletzt höhere Dynamik aufrechterhalten kann und ob es der chinesischen Wirtschaft gelingt, eine harte Landung zu vermeiden.
Die nähere Betrachtung dieser drei Faktoren stimme nicht allzu optimistisch, schreibt Greenwood in seinem Marktreport für 2012. Zum einen bliebe der Ausblick für die Eurozone überschattet von der Unfähigkeit der Regierungen, die Staatsschuldenkrise in den Griff zu bekommen. Das belaste das Geschäfts- und Konsumklima und führe zu einer erhöhten Verunsicherung und Volatilität an den Finanzmärkten. In den USA beschränke sich die jüngste Erholung auf bestimmte Wirtschaftsbereiche, und die Wachstumshemmnisse des Jahres 2011 – vor allem der anhaltende Entschuldungsbedarf im Nachgang der Finanzkrise und dessen Auswirkungen auf kreditsensitive Sektoren wie den Häusermarkt – dürften den gesamtwirtschaftlichen Ausblick auch 2012 weiter belasten.
„Angesichts der Überschuldung, die insbesondere den privaten Haushalten und Finanzinstituten weiter zu schaffen macht, wird der Schuldenabbau durch Konsumzurückhaltung und den Aufschub von Neuinvestitionen in vielen entwickelten Volkswirtschaften weiter ganz oben auf der Tagesordnung stehen und zu unterdurchschnittlichen Wachstumsraten führen,“ schreibt Greenwood.
Die Tatsache, dass die Notenbanken der Industrieländer die Zinsen bis auf weiteres sehr niedrig halten dürften, wird Greenwood zufolge vor allem Qualitätsanlagen mit sicheren und nachhaltigen Erträgen zugutekommen: zum Beispiel Unternehmens- und Hochzinsanleihen, „rentenähnlichen“ Aktien mit soliden Dividendenrenditen oder Immobilienfonds mit verlässlich hohen und stabilen Mieteinnahmen. Rohstoffinvestments hingegen seien anfällig für einen Abschwung in Europa und Asien.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.